Ein Fantasy-Kolonialreich
Im Zwischenreich wird jedoch schnell klar, dass man alles andere als frei ins Leben zurückkehrt. Die anderen Götter retten einen nicht einfach so aus der verschütteten Festung, sondern sie wollen etwas im Gegenzug. Man soll diesen entflohenen und scheinbar verrückten Gott des Lichts aufspüren, um Antworten zu bekommen: Was will er? Was hat er vor? Einfach absagen ist auch deshalb problematisch, weil Eothas einen Teil der eigenen Seele stibitzt hat. Was hat das wohl für Folgen? Oder war das nur Zufall? Man weiß nur, wo er hin will, weil seine Spur so deutlich zu erkennen ist.
Aber will man etwa einen Gott herausfordern? Ist das nicht etwas zu viel verlangt? Trotzdem bleibt dem Helden nichts anderes übrig, als ihm in das südliche Todesfeuer-Archipel mit all seinen verstreuten sowie größtenteils unkartierten Inseln zu folgen.
Die Texte wurden komplett ins Deutsche übersetzt.
Das ist eine offene maritime Welt voller Geheimnisse, in der es das kostbare leuchtende Adra gibt - eine stark glühende Variante der bekannten Seelensteine, die auch das Wetter beeinflussen kann und deren riesigen Säulen scheinbar der umherirrende Gott Eothas folgt. Hier gibt es Tempel, Dungeons und delikate machtpolitischer Konflikte, denn das Adra lockt auch viele Eroberer an. Das Archipel ist eine Art frisch entdecktes Kolonialreich inklusive eingeborener Stämme, profitgieriger Handelsgesellschaften, skrupelloser Sklavenjäger sowie Piraten. Und was braucht man da? Ein Schiff!
Gestrandeter Held
Das Schiff kann man bequem mit dem Mauszeiger über das Meer lotsen, wobei man Stürmen und Seeräubern ausweichen sollte, aber nicht etwa auf Wind oder Riffe achten muss - es gibt also keine nautische Herausforderung. Trotzdem läuft es erstmal auf Grund und man strandet in einer kleinen Bucht, wo eine Art Tutorial beginnt. Zu Beginn kann man noch keine Gefährten um sich scharen; bis zu vier darf man später zusätzlich zum Helden anführen. Immerhin ist schon der alte Kumpel
Zu Beginn ist man nur zu zweit mit Edér unterwegs, um erste Aufgaben zu erledigen. Später führt man eine fünfköpfige Gruppe an.
Edér dabei, ein sehr guter Kämpfer, der in den ersten Gefechten nicht nur hilfreich ist, sondern als Anhänger von Eothas eine besondere Beziehung zu dieser Mission entwickelt. Und es gibt eine sehr persönliche Quest, die diesem sympathischen Charakter nochmal Tiefe verleiht.
Zunächst kann man am Strand lediglich weitere Crew für sein Schiff aufgabeln. Ziel ist es, Port Maje am anderen Ende der Insel zu erreichen, um mit der Hilfe des Gouverneurs das eigene Schiff wieder flott zu machen. Die Regie lässt sich viel Zeit, so dass man sich auch als Einsteiger in aller Ruhe mit den Spielmechaniken und Charakteren vertraut machen kann. Schon in diesen ersten Stunden öffnet sich das Abenteuer wie ein guter Roman, angenehm charmant und dabei so abwechslungsreich erzählt, dass die Zeit zwischen den Kämpfen, Entdeckungen, Aufstiegen und Dialogen nur so verfliegt, zumal auch immer wieder kleine Rätsel eingeflochten werden: Kann man diese Steintafel noch irgendwann entziffern? Muss man etwas in diese Mulde der Asugrabungsstätte legen? Wenn man sein Charaktermenü aufruft, sieht man Edér entspannt Pfeife schmauchen - das symbolisiert in etwa die gemütliche Stimmung, die beim Spielen aufkommt.