von Anny Bader,

Animal Crossing: New Horizons: Meine aktuell beste Alternative, wenn ich das Franchise vermisse

Animal Crossing: New Horizons (Simulation) von Nintendo
Animal Crossing: New Horizons (Simulation) von Nintendo - Bildquelle: Animal Crossing: New Horizons Screenshot
Während der Pandemie waren vermutlich viele von uns in Animal Crossing: New Horizons unterwegs. Ich kann das niedliche Game mittlerweile nicht mehr sehen, vermisse aber das Franchise. Die Lösung: Ich spiele Animal Crossing: Wild World (2005) auf meinem Nintendo DS Lite und schwelge in nostalgischen Erinnerungen an meine Kindheit.

Weg vom aktuellen Titel der Cozy-Reihe zurück zu meinen persönlichen Animal-Crossing-Wurzeln zu gehen, bringt mir Spaß an dem Spiel zurück. Zwar gibt es in Wild World nicht halb so viele Möglichkeiten wie in New Horizons, aber dafür trotzdem die altbekannten Figuren, wunderbare Musik zu jeder Stunde und ein paar Gestaltungsmöglichkeiten, zumindest in meinem eigenen Haus. Vielleicht wage ich nach meiner Reise in die Vergangenheit einen Neubeginn auf meiner Insel, da ich die neueren Anpassungen, besonders bezüglich der Quality of Life, dann viel mehr wertschätzen kann.

Animal Crossing: New Horizons: Nach dem großen Hype liegt alles brach



Im März 2020, als Animal Crossing: New Horizons erschien, wollte ich nichts anderes mehr spielen. Monate zuvor hatte ich auf das Spiel gewartet und meine Vorbestellung sogar storniert, weil sie nicht pünktlich ankam, um ACNH dann im Nintendo eShop zu kaufen. Ich wollte keine Minute verpassen und auch alle anderen in meinem Umfeld starteten mit dem Spiel direkt zum Release.

Man besuchte einander, zeigte sich gegenseitig die Insel, plauderte mit Bewohnern. Am Anfang waren alle damit beschäftigt, Meilentickets zu sammeln, um mit dem Flugzeug loszudüsen und auf Bewohnersuche zu gehen. Später ging es dann darum, möglichst viele Sternis zu sammeln, weshalb alle sonntags Rüben kauften und täglich bei Tom Nook Rübenpreise anfragten. Ständig war ich auf den Inseln von fremden Leuten aus dem fernen Internet unterwegs, da ihr Rübenpreis über 500 pro Stück lag und ich meine dort verkaufen wollte.



Meine Insel in New Horizons möglichst nach meinen Wünschen zu gestalten, passende Designs herraussuchen und all das Terraforming kostete mich etliche Spielstunden. Insgesamt sind es knapp 400, doch mit der Gestaltung war ich trotzdem nicht zufrieden. Ich wollte von vorne beginnen, riss alles wieder ab und meine Insel endete als Baustelle auf der nun gähnende Leere herrscht, weil ich mich nicht mehr einlogge. Wenn ich das Spiel heute starte und meine Inselbewohner anspreche, sagen sie mir, dass ich schon ein Jahr und X Monate nicht mehr da war, was mir ein schlechtes Gewissen bereitet. Also lasse ich es und widme meine Aufmerksamkeit anderen Spielen.

Nach Jahren zurück in Animal Crossing: Wild World



Dennoch überkommt mich von Zeit zu Zeit die Sehnsucht nach Animal Crossing. Da ich mich noch nicht zu einem Neustart meiner Insel in ACNH durchringen konnte, entschied ich, mir auf einer Website für Gebrauchtwaren Animal Crossing: Wild World zu kaufen. Meine eigene Kopie des Spiels hatte sich früher mal ein nerviges Kind ausgeliehen und mir nie wieder zurückgegeben. Nun hole ich meinen verstaubten Nintendo DS Lite hervor und starte das Spiel. Sofort überkommt mich eine unfassbare Nostalgie.

Ein Taxifahrer fährt mich im strömenden Regen dorthin, wo mein neues Leben beginnen soll, und stellt mir einige Fragen. Im Internet kann ich nachschauen, welche Antworten zu welchem Aussehen meiner Figur führen. Beim ersten Mal mache ich das nicht, finde meinen Charakter dann aber so hässlich, dass ich nochmal neu starte. Nun begrüßen mich eine Ente namens Pelly im Rathaus, die mich dann zu meinem Haus schickt, wo mich Tom Nook bereits erwartet. Innerhalb des Tutorials muss ich für ihn arbeiten und lerne dabei auch die ersten Bewohner meines kleinen Städtchens kennen. Dazu zählen der Bär Bernd, Katze Mia und Adler Adrian.

Schnell wird mir klar, dass mit den Jahren einige Anpassungen in Animal Crossing kamen. Will ich Geld verdienen, kann ich das in ACWW lediglich zu den Öffnungszeiten der Geschäfte, außer ich stelle die Uhrzeit meines Nintendo DS um. Eine Verkaufskiste gab es noch nicht und auch kaum Items kann ich tragen, weil sie in meinem Inventar nicht stacken. So ist mit 15 Birnen schon alles voll und ich muss zu Tom Nook rennen, der mir dann 100 Sternis pro Stück zahlt. Mühselig. Als Kind war ich dabei deutlich motivierter. Auch der Wechsel des Werkzeugs, also zum Beispiel von Angel zum Kescher, ist im früheren Titel deutlich hakeliger. Den Werkzeugring, bei dem man rasend schnell das nächste Tool in den Händen hält, gab es noch nicht und ich muss stattdessen jedes Mal mein Inventar öffnen, das jeweilige Item auf meine Figur ziehen und bestätigen.

Auch wenn der nostalgische Charme in Animal Crossing: Wild World bestehen bleibt, spielt sich New Horizons natürlich deutlich besser. Trotzdem fühle ich mich im alten Spiel momentan wohler und verspüre keinen Druck, meine Insel optisch anzupassen, weil das früher sowieso noch nicht möglich war. Bis ich mich wieder an Animal Crossing New Horizons herantraue, wird vermutlich noch etwas Zeit vergehen. Den Herbstanfang begrüßen könnt ihr getrost auch mit ähnlich gemütlichen Games.



Kommentare

Trondyard schrieb am
Mit WILD WORLD auf dem DS habe ich die Serie auch kennengelernt. Anfangs habe ich das Spiel belächelt, wurde aber schnell "süchtig", als ich ihm eine ernsthafte Chance gegeben habe. Und natürlich bietet der aktuelle Ableger der Serie so viele Komfortfunktionen und Verbesserungen, die man nicht missen möchte, aber eine Sache fehlt mir dann doch aus der DS-Version: Dieser schräge Stil und schrullige Humor. Seit dem 3DS-Teil wurde alles so glattgebügelt und dadurch ging für mich viel von dem ursprünglichen Charme verloren. Dennoch liebe ich den SWITCH-Teil sehr, er war auch mein Kaufgrund für die Konsole im Februar 2020.
schrieb am
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