von Julian Dasgupta,

Electronic Arts: Need for Speed ist zukünftig Teil von EA Sports

Electronic Arts (Unternehmen) von Electronic Arts
Electronic Arts (Unternehmen) von Electronic Arts - Bildquelle: Electronic Arts
Nach seiner Berufung zum Geschäftsführer von Electronic Arts hat Andrew Wilson das Management des Publishers etwas umorganisiert. Auch hinsichtlich der internen Struktur finden einige Umbauten statt, indem die bisherige Label- und Studio-Struktur zumindest in manchen Bereichen verändert wird.

Das einstige DICE-Gewächs Patrick Soderlund beerbte Wilson als Chef von EA Sports und hat jetzt laut Polygon eine erste größere Maßnahme durchgesetzt: Need for Speed wird zukünftig dem EA-Sports-Label zugeordnet. Die Rennspiel-Marke wird Matt Bilbey unterstellt, der auch bei Serien wie FIFA, UFC und NHL die Fäden in der Hand hält.

Der Publisher hofft auf Lerneffekte und mehr Kooperation, die man mit jener Neuordnung erreichen will. Die Entwickler von NFS könnten schließlich von den Erfahrungen aus der Sportsparte profitieren.

Soderlund erläutert das folgendermaßen: "Wenn du ein Sportspiel spielst, dann hängt letztendlich vom Controller in deiner Hand hab, wie gut das Spiel eigentlich ist. Alles dreht sich um die Kontrolle des Spiels, die Eingaben und wie sich das anfühlt. Das ist ein Gefühl, weißt du? Dieser Fokus auf das pure Gameplay ist etwas, von dem die Need-for-Speed-Serie sehr profitieren kann."

Dass NFS dem Label zugeordnet wird, heiße aber nicht, dass es etwas stärker in den Simulationsbereich geht wie seinerzeit die Shift-Ableger. Das sei einfach sehr unwahrscheinlich, sinniert Soderlund.

Es gebe generell viele Optionen für die Zukunft der Marke - EA habe sich noch nicht festgelegt.

NFS hat natürlich bereits etwas gemeinsam mit FIFA & Co.: Genau wie die klassischen Sportspiele ist auch die Rennspielreihe schon seit langer Zeit auf einen jährlichen Rhythmus ausgelegt. Markus Nilsson von Ghost Games hatte bereits im Sommer angemerkt, Need for Speed Rivals bilde den Grundbaustein für folgende Vertreter der Serie. Diese solle zukünftig homogener und vertrauter wirken.
Update: Mittlerweile hat EA per Email von sich hören lassen und merkt an, die Äußerungen Soderlunds seien von Polygon "missverständlich widergegeben worden." Need for Speed fahre zukünftig nicht unter der EA-Sports-Flagge.


Kommentare

Knarfe1000 schrieb am
Ich stimme in die Begeisterung für NFS Porsche ein - für mich der beste Teil überhaupt.
HP 2 und Most Wanted waren auch noch relativ gut, alles andere war Müll. Was soll sich durch einen Wechsel zu EA Sports daran ändern?
JudgeMeByMyJumper schrieb am
1. Nun also doch nicht Teil der EA Sports Reihe! Das ist schonmal klasse, weil mich dieses fette Logo mitten auf dem Cover seit jeher richtig anko.... Die Aussagen beziehen sich wie vorherige Interviews also nur darauf, dass nun wieder ein Studio für alle Ableger und Versionen verantwortlich zeichnet, nämlich das neue Ghost Games aus Göteborg. So wie es früher eben EA Canada bei den ersten Teilen war. Und dann später glaube ich Black Box, die der Serie fast den Todesstoß versetzt hätten mir Ihrer Grütze nach dem 2005er Most Wanted.
2. Also ich finde die beiden Underground Spiele waren ganz großer Mist. Einzig Most Wanted 2005 und 2012 haben bei mir das alte NfS Gefühl von Brennender Asphalt, welches 1999 den ersten Karriermodus hatte, oder Hot Pursuit mit meiner Lieblingsstrecke Atlantica, ausgelöst. Die Teile dazwischen habe ich nur ausgeliehen und angespielt. Wobei es für mich zu einem guten Arcadegame gehört, dass sich alle Autos fast gleich fahren und auch ne Gummiband KI finde ich bei solchen Spielen nicht schlimm, schließlich hilft sie ja auch beim Aufholen eines selbst. :wink: Und Tuning muss ich auch nicht haben, höchstens optisch oder gleich fettes Nitro und Dauergas :D
Was allerdings begrüßenswert wäre, ist, dass man seine Autos wieder freispielen oder kaufen muss und nicht in der Stadt findet wie beim letzten Ableger. Wobei das finden und die Upgrademöglichkeiten der Autos für mich auch einen großen Reiz hatte. Auch eine rudimentäre Karriere wäre nicht schlecht, gehört aber nicht unbedingt zu den klassichen Merkmalen der NfS Spiele, finde ich. Die alten Teile, darunter mein Favorit NfS 2: SE, waren was besonderes, aber als sie sie die letzten anderthalb Jahre über mal wieder gespielt habe, waren sie allesamt nicht mehr so mega wie man sie vielleicht in Erinnerung hat. Gut gealtert ist neben Hot Pursuit auch Porsche, weil es halt einfach raus sticht. Und ich finde, da sie die Porsche Lizenz ja exklusiv haben und zwar von Turn10 einen Ferrari bekommen...
Chris Dee schrieb am
Das WAR NFS - bis ungefähr zur letzten Jahrtausendwende. Die Abkehr von klassischen Qualitäten begann dann 2002 mit NFS 6 - HP2, das von Grafik, Fahrgefühl und Fuhrpark immer noch genug typisches NFS-Flair verbreitete, um Spaß zu machen, inhaltlich aber maßlos enttäuschte und praktisch alle Features, die im Vorgänger noch begeistert hatten, komplett vermissen ließ. Die Euphorie der Fan-Szene, die jahrelang fleißig und voller Begeisterung eigene Autos für NFS erstellt hatte, war zu diesem Zeitpunkt eh' schon irreparabel geschädigt, weil seit NFS 5 plötzlich jedermann befürchten musste, von Fahrzeugherstellern, der sich hierdurch nicht würdig in einem Spiel vertreten sahen und außerdem fette Lizenzgebühren kassieren wollten, verklagt zu werden.
Just diesen Monat feiert NFS 7 - Underground sein zehnjähriges Jubiläum. Vielleicht wachen wir ja alle eines Morgens unter der Dusche auf und stellen fest, dass die letzten zehn Jahre nur ein böser Traum waren ... ;)
Propell3rhead schrieb am
EA Sports...
Das letzte, was ich von NFS mitbekommen habe war ein Abklatsch von Fast&Furious (was als Franchise ja auch schon völlig ausgeleiert aber nichtsdestotrotz weiter gemolken wird), man ergeht sich in "cinematic gameplay" und viel Effekthascherei, Klischee-Gegeige - völlig bla.
Man kann jetzt also erwarten, dass man NFS mit echtem Rennsport verknüpfen will thematisch. Das wäre ja mal was. Allerdings war NFS auch das nicht per Definition. Bevor die Lachgas-Generation zum Thema wurde, ging es um teure Karren, mit denen einfach launig gebrettert wurde. Manchmal frage ich mich, ob Manager überhaupt die Produkt-Historien studieren oder einfach nur noch Label verkaufen, von denen sie meinen, dass sie mittels Bekanntheit automatisch Verkäufe sicherstellen (ist rhetorisch gemeint, keine Sorge).
DAS ist NFS:
http://www.youtube.com/watch?v=TcGa8tTlx54
http://www.youtube.com/watch?v=VWZ3LZ4PMLA
Sir Richfield schrieb am
Chris Dee hat geschrieben:Du sprichst mir so was von aus der Seele! Das war vor mittlerweile 13 Jahren der letzte NFS-Teil, den ich mit echter Begeisterung gespielt habe: Tolle Landschaften bei Tag und Nacht und ohne sinnfreien Effekt-Overkill; Replays in voller Länge; ein Evolution-Modus, der - inklusive Wagenkauf, -verklauf und -tuning - durch die gesamte Porsche-Geschichte führt; dazu der Werksfahrer-Modus und ein Fahrgefühl, das eher arcade-lastig, aber dennoch nicht vollkommen anspruchslos war.
JA!!!
Was habe ich Billie verflucht. Und dann die dumm=/(=§?()?, die danach kam.
Das war so ein schönes Spiel, da hat man von Fahrzeug zu Fahrzeug echte Unterschiede gespürt. Da bist du wirklich in der Zuckelkiste angefangen, die man nur mit Mühe auf der Straße halten konnte und am Ende hast du in 911 Rennkisten gesessen, die... man nur mit NOCH mehr Mühe auf der Straße. Der verkackte 911er. Und das mit Digitaler Eingabe... GRR..
Danach traten sackhosentragende und pimmelgepiercte Fast-And-Furious-Pseudo-Geilies und alberne Pimp-Prolls ihren Siegszug an
NSF Underground 1 und 2 fand ich auf ihre Weisen noch sympatisch. Weil das Spiel an sich halt funktionierte. Geschwindigkeitsgefühl war da und zwischen dem MX5/Golf am Anfang und den Wagen gegen Ende (RX8 und Audi A3 *lol*) hattest Du auch Unterschiede.
Zudem sind die da noch nicht so drastisch am Gummiband gefahren.
Danach ging die Reihe spielerisch vor die Hunde. Gummiband KI, kaum Fahrgefühl, nur Supersportkarren von Anfang an ohne Unterschied im Fahrgefühl, nicht mal eine Art von vorankommen per Story gab es noch, etc. pp.
Gut, es gab noch den Shift Ausreißer, den man als echte Konkurrenz zu Race Driver/Grid sehen konnte, aber der passte eigentlich auch nicht so wirklich in das NFS Label.
schrieb am