Spannung im Kampf?
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Wer als argonische Echse spielt, wird anders behandelt als ein menschlicher Nord. Jedes Volk hat eine Spezialfähigkeit.
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Sobald es in ein Gefecht geht, hat man die Qual der Wahl: Will man schon bei Sichtkontakt zum Bogen oder Zauber greifen, um auf Distanz zu attackieren?
Theoretisch kann man in der linken Hand einen Flammenzauber und in der rechten sein Schwert führen, um beidhändig loszulegen. Welche Waffe macht mehr Schaden? Das wird einem sehr komfortabel über die neue Menüstruktur angezeigt. Man kann im Inventar seine Favoriten markieren, egal ob Klinge, Trank oder Zauber, die dann auf Knopfdruck über das Digikreuz erreichbar sind. Leider lassen sich Waffen oder Magie auf Konsole nicht flüssig in Echtzeit wechseln – man muss immer erst pausieren. Nur auf dem PC gibt es Kurzwahltasten, so dass man auf einen Druck wechseln kann.
Auf den ersten Blick wirken die Kämpfe durchaus interessant, wenn man feindliche Hiebe mit dem Schild blockt und dann selbst zuschlägt. Oder wenn man den Feind über einen Schildstoß kurz ins Taumeln bringt. Hinzu kommt die Unterscheidung von leichtem und schwerem Schlag, wobei Letzterer den Feind zurückwerfen kann. Schön ist, dass all das auch Ausdauer verschlingt, so dass man nicht endlos drauflos hauen kann.
Tanz der Klingen
Aber mehr ist taktisch nicht möglich: Es gibt weder eine gezielte Parade inklusive Konter noch große Unterschiede zwischen den Waffen. Zwar schlägt man mit dem Schwert spürbar schneller zu als mit dem Hammer, aber ansonsten fühlt sich jede Klinge gleich an. Außerdem kann man bei gehobenem Schild nicht darüber hinweg schlagen oder daneben zustoßen. Und man merkt den Animationen im Kampf zwar einen Waffenwechsel von leichter Klinge zu schwerem Hammer an, aber es fühlt sich bei weitem nicht so unterschiedlich an wie etwa in Dark Souls.
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Man kann auch in Seen tauchen und dort Geheimnisse finden. |
Neu sind die Tötungsmanöver, die man bei stark verwundeten Feinden oder aus der Deckung heraus ab und zu einleiten kann, bevor es eine brachiale Szene gibt, in der sich eine Klinge durch die Rüstung des Gegners frisst – ich empfehle Uthgerd die Unbeugsame als Begleiterin, denn sie rammt ihre Klinge von unten nach oben durch Banditen. Hört sich brutal an, ist es auch, aber das wirkte nicht immer so fließend und wuchtig wie man sich das wünschen würde.
Je nachdem, wie man seine Kampftalente entwickelt, ist immerhin etwa mehr Variation möglich: Man kann sowohl weitere ein- als auch zweihändige Hiebe einstudieren. Der Bogenschütze lernt erst später, wie man näher heran zoomt und beim Zielen sogar die Zeit verlangsamt. Trotzdem sind die Kämpfe zu hektisch. Es ist nicht möglich, den Feind so zu fixieren, dass man bei fester Kamera um ihn herum tänzelt. So kommt es mitunter zu recht chaotischen Gefechten mit einigen Luftlöchern oder wilden Schlagfolgen, die man mit Maus und Tastatur etwas besser vermeiden kann als mit dem Gamepad. Sehr ärgerlich ist die fehlende Präzision, wenn man seinen eigenen Gefährten oder etwaige Verbündete aus Versehen mit einem Schwerthieb trifft – die verstehen das manchmal umgehend falsch. Man vermisst nicht nur die Komplexität, sondern auch die situative Spannung in den unterhaltsamen, aber letztlich zu oberflächlichen Kampf.