20 Jahre Metroid

 

Metroid

1986 befand sich Nintendo mit seinem NES auf einem wunderbaren Hoch: Games wie Super Mario Bros oder The Legend of Zelda sorgten für dauerklingelnde Kassen und kopfgroße Augenringe bei den Spielern. Die weiteten sich mit Metroid nochmals gehörig, denn das Game war schwer, schwer, höllisch schwer. Außerdem war es eines der ersten mit einem weiblichen Protagonisten, dieser Fakt war aber ausgesprochen gut versteckt: In ihrem Raumanzug sah Samus wie ein ganz normaler Videospielheld aus, der Name ist neutral, das Handbuch mogelte sich um das Thema herum - und die »Enthüllung« fand nur statt, wenn man das bockschwere Game sehr gut innerhalb eines bestimmten Zeitlimits durchgespielt hat. Oder nach der Eingabe eines bestimmten Passwortes. Darüber hinaus war das einzige Spiel der Serie, das in der Version für das normale NES den Spielstand über ein fummeliges und unzuverlässiges Passwort-System sicherte - das allerdings den Vorteil hatte, dass man damit verhältnismäßig einfach an den Werten und der Ausrüstung von Samus herumpfuschen konnte.

Metroid 2: Return of Samus

Obwohl Metroid ein gigantischer Erfolg war, dauert es ganze fünf Jahre, bis ein Nachfolger das Laserlicht erblickte: Metroid 2 erschien 1991 nur für den damals noch taufrischen Game Boy, zuerst in den USA, erst danach in Japan - Skandal! Und obwohl das höllisch dunkle, große und schwere Spiel im Gesamtüberblick der schwächste Metroid-Teil ist, setzte er doch Spielelemente ein, die in späteren Games weiterverwendet wurden - etwa den Babymetroid oder den Spiderball, mit dem Samus problemlos an Wänden und Decken entlangrollen konnte. Trivia-Fans aufgemerkt: Zeitlich spielt Metroid 2 zwischen Metroid Prime 3 (Wii) und Super Metroid (SNES) - wenn das mal nicht konsolenübergreifendes Geschichtendesign ist!

Super Metroid

Es gibt unter Metroid-Fans zwei klar getrennte Lager: Die 2D-Fans und die 3D-Fans. Letzteren widmen wir uns später, denn noch befinden wir uns in Prä-3D-Beschleuniger-Zeiten. Fragt man also einen Vertreter der ersten Fraktion, welches Metroid wohl das Beste sei, bekommt man mit 97prozentiger Sicherheit »Super Metroid« zu hören - die restlichen drei Prozent hatten entweder kein SNES oder noch nie Geschmack. Jedenfalls war das mit höllischen 24MBit seinerzeit dickste Modul für die graue Konsole 1994 ein spielerischer Hochgenuss: Action mit viel Adventure, klassisches, nicht-lineares Leveldesign, das stark auf Erkundung baut, Mother Brain als schweineschwerer Mode 7-Endgegner, und ein herzerweichender Auftritt des Baby-Metroids aus dem Vorgänger. Und weil das Spiel so gut war, sollte es auch für satte acht Jahre das letzte 2D-Metroid bleiben. Aber das Warten lohnte sich für beide Lager, denn am 15. November 2002 gab es den Metroid-Overkill! Wir präsentieren...

Metroid Fusion

Fans der guten alten Pixelgrafik hatten spätestens mit Metroid Fusion einen guten Grund, sich einen Game Boy Advance zuzulegen, denn das schnittige Adventure führte das göttliche Design von Super Metroid konsequent fort, und reicherte es mit modernen Features an. Außerdem war zur Abwechslung mal nicht Mother Brain das Ziel aller Raketen, sondern der neue X-Parasit, der nicht nur Samus' DNA gehörig aufmischte und ihr neue Fähigkeiten verlieh, sondern auch fette neue Gegner erschuf - u.a. den Endgegner »SA-X«, eine bis an die Haarspitzen überbewaffnete Kopie von Samus. Das Spiel erzählte mehr Story als je zuvor und steht chronologisch derzeit am Ende der Metroid-Erzählkette. Wissenswertes Detail am Rande: Sowohl Fusion als auch der »Nachfolger« Zero Mission nutzen eine stark erweitere Version der Engine, die erstmals 2001 in »Wario Land 4« zum Einsatz kam.

Metroid Prime

2D ist doof, 3D der wahre Heiland? Kein Problem: Am selben Tag, an dem Nintendo das klassische 2D-Metroid mit Fusion auf dem GBA wiederbelebte, wagten die bis dato völlig unbekannten amerikanischen Entwickler Retro Studios auf dem GameCube den Sprung in die dritte Dimension - Metroid Prime ward geboren! Das Spiel durch Samus' Augen, das den Auftakt zu einer Trilogie bildete, die zeitlich zwischen Metroid 1 und 2 liegt, ist der neuen Perspektive zum Trotz prinzipiell gleich geblieben. Allerdings gesellen sich zu rennen, springen und ballern vermehrt Erkundungs- und Abenteuer-Elemente - kein Wunder, dass Nintendo den Ausdruck »First Person Adventure« gegenüber »Shooter« bevorzugt. Mit dem titelgebenden Endgegner »Metroid Prime« gab es einen neuen Bösewicht, mit »Dark Samus« ebenso. Bevor wir ihr mehr Aufmerksamkeit widmen, geht's aber erstmal erneut in 2D-Gefilde.

Metroid: Zero Mission

2004 erschien der bislang letzte klassische Metroid-Teil, aber es war kein neuer: Zero Mission, eine ähnliche Technik wie Fusion nutzend, war im Großen und Ganzen ein Remake des ersten Spiels - das Leveldesign wurde zu weiten Teilen übernommen, auch der Spielverlauf folgte den Spuren des Ahnen relativ genau. Nichtsdestotrotz gab es viele Neuerungen: Von der modernen Präsentation abgesehen kamen frische Waffen und Gegner zum Einsatz, Samus durfte schräg zielen. Außerdem wartete am Ende ein brandneuer, fragwürdiger Schleichlevel, der zwar kurz, aber umso nervender war. Aber er hatte den Vorteil, dass er erstmals ermöglichte, Samus ohne die Eingabe eines Cheatcodes ohne ihren Anzug zu spielen - das blaue Spandexteil gibt's demnächst wieder im Super Smash Bros. Brawl zu sehen.

Metroid Prime 2: Echoes

Der direkt Nachfolger von Metroid Prime spielt zeitlich nach Metroid Prime: Hunters, das aber erst später erschien - auch hier bewiesen die Designer ihr ungeschlagenes Geschick für verknotete Erzählweise. Jedenfalls gab es 2004 mehr Adventure als je zuvor, für so manchen etwas zu viel sogar - das ständige Scannen war dezent überstrapaziert, auch der oft benötigte Wechsel zwischen heller und dunkler Welt war etwas zu gut gemeint. Aber keine Bange, Freunde nervöser Abzugsfinger, es gab auch genug zu ballern, z.B. auf die Endgegnerin Dark Samus - wer das Spiel zu 100% absolvierte, bekam eine ganz spezielle Endsequenz zu sehen, die den Weg für Metroid Prime 3 ebnete. Außerdem durften bis zu vier Raumhelden und -heldinnen gegeneinander antreten, leider nur am Splitscreen. Und auch nur, wenn sie einen 60Hz-tauglichen Fernseher hatten, denn unter PAL-Norm (50Hz) lief und läuft das Spiel nicht.

Metroid Prime Pinball

Früher war es an der Tagesordnung, dass die Europäer das letzte Glied in der Veröffentlichungskette der Videospiele waren, mittlerweile hat sich das im Großen und Ganzen zum Besseren geändert - obwohl, hat eigentlich mal wieder jemand was von Wario Ware Twisted gehört? Wie auch immer, im Falle von Metroid Prime Pinball wurden alte Wunden aufgerissen, schließlich erschien der kompetente Flipper samt nutzneutralem Rumble Pak knapp zwei Jahre nach seiner USA-Veröffentlichung endlich auch bei uns. Was genau die Veröffentlichung so lange hinauszögerte, wird wohl auf ewig ein Geheimnis von Nintendo bleiben - die Übersetzung der zweieinhalb Textzeilen wird es aber wohl nicht gewesen sein.

Metroid Prime Hunters

Das 3D-Metroid machte glücklichen Besitzern des DS bereits 2004 den Mund wässrig, schließlich lag eine kurze Demo davon dem neuen Handheld bei - es sollte jedoch noch zwei Jahre dauern, bevor die »Nebengeschichte« der Metroid Prime-Trilogie, die zwischen dem ersten und zweiten Teil spielt, erzählt wurde. Viel zu erzählen gab es allerdings nicht, da die Story hinter all der Action etwas kurz kam. Auch die Stylus-Steuerung hinterließ einen fummeligen Eindruck, was aber den Erfolg des Spiels kaum schmälerte - ganz besonders, da der Mehrspielermodus so ausgefeilt und die 3D-Grafik für DS-Verhältnisse brillant war!

Metroid Prime 3

Der jüngste Neuzugang zur Metroid-Familie schlägt bei uns offiziell erst am 26. Oktober auf - und ist damit noch so frisch, dass es reicht, wenn man Jörgs Testfazit zitiert, um die Qualität zu beschreiben: »Ich will hier nicht zu viel Pathos beschwören, aber die Retro Studios haben sich mit dem Abschluss der Trilogie nicht nur unsere höchste Auszeichnung verdient, sondern allen Unkenrufen zum Trotz gleich zwei Dinge bewiesen: Erstens, dass man schnelle Action auch mit Remote und Nunchuk hervorragend inszenieren kann. Freut euch auf eine Steuerung, die in Sachen Komfort und Präzision alles schlägt, was ich bisher auf dem Wii spielen konnte. Zweitens, dass Spiele auch ohne HD- und 1080p-Schnickschnack nicht nur möglich sind, sondern richtig klasse aussehen und begeistern können. Hier taucht man ein und will gar nicht mehr auftauchen. Auch wenn es unheimlich schade ist, dass Samus nicht online auf die Jagd geht: Ihr findet derzeit nichts Schöneres, Spannenderes und Unterhaltsameres - genau diese Art epische Abenteuer braucht der Wii!«

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Sonstiges
Entwickler: 4Players
Publisher: 4Players
Release:
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