Bei Reddit hat Andrey Doronichev (Director of Product bei Google) eine Ladung Fragen zum Spiele-Streaming-Dienst Stadia beantwortet. Zunächst stellte Doronichev klar, dass das Abo-Modell "Stadia Pro" kein "Netflix for Games" sei, wie es einige Leute bezeichnen würden. Es sei vielmehr mit Xbox Live Gold oder PlayStation Plus vergleichbar, meinte er. Die Abonnenten von "Stadia Pro" erhalten 4K/HDR-Streaming, 60fps, 5.1-Sound, Rabattangeboten und Zugang zu einigen kostenlosen Spielen. Pro Monat soll es ungefähr ein kostenloses Spiel geben. Den Anfang wird Destiny 2: The Collection machen. Mit der Zeit soll sich so eine Spiele-Sammlung bilden. Google will die dort angebotenen Gratisspiele für Abonnenten wohl nicht durchwechseln. "Stadia Pro" (9,99 Euro pro Monat) soll im November verfügbar sein. "Stadia Base" (kostenlos; keine Abo-Gebühr) wird im nächsten Jahr bereitstehen (maximal 1080p-Auflösung mit 60 fps und Stereo-Sound). "Stadia Base" umfasst keine Gratisspiele. Die Spiele-Preise sollen vergleichbar mit denen auf anderen Plattformen sein. Auch Indie-Spiele soll es auf Stadia geben.
"Die Spiele, die man auf Stadia kauft, kannst man jederzeit selbst spielen. Vom ersten Tag an unterstützen wir 'Takeout', so dass man die Metadaten des Spiels herunterladen kann, einschließlich der Speicherstände, wenn man das denn möchte", erklärte Doronichev auf Nachfrage in Bezug auf die mögliche Einstellung des Cloud-Dienstes in der Zukunft.
Ansonsten verriet er noch, dass so etwas wie "Achievements" (Erfolge, Trophäen) geplant seien, allerdings soll das System erst einige Zeit später folgen. Die sozialen Komponenten des Spielens sollen bei Google Stadia sehr wichtig sein. Anfänglich kann man seine Freundesliste verwalten, Gruppen/Partys erstellen und den Sprachchat auf der Ebene der Plattform nutzen. Weitere Features sollen später folgen.
Stadia unterstützt HID-Controller (Human Interface Device), zum Beispiel den DualShock 4, den Xbox Controller und den Xbox Adaptive Controller. Wenn man auf einem Fernseher spielen möchte, benötigt man den Stadia Controller und einen Chromecast Ultra. Stadia kann ebenfalls im Chrome-Browser und auf dem Pixel-Smartphone genutzt werden. Die Unterstützung von weiteren Geräten soll später folgen. Der Traum von Doronichev sei es, dass Stadia auf allen Geräten (Android und iOS) auf dem Markt laufen würde.
Der größte Vorteil von Stadia soll laut Doronichev die Leistungsstärke dank der Cloud und der Spiele-Zugriff von überall sein: "Ich denke, das Wichtigste ist die Tatsache, dass Spieleentwickler ihre Kreativität nicht auf das beschränken müssen, was in eine kleine Blackbox unter dem Fernseher passt. Da die Spiele in der Cloud laufen werden, erwarten wir neue Spiele in bisher unerreichter Größenordnung. Ich kann es kaum erwarten zu sehen, was diese Entwickler-Community mit der Kraft dieser neuen Architektur anfangen kann. Ich denke auch, dass sich das Spieldesign weiterentwickeln wird, um den Spielern, die jederzeit und auf jedem Gerät auf Spiele zugreifen können, gerecht zu werden."
Der Frage, ob sich Google eine Partnerschaft mit Valve Software in Bezug auf Steam vorstellen könnte, wich Doronichev aus.
Letztes aktuelles Video: Stadia Connect Official Recap In 3 Minutes 662019
von
Marcel Kleffmann,
Stadia: Kein "Netflix für Spiele", Leistung der Cloud als Vorteil, HID-Controller und Erfolge
