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von Gerrit Menk,

Unity: 25 Prozent der Mitarbeiter werden entlassen

Unity Game Engine (Unternehmen) von Unity Technologies - Bildquelle: Unity Technologies
Die Entlassungswelle in der Videospielbranche erreicht einen Höhepunkt – oder besser gesagt Tiefpunkt. So werden beim Engine-Anbieter Unity um die 1.800 Mitarbeitern gekündigt. Das entspräche ungefähr einem Viertel der Angestellten.

Seit Juli 2022 ist es das vierte Mal, dass Entlassungen in diesem Unternehmen vorgenommen werden. In einem solchen Ausmaß ist es dort jedoch noch nie geschehen. Als Begründung wurde angegeben, dass man sich „auf das Kerngeschäft konzentrieren“ wolle, so CEO Jim Whitehurst.

Unity: Größte Massenentlassung in der Firmengeschichte



Dieser hatte bereits im vergangenen November, als schon einmal 265 Mitarbeiter bei Unity entlassen worden waren, Umstrukturierungen angedeutet. Damals sprach Whitehurst von einem „Unternehmens-Reset“, dessen Auswirkungen nun die Belegschaft zu spüren bekommt. So werde die Aktivität des in San Francisco ansässigen Unternehmens generell reduziert; die Fokussierung aufs Kerngeschäft diene einem „langfristigen Erfolg und Profitabilität“.

Die gekündigten Mitarbeiter werden ihren Schreibtisch mitunter bis Ende März geräumt haben müssen. Das Unternehmen stand im Herbst letzten Jahres in der Branche massiv in der Kritik, weil es die Gebühren für Entwickler, die mit der Unity-Engine gearbeitet haben, deutlich anziehen wollte. Nach heftigem Gegenwind ruderte Unity zurück und passte das Gebührenmodell an. CEO John Riccitiello nahm daraufhin im Oktober seinen Hut, Whitehurst übernahm interimsweise.

Der Nachrichtenagentur Reuters teilte Unity mit, dass die Entlassungen alle Teams, Regionen und Geschäftsbereiche betreffe. Die Aktien von Unity stiegen nach der Ankündigung um fünf Prozent, nachdem sie seit der Ankündigung der Neuausrichtung bereits einen Zuwachs von insgesamt 40 Prozent verzeichnen konnten.

Die Entlassungen bei Unity sind ein unrühmlicher Höhepunkt in einem traurigen Trend, der besonders im letzten Jahr in der Gaming-Branche zu beobachten war. Viele Studios – von Epic Games über CD Projekt bis Telltale Games oder Activision Blizzard – haben ihre Belegschaft zusammengeschrumpft.

Quelle: Reuters

Kommentare

Caparino schrieb am
Weta aber nur die Digitalsparte!
Rausgekommen für Unity ist aber gefühlt nix.
Dazu kommt noch Ingamewerbung etc. ...
Dazu kommt das die Engine, auf der Stelle tritt. Während Unreal mit v.5richtig bock macht und kostenlos ist hat man bei Unity versucht noch sowas wie ausblenden des Unity Logos oder Dunkles Userinterface zu verkaufen. Es hat 2 verschiedenen Renderpfade welche nicht kompatible sind und keine Echtzeitlösungen vie Lumen oder ähnliches. Die Engine tritt seit Jahren auf der Stelle.
Die meisten meinen das sich nichts ändern wird weil die FÜhrungs/Arbeitsstruktur vermurkst ist und einfach mit der Giesskanne Leute zu entlassen nichts bringt.
Kajetan schrieb am
Bachstail hat geschrieben: ?10.01.2024 15:55 Es gab in den letzten Jahren ja immer mal wieder Gerüchte und Berichte darüber, wie schlecht Unity geführt wird aber wenn 25 Prozent 1800 Mitarbeiter entspricht, muss da wirklich SEHR viel falsch laufen.
Unity hatte in den letzten Jahren viele Firmen dazugekauft, darunter Weta und Firmen im Mobile-, Monetization-Bereich.
Die haben auf Boom gesetzt und müssen jetzt wieder massiv abbauen, weil die Blase am Abflauen ist. Was, wie bereits gesagt, die ganze IT-Branche betrifft.
Bachstail schrieb am
Das ist leider wenig überraschend, die Führungsetage erlaubt sich einen großen Schnitzer und ausbaden dürfen es die Angestellten.
Was wesentlich überraschender ist, ist die Anzahl bzw. der Prozentsatz.
Es gab in den letzten Jahren ja immer mal wieder Gerüchte und Berichte darüber, wie schlecht Unity geführt wird aber wenn 25 Prozent 1800 Mitarbeiter entspricht, muss da wirklich SEHR viel falsch laufen.
Zum Vergleich :
Epic Games hat aktuell an die 3500 Mitarbeiter und Valve zwischen 1000 und 1500.
Kajetan schrieb am
Mordegar hat geschrieben: ?09.01.2024 20:36 Die Nachwirkungen der Pandemiejahre kriegen andere Industriezweige wie die Fahrradhersteller auch langsam zu spüren, trotz Warnungen von Branchenexperten und Ministerien. Ich glaube sicher kann keiner sagen warum sich ganze Branchen derzeit gesund kürzen müssen, oder auf ihren Lagerbeständen sitzen bleiben, es bleibt nur als Außerstehender ratloses Kopfschütteln.
Die Pandemie hat viele Verwerfungen erzeugt, die sich nach und nach durch alle Branchen ziehen. Teilweise Jahre später, so daß Ursache/Wirkung nicht immer sofort erkennbar sind.
Mordegar schrieb am
Kajetan hat geschrieben: ?09.01.2024 20:22
batsi84 hat geschrieben: ?09.01.2024 17:33 Ich glaube wenn man so viele Mitarbeiter auf einen Schlag entlassen muss, dann lag schon vor der vergeigten Preispolitik einiges im Argen :?
Das ist richtig. Unity hat das ganze letzte Jahr bereits Stellen abgebaut, jetzt nochmals ein großer Schub. Inwieweit das mit der verbockten Einführung des neuen Lizenzmodells zu tun hat, ist nicht klar.
Es liegt aber im Trend der gesamten IT-Industrie, die während des Booms der Pandemie-Jahre haufenweise Leute eingestellt haben, weil die Deppen an der Spitze natürlich der Meinung waren, dass sich dieses Wachstum linear so fortsetzt, und nach dem unvermeidlichen Ende des Booms und der Normalisierung des Marktes diese Leute wieder entlassen müssen. Ein Ende dieser IT-Entlassungswellen ist noch nicht in Sicht. Aber keine Sorge, die nächste Blase kommt, wo keiner wieder ins Hintertreffen geraten möchte.
Die Nachwirkungen der Pandemiejahre kriegen andere Industriezweige wie die Fahrradhersteller auch langsam zu spüren, trotz Warnungen von Branchenexperten und Ministerien. Ich glaube sicher kann keiner sagen warum sich ganze Branchen derzeit gesund kürzen müssen, oder auf ihren Lagerbeständen sitzen bleiben, es bleibt nur als Außerstehender ratloses Kopfschütteln.
schrieb am