von Paul Radestock,

Riot Games: League of Legends-Entwickler streicht weltweit hunderte Stellen & beendet Indie-Projekt

Riot Games (Unternehmen) von Riot Games - Bildquelle: Riot Games
Riot Games, der US-amerikanische Entwickler und Publisher, der den meisten wohl aufgrund seines Mega-MOBAs League of Legends bekannt sein dürfte, verkündet, man wolle weltweit über 530 Stellen streichen.

Firmenübergreifend verlieren dabei rund elf Prozent der Riot-Mitarbeiter ihren Job – die größten Auswirkungen spüren Teams, die sich "außerhalb der Kernentwicklung" bewegen, wie es heißt. Auch den Grund für das Vorgehen verrät der LoL-Entwickler.

Riot Games feuert über 500 Mitarbeiter – Indie-Schmiede Riot Forge wird dicht gemacht


In einem ausführlichen Statement auf seiner Webseite verrät der Entwickler, dass man sich künftig wieder auf die hauseigenen Spiele konzentrieren wolle, die den größten Einfluss auf die Erfahrung der Spieler haben. So heißt es seitens Riot: "Die Anpassungen, die wir vornehmen, zielen darauf ab, uns auf die Bereiche zu konzentrieren, die die größte Auswirkung auf euer Erlebnis haben, während wir Investitionen in Dinge reduzieren, die dies nicht tun."

Außerdem setze man so Prioritäten für eben jene Teams aus den angesprochenen Bereichen, damit diese sich auf die Inhalte, Features und Updates konzentrieren können, die auf die Wünsche der Spieler eingehen. Angesprochen werden dabei neben Events und Modi auch langfristige Roadmaps, die zu einer „lebendigen (hoffentlich jahrzehntelangen) Zukunft für diese Spiele führen“, wie es weiter heißt.

Der LoL-Entwickler bestärkt darüber hinaus noch einmal sein Engagement für seine sogenannten "core live games", zu denen neben League of Legends natürlich auch der FPS-Shooter Valorant, Auto Chess-Ableger Teamfight Tactics sowie Smartphone-MOBA Wild Rift gehören. Gleichsam würde man aber das Team rund um Hearthstone-Konkurrent Legends of Runeterra verkleinern und auch die Riot Forge – ein eher experimentelles Projekt mit Indie-Entwicklern – die Entwicklung neuer Titel einstellen.

Immerhin schafften mit Convergence: A League of Legends Story, Song of Nunu, Mageseeker und weiteren Veröffentlichungen gleich sechs Spiele den Sprung aus der Riot Forge, ehe man das Projekt nun einstampft. Sie ließen sich verschiedensten Genres zuordnen und basierten dabei stets auf der populären Vorlage League of Legends.

"Wir beenden die Entwicklung neuer Spiele unter Riot Forge nach der bevorstehenden Veröffentlichung von Bandle Tale: A League of Legends Story … Wir sind stolz auf das, was wir gemeinsam getan haben, um diese Geschichten zum Leben zu erwecken, aber es ist an der Zeit, unsere Bemühungen auf die ehrgeizigen Projekte zu konzentrieren, die intern bei Riot laufen“, heißt es diesbezüglich in der Erklärung. Schon im vergangenen Jahr feuerte Riot Games gleich 50 Mitarbeiter - damals sprach man noch von einem "normalen Geschäftsverlauf".
Quelle: Riot Games

Kommentare

ZackeZells schrieb am
Wird schon werden.
In einigen Monaten/Jahren werden die Aufsichtsräte wirklich Sinnvolles für ihre Unternehmungen entscheiden, den Austausch von Mitarbeitern gegen Ki´s.
Also, nur Geduld mit der oberen Etage!
Kajetan schrieb am
Pingu hat geschrieben: ?23.01.2024 17:45 Verkalkuliert.
Ja, und zwar sowas von ...
Dass Wingefors nicht schon längst vom Aufsichtsrat zum Rücktritt gewzungen wurde, ist wieder nur ein weiteres Indiz für die Zahn- und Nutzlosigkeit von Aufsichtsräten als Kontrollinstanz.
*zeter* *stockfuchtel*
Pingu schrieb am
Kajetan hat geschrieben: ?23.01.2024 13:35 Da fragt man sich auch ... wie kann man die weitere Expansion mit einem Deal planen, der noch gar nicht final abgeschlossen war?
Wir wissen ja nicht wie sicher das ganze schon gehandelt wurde. Welche mündlichen Zusagen getroffen wurden. Die waren sich wohl einfach sehr sehr sicher und wollten nicht zu lange warten mit den Investitionen.
Verkalkuliert.
Kajetan schrieb am
LeKwas hat geschrieben: ?23.01.2024 13:07 Weil die Chefs wohl dachten, dieses Wachstum würd ewig so weitergehen.
Oft genug viel, viel trauriger ... man hat Leute eingestellt, weil es die Konkurrenz auch gemacht hat. Also macht man es nach, weil:" Hey, vielleicht wissen die mehr und wir wollen dann nicht abgehängt werden!!!!"
Geschäftsführungen sind auch nur Menschen und oftmals nur auf dieser Position Dank Glück, Zufall und/oder Vitamin B gelandet und nicht unbedingt wegen erwiesener Kompetenz und Erfahrung. Sprich, die haben oft genug keinen Schimmer, was für eine Entscheidung sie treffen sollen. Also wird sich abgeschaut, was die Konkurrenz macht. Das erklärt all diese Hypewellen, wenn eine Firma mal einen großen Erfolg gelandet hat und nun die Konkurrenz nachahmt, was diese Firma scheinbar richtig gemacht hat. Dem Sinne nach, wenn wir nur 50% von dem richtig machen, was die zu 100 Prozent richtig gemacht haben, bekommen wir 50% von deren Umsatz.
Es ist mitunter erschreckend wie dünn das Süppchen ist, was in den Chefetagen zusammengekocht wird.
Unter anderem halt, gibt auch zig andere Gründe. Bei zum Beispiel Embracer kommt hinzu, dass ein Deal über mehrere Milliarden Euro mit dem saudischen Kronprinzen geplatzt sein soll, und seither kürzen die dort überall.
Da fragt man sich auch ... wie kann man die weitere Expansion mit einem Deal planen, der noch gar nicht final abgeschlossen war?
Daneben: Gestiegene Leitzinsen, der angedachte Wachstumsmarkt China ist alles andere als gut für's Games Business, Tencent und co. haben 80 Milliarden $ an Börsenwert verloren, usw. usf.
Und das kommt dann oben drauf, richtig.
Wie gesagt, Piranha Bytes hätten zu Beginn der Pandemie pleite gehen müssen ... ausgerechnet jetzt ist, erm, ungünstig.
LeKwas schrieb am
die-wc-ente hat geschrieben: ?23.01.2024 12:43 Von Spiele Entwicklern hört man nur noch das Personal abgebaut wird.
Woran liegt das ?
Unter anderem weil während der Pandemie-Jahre, wo zig Leute zu Hause saßen und streamten oder Games zockten, und dadurch für Rekordumsätze sorgten, zig neue Leute eingestellt wurden.
Weil die Chefs wohl dachten, dieses Wachstum würd ewig so weitergehen.
Unter anderem halt, gibt auch zig andere Gründe. Bei zum Beispiel Embracer kommt hinzu, dass ein Deal über mehrere Milliarden Euro mit dem saudischen Kronprinzen geplatzt sein soll, und seither kürzen die dort überall.
Daneben: Gestiegene Leitzinsen, der angedachte Wachstumsmarkt China ist alles andere als gut für's Games Business, Tencent und co. haben 80 Milliarden $ an Börsenwert verloren, usw. usf.
schrieb am