von Julian Dasgupta,

Studie: Altersbeschränkung ohne Wirkung



Altersbeschränkungen bei Onlinespielen seien nicht effektiv - dies berichtet die Netzzeitung und bezieht sich dabei auf eine neue Studie der Frankfurter Universität. So kommt Klaus Allerbeck, Soziologe und Professor an der Johann Wolfgang Goethe-Universität, nach einer Befragung von 600 Konsumenten von Onlinespielen (u.a. Counter-Strike, Guild Wars und World of Warcraft) zu dem Schluss:

"Der Zugang zu den Spielen ist völlig unproblematisch und leichter, als eine Flasche Wodka an der Tankstelle zu kaufen."

So hätten 40 Prozent der 13- bis 15-Jährigen einen Titel als Lieblingsspiel angegeben, der keine altersgemäße Kennzeichnung besaß. Eine höhere Alterseinstufung würde zudem den Reiz für die Jugendlichen erhöhen, führen die Forscher weiter aus. Ohne technische Maßnahmen, heißt es weiter, seien derartige Beschränkungen kaum durchsetzbar. Dabei schweben Allerbeck u.a. Chipkarten-basierte Verfahren, vergleichbar mit neueren Zigarettenautomaten, aber auch serverseitige Restriktionen, quasi "Bettzeiten", vor. Der Professor mahnt allerdings auch, Spiele nicht nur in schlechtem Licht zu betrachten, sondern auch das positive Potenzial, beispielsweise das Trainieren bestimmter Fertigkeiten, zu berücksichtigen.

Ganze 60 Prozent der Befragten unter 16 Jahren gaben an, mehr als vier Stunden pro Tag zu spielen. Knapp ein Drittel der Teilnehmer, die 30 Jahre oder älter waren, kommen auf ein ähnliches Pensum - trotz Berufstätigkeit. Ein Drittel aller befragten Spieler von Onlinespielen kommt der Auswertung zufolge auf eine Spielzeit von mehr als drei Stunden pro Tag. Vier Prozent verbringen mehr als 70 Stunden pro Woche im Netz.



90 Prozent der Teilnehmer vermuten, dass andere, sich nicht mit Spielen beschäftigende Leute sie als spielesüchtig, Außenseiter oder gar potentielle Amokläufer wahrnehmen würden.





Kommentare

unknown_18 schrieb am
Natürlich war das sarkastisch gemeint, daher hab ich das ja auch gebracht, weil man es eben nicht vergleichen kann aber dennoch beides im Grunde "Verbote" sind. Ich wollte damit nur klar machen, dass die Aussage, dass Verbote reizen, kein Argument gegen Verbote sind.
Enny001 schrieb am
Hotohori hat geschrieben:Jo, stimmt, morden ist ja auch verboten und deswegen gibts so viele Mörder, lassen wir es doch zu, das Menschen andere Menschen töten dürfen, dann ist der Reiz ja weg!
Du vergleichst Äpfel mit Kartoffeln.
Beides steht in keiner Relation zueinander.
Du kannst doch kein Kapitalverbrechen mit Videospielen vergleichen.
Geht's noch mit Dir ? Wie alt bist Du eigentlich ?
unknown_18 schrieb am
Jo, stimmt, morden ist ja auch verboten und deswegen gibts so viele Mörder, lassen wir es doch zu, das Menschen andere Menschen töten dürfen, dann ist der Reiz ja weg!
Ne, mal im ernst, nur weil Verbote reizen, heißt dass nicht, dass sie verkehrt sind. Manche Verbote müssen einfach sein. Manche sind aber in der Tat unsinnig, weil sie eigentlich Teil der Erziehung der Kinder sein sollten. Jugendschutz ist schön und gut, sollte aber vor allem von den Eltern aus gehen und ihnen nicht irgendwie "abgenommen" werden.
Enny001 schrieb am
Die Kids kommen doch heutzutage an alles ran.
Spiele die nicht ihrem Alter entsprechen sind da noch das kleinste Problem.
Als ich 13 war durften wir auch nicht rauchen. Dennoch haben wir es ab und an getan. Vaters Zigaretten lagen doch offen rum. Wenn nicht gab es doch immernoch den großen Bruder.
Verbote zählen nicht. Es ist doch gerade der Reiz sich darüber hinwegzusetzen.
Wo][rm schrieb am
Tamttai hat geschrieben:ich sehe deswegen eigentlich keine moralischen bedenken wenns um die idee einer sperrstunde geht. (umsetzung ist natürlich eine ganz andere sache).
Willkommen in China
das hört aber an dem punkt auf, an dem ich mir - ungewollt - für meine zukunft selber schade in dem ich zu viel zocke (4h pro tag sind eindeutig zu viel !).
Das hat der Staat nicht zu entscheiden, genausowenig ob ich zwei Weizen oder nur eins, oder eine Packung Zigaretten pro Tag oder pro Woche rauche. Solche Entscheidungen sind persönliche, wär ja noch schöner wenn hier Verhältnisse wie in einer Bananenrepublik herrschen würden.
jetzt werden garantiert wieder einige aufheulen. aber so ist es ja immer: jeder muss die gleichen dummen fehler machen. schade - eigentlich.
Gut das du es besser weißt :roll:
strategisches denken, soziale kompetenz etc lassen sich auf andere (und wesentlich spassigere) wege "trainieren" - auch wenn das die meisten zocker bis jetzt nicht erfahren haben.
Völlig Spekulativ.
was wir brauchen sind menschen, die nicht 4h pro tag vor der glotze hängen sondern sich für sich und ihre community (nein, nicht die online.community) engagieren.
Dann ab mit dir nach Afrika, Brunnen bauen.
ich glaube das hauptproblem ist, dass die meisten zocker nicht wissen, was sie "da draußen" verpassen. und die meisten (naja zumindest einige) können nichts dafür weil sie soziale krüppel (stichwort: außenseiter) sind.
Auch wieder völlig aus der Luft gegriffen und spekulativ.
ich fühle mich - bezogen aufs zocken - auch eher wie jmd der mit seinem hobby alleine steht.
Damit bist du dann wohl alleine, vlt weil du ein, Zitat: 'sozialer Krüppel' bist? :twisted:
aber es ist eben nur ein hobby
Ebend. Ob ich nun 4h mit meiner Eisenbahn im Keller spiele, 4h aum Bolzplatz, 4h am Rechner Zocke ist völlig egal. Alles kann ich übertreiben, aber das ist letztendlich meine Entscheidung.
schrieb am