Die modernisierte Meisterliga
Des PES-Spielers liebster Modus kehrt in verbesserter Form zurück: Konami hat die Meisterliga grafisch und inhaltlich modernisiert. Hier kann man als Trainer einen Club seiner Wahl inklusive Transfers, Taktik und Spiel leiten. Abgesehen vom frischen Artdesign sowie transparenterer Menüführung ist es vor allem die Eigendynamik, die für Unterhaltung sorgt. Außerdem machen sich die Verbesserungen an der letztes Jahr so unheimlich einfach zu schlagenden KI bemerkbar, die schon auf dem vierten von sechs Schwierigkeitsgraden angenehm Paroli bietet und auf dem fünften endlich richtig fordert – ich habe die ersten vier Spiele nicht gewinnen können, weil die gegnerische Offensive gnadenlos effizient war. Und als ich trotzdem die Meisterschaft gewann und in der ersten Runde der Champions League auf Real Madrid traf, war ich so überheblich, dass ich mit 5:2 aus dem Stadion geschossen wurde. Auch sehr nett sind neue Verhaltensweisen, speziell in Pokalspielen, wenn die KI z.B. in den letzten Minuten eines Spiels gezielt an der eckfahne etwas Zeit schinden will.
Hurra, die Meisterliga hat ein Facelifting bekommen!
Zwar geht es in der Meisterliga leider ähnlich unpersönlich zu wie in der Karriere, man begegnet also keinen Charakteren aus der Vereinsführung, aber dafür spürt man die taktische und personelle Entwicklung seines Teams deutlicher als früher. Wer z.B. die richtigen Talente aus dem Jugendbereich einsetzt, kann beobachten, wie sie sich an das Niveau der ersten Mannschaft angleichen und ihre Werte entsprechend steigen, manchmal sogar explodieren. Zumal diese Jungprofis als auch alte Hasen an die zehn Teamrollen von "Maestro" über "Protegé" bis "Anführer" verkörpern können, die u.a. den Gewinn von Erfahrungs- oder Trainingspunkten, aber auch die Form in Derbys oder den Verkauf von Fanartikeln steigern. Aber zu Beginn hat man davon meist keinen im Team, wenn man z.B. mit dem klassischen PES United statt einem berühmten Club wie Manchester United startet.
Zehn Teamrollen von "Maestro" bis "Superstar"
Setzt man auf Jugendspieler oder verpflichtet man gestanene Profis? Auch die Formkurve kann bei der Entscheidung helfen...
Nach seinem ersten Einsatz bekommt ein junger Spieler z.B. die Teamrolle "Nachwuchstalent", so dass er schneller lernt - auch was die taktischen Anweisungen des Trainers angeht. Es macht Spaß, wenn man sieht, dass ein Spieler sich nicht nur hinsichtlich der Werte, sondern eben auch zu einer Teamrolle entwickelt, weil dann meist alle aus der Startelf von ihm profitieren. Und natürlich kann man auch bei Transfers darauf achten, einen "General" oder "Fahnenträger" zu verpflichten. Ja, manche Bezeichnungen klingen skurril. Aber das Scouten und Verpflichten, Anbieten und Feilschen samt Absagen geht ebenfalls komfortabler von der Hand als bisher. Man muss nicht mehr ewig hin und herschalten, sondern kann alles auf einen Blick managen.
Ständig passiert etwas in der Entwicklung oder auf dem Transfermarkt. Blöd: man trifft nie Charaktere, es gibt bloß Platzhalter.
Schön ist in diesem Zusammenhang, dass zum einen eigene Talente auch recht zügig die Aufmerksamkeit anderer Vereine auf sich ziehen und Transferanfragen reinschneien; schade ist, dass der Spieler selbst bzw. seine Zufriedenheit dabei keine Rolle zu spielen scheint. Zum anderen bekommen aber auch kaum eingesetzte Reservisten öfter mal eine Anfrage, so dass sehr viel Bewegung in diesem Personalbereich zu spüren ist. Unkomfortabel ist, dass man gleiche Anfragen zu eigenen Spielern nicht auf einmal blockieren kann – man muss den Clubs also einzeln absagen.