Eine unbekannte tropische Insel, ein erloschener Vulkan, in den ein von grimmig schauenden Wachleuten und Selbstschussanlagen gesäumter Eingang hineinführt. Wir werden von einer jungen Frau durch die kalten Gänge geleitet, in denen geschäftiges Treiben herrscht: Arbeiter in gelben Anzügen transportieren hektisch Sprengstoff und Einrichtungsgegenstände hin und her - offenbar sind wir gerade mitten in den Aufbau geraten. Die junge Frau führt uns zu einer sehr massiv wirkenden Tür, auf der vier Punkte aufgemalt sind, und wendet sich ab. Auf unsere Frage, worauf wir noch warten, antwortet sie, dass diese Tür die höchste Sicherheitsstufe hat – die dürfe keiner außer Dr. Maximillian passieren, dem wahnsinnigen Genie und Oberschurken, dem das alles hier gehört. Die junge Frau verabschiedet sich hastig, und läuft schnellen Schrittes den Gang zurück. Wir stehen ein wenig verloren und unschlüssig herum, bis sich die schweren Stahltüren etwas zu überraschend öffnen: »Sie müssen der Journalist sein, was?«, bellt eine Stimme von unten, die dem kleingewachsenen, kahlen und mit einem etwas klischeebehafteten Monokel im Auge versehenen Dr. Maximillian gehört. »Folgen sie mir, der andere ist auch schon da!«. »Der andere« ist kein Geringerer als Demis Hassabis, Chef der
Elixir Studios, der von Dr. Maximillian gezwungen wurde, ein ihm würdiges Spiel zu entwickeln:
Evil Genius .
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Dr. Maximillian: »Man kann ja nicht alle umbringen lassen...« |
4Players: Dr. Maximillian, können Sie uns kurz erklären, worum es in dem Spiel geht?
Dr. Maximillian: SPIEL? Was heißt hier »Spiel«? Wir haben es hier mit nicht weniger als einer ziemlich genauen Simulation meines Lebens zu tun!
4Players: Und was machen Sie also den ganzen Tag?
Dr. Maximillian: Was man als wahnsinniges Genie eben so macht: Delegieren, delegieren, delegieren. Ich sage meinen Arbeitern, in welche Richtung sie in meinem Vulkan-Versteck die Gänge graben sollen, welche Räume wo und wie groß errichtet werden, was in die Räume reinkommt usw. Man muss sich ja um alles selbst kümmern, wenn man will, dass es richtig gemacht wird. Sobald die Anweisungen erst mal stehen, rennen meine hirnlosen Vasallen natürlich sofort los, um meinem Willen gerecht zu werden. Gelegentlich begebe ich mich auch zu Baustellen, um mein scharfes Auge auf den Fortschritt zu werfen – komischerweise werden diese Arbeiten immer am schnellsten erledigt.
4Players: Was tun Sie, um ihre Mitarbeiter bei Laune zu halten?
Dr. Maximillian: Das ist kein großes Problem. Im Normalfall reicht schon meine körperliche Präsenz, damit die Leute frisch und motiviert ans Werk gehen.
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Demis Hassabis: »Dieses mal nehmen wir den Spieler bei der Hand und erklären ihm alles.« |
Falls ich gerade keine Zeit oder wichtige üble Dinge zu tun habe, gibt es natürlich noch diverse andere Möglichkeiten: Getränke-Automaten, eine Runde Tischtennis, Kampftraining oder eine heitere Runde Gefangene foltern bzw. ausquetschen. In ganz harten Fällen muss auch schon mal ein entbehrlicher Mitarbeiter exekutiert werden, das gibt den anderen ein deutliches Signal, wer hier das Sagen hat. Wir sind ja schließlich kein Feriencamp hier.
4Players: Die Hotels da draußen erzählen aber was anderes...
Dr. Maximillian: Die sind nur für die blöden Touristen da, die sich zufällig auf meiner Insel herumtreiben! Mistkerle, schleichen überall herum, machen Fotos und wasweißich noch alles. Ich habe ihnen die Hotels gebaut, mit Pools, Roulette, Zaubershows und allem Kram, damit sie mich in Ruhe lassen. Verdammte Schnüffler! Kann sie ja nicht alle umbringen lassen.. hm.. obwohl..