Richtig, ein Wort: Preisdumping.
Amazon hat es allen vorgemacht. Dein Kerngeschäft muss jahrelang nicht profitabel sein, damit die Investoren anbeißen, da zählt nämlich erst einmal nur das Umsatzhöhe, Umsatzwachstum und die Umsatz-Aussichten.
Dann schiebst Du gestärkt durch Investoren und damit den verbundenen Aktienkurs ein zweites Geschäftsmodell nach, das schneller profitabel...voila.
Klingt für diese Unternehmen und den Endverbraucher erst mal gut, es werden aber nie die gefragt, die dieses aggressive auf Spekulation beruhende Geschäftsmodell am Ende möglicherweise aus dem Markt drängt. Wenn es blöd läuft kriegt der Endverbraucher es aber auch noch ab.
Ich glaube, dass vielen nicht mal bewusst ist, dass Gates und Bezos nicht etwa so viel Vermögen haben, weil sie dieses Geld "verdient" haben, sondern weil sie von Anfang an große Anteile an Aktien hatten. Worauf ich hinaus will: Du musst kein "gesundes" Unternehmen führen um stinkereich zu werden. Aggressives und disruptives Verhalten am Markt wird immer mehr belohnt.
Sweeney, und das habe ich von Anfang an gesagt, hat die Büchse der Pandora geöffnet. Ich traue weder ihm noch irgendwelchen Experten zu, dass sie Tragweite einer solchen Kampagne absehen können/konnten.
Mich würde z.B. nicht wundern, wenn es dann mal wieder MS in Paar Jahren ist, die sich vor Gericht verantworten müssen, weil Gamepass numal offensichtlich gewisse Implikationen in sich birgt, wo mir kein MS-PR-Mensch erzählen kann, dass sie ihr Gewinnwachstum auf kurz oder lang nicht darin sehen, den Mittelsmann = Einzelhandel, fast komplett aus der Rechnung zu nehmen.
Ich glaube sogar, dass Sony, Amazon und Google ganz bewusst nicht wirklich Ernst damit machen den Streaming-Markt groß aufzurollen. Du kannst nämlich auch passiv ein Monopol schaffen, man mag es kaum glauben, indem Du dich aus dem Markt zurückziehst bzw. deine Marktanteile nicht aktiv ausbaust. Ich erinnere daran, wie MS damals Apple-Aktien...