von Julian Dasgupta,

Stardock: Elementare Probleme

Vor Kurzem hatte Stardock (Galactic Civilizations-Reihe) mit Elemental: War of Magic ein frisches Spiel veröffentlicht. Der Fantasy-Strategie-Titel kam allerdings äußerst unfertig aus den Startlöchern, und nachdem sich der Hersteller erst noch etwas trotzig gab, folgte ein paar Tage später ein offenes Statement von Brad Wardell.

Die meisten Leute hätten immer noch nicht ganz verstanden, wie sehr sein Unternehmen beim Stapellauf des Spiels versagt habe, tritt der Geschäftsführer die Flucht nach vorne an. Selbst wenn man Elemental im nächsten Februar veröffentlicht hätte, wäre der Launch katastrophal ausgefallen. Nicht Zeit sei das Problem gewesen - das Studio hätte eine Tunnelblick entwickelt und viele Probleme nicht mehr wahrgenommen. Man habe den Kopf in den Sand gesteckt. Es werde "massive Konsequenzen" für die Spielesparte der Firma geben.

Die gab es in der Tat: Ein paar Tage später bestätigte Wardell, dass einige der Entwickler ihre Arbeitsplätze hatten räumen müssen. Die durch Elemental erwirtschafteten Einnahmen hätten sowohl das primäre als auch das Zweitteam finanzieren sollen. Das sei nun aber unwahrscheinlich. Es sei zutiefst bedauerlich, dass sich Stardock zum ersten Mal seit 1998 von Angestellten trennen musste. Er hoffe, er könne im Laufe der Zeit möglichst viele in das Team zurückholen.

In einer weiteren Post beantwortete Wardell gestern noch weitere Fragen. Hatte Stardock denn nichts aus dem Verkaufstart von Demigod gelernt? Der MP-orientierte Strategietitel war in den ersten Wochen nach dem Erscheinen vor allem durch Netzwerkcode- und Serverprobleme aufgefallen. Dies, so Wardell, sei aber ein Problem der Kommunikation zwischen Stardock (Publisher) und Gas Powered Games (Entwickler) gewesen, führt Wardell aus. Das eigentliche Spiel habe ganz im Gegensatz zu Elemental gut funktioniert.

Der Stardock-Boss legte außerdem dar, welche Updates/Fixes man innerhalb der nächsten Wochen veröffentlichen wird. Er habe die bisherigen Tests als fair empfunden und habe nicht vor, irgendwann auf eine erneute Bewertung einer gepatchten Fassung hinzuarbeiten. Die Firma werde noch lange Zeit an Elemental arbeiten und das Spiel verbessern.



Kommentare

omg-its-style schrieb am
Kajetan hat geschrieben:Prinzipiell ja, aber ... :)
Da ich über die genaueren Hintergründe bei Stardock nicht soviel weiß, sind wir D'accord! ;)
Black_Hand schrieb am
Auch schlechte Werbung ist Werbung. Hatte vor der News noch nichts vom dem Spiel gewusst, dabei sieht es doch recht interessant aus.
Kajetan schrieb am
omg-its-style hat geschrieben:der ceo trägt die verantwortung für das ganze unternehmen. wenn mitarbeiter schlechte arbeit abliefern gefährdet das in der konsequenz eben nicht nur ihre eigenen arbeitsplätze. personal abbauen macht einen natürlich nie populär, ist aber manchmal schlicht und ergreifend notwendig, um den fortbestand der firma zu sichern.
Prinzipiell ja, aber ... :)
Brad Wardell ist kein typischer Schreibtisch-CEO, sondern war schon immer direkt und intensiv an der Entwicklung der Stardock-Spiele beteiligt, ist viel in den Stardock-Userforen unterwegs, hatte direkten Einblick in die Beta-Eindrücke und unterhielt sich mit den Beta-Teilnehmern. Gerade ER hätte von seiner Beobachter-Position merken müssen, dass das Spiel einfach nicht fertig ist, dass das Projekt aus dem Ruder läuft.
johndoe797130 schrieb am
Die sollen Sins of a Solar Empire 2 machen oder neue Add-Ons dafür!
schrieb am