Special: Diablo (Rollenspiel)

von Mathias Oertel



Release:
31.12.1996
kein Termin
Spielinfo Bilder Videos
Natürlich wirkten die Abstecher in die Tiefen unter der Stadt Tristram trotz abwechslungsreicher Kulisse auf Dauer etwas eintönig und nach einem Baukastensystem gestrickt. Doch das kümmerte nicht – ebensowenig das Kampfsystem, das auf Dauer wenig
Das blaue Portal in die Hölle (und zurück)...
Das blaue Portal in die Hölle (und zurück)...
Abwechslung bot, sich taktisch hauptsächlich um die Auswahl des Sekundärangriffes drehte und die Basis dessen war, was wir gut zehn Jahre und hunderte Klone später als "Kloppmist" oder "Klick&Blöd-Mechanik" bezeichnen würden. Aber leicht waren die Auseinandersetzungen dennoch nicht: Man musste seine Figur geschickt aufbessern, seine Fähigkeiten kurzfristig an die (natürlich zufälligen) Resistenzen der Zwischenbosse anpassen und den richtigen Moment zum Einwurf eines Heil- oder Manatranks auswählen.

Wichtig war letztlich ohnehin nur eines: Die Beute! Was werfen die Monster als Belohnung ab? Mit der Einordnung in verschiedene Seltenheitskategorien (ähnlich Sammelkartenspielen), die besondere Boni versprechen, hatte Blizzard einen Köder ausgeworfen, dem man nicht widerstehen konnte. Und wo ein Zufallsprinzip normalerweise die berechtigte Sorge auslöst, dass die Mechanik bzw. die Inhalte entweder beliebig wirken oder es zu unfairen Momenten kommt, gab es bei Diablo keine Klage. Mit der Teufelsjagd hat Blizzard einen weiteren Mosaikstein seines exzellenten Rufes ausgelegt, dass man Spiele mit einem nahezu perfekten Balancing produziert.

Sacred: Diablo aus Deutschland.
Auch deutsche Entwickler ließen sich von Diablo bzw. der Fortsetzung inspirieren. Das Ergebnis: Sacred (2004).
In diesem Zusammenhang sollte die musikalische Untermalung aus der Feder von Matt Uelmen mit ihren getragenen, melancholisch-hoffnungslose Stimmung verbreitenden Klängen nicht vergessen werden. Und mit dem herrlich düster-aussichtslosen Intro hat Blizzard früh bewiesen, dass man quasi „seit Urzeiten“ der einzige westliche Konkurrent für die japanischen CG-Meister u.a. aus dem Hause Squaresoft oder Capcom war.

Gemeinschaftliches Höhlen-Krabbeln-Cheaten

Dass von vielen seinerzeit die vergleichsweise kurze Kampagne moniert wurde, hat Blizzard schon damals mit einem motivierenden Mehrspieler-Modus auszugleichen versucht - anfänglich sogar recht erfolgreich. Man konnte über eine Direktverbindung, Modem, IPX oder das frühe Battle.net mit- und gegeneinander antreten. Dabei wurde der Status der Figur in regelmäßigen Abständen gespeichert.

Doch so motivierend die Ausflüge in die mit Gegenständen zum Bersten gefüllte Hölle unter Tristam auch war, gab es massive Probleme: Da das Battle.net damals noch nicht feucht hinter den Ohren war und Blizzard erst mit folgenden Spielen immer stärkere
Hack&Slay, Dungeon-Crawler, Action-Rollenspiel, "Kloppmist": Der Spaß hat viele Namen.
Hack&Slay, Dungeon-Crawler, Action-Rollenspiel, "Kloppmist": Der Spaß hat viele Namen.
Anti-Cheat-Mechanismen entwickelte und integrierte, gab es schnell Tools sowie Editoren, um seine  Figuren in allen möglichen Bereichen anzupassen – was letztlich das Ende des Mehrspieler-Spaßes bedeutete.

Dabei hat Blizzard sogar visionäre Einfälle gehabt, um so viele Spieler wie möglich neugierig auf die Teufelsjagd zu machen: Während der Installation konnte man entscheiden, ob man die Vollversion oder die so genannte "Spawn"-Variante installieren wollte. Der Unterschied: "Spawn" war quasi eine Demo-Variante, die keinen Key erforderte, aber sowohl solo als auch mit Freunden das Spiel mit zwei Figuren in den ersten beiden Abschnitten ermöglichte.

Kommentare

magandi schrieb am
Nuracus hat geschrieben:
NeoJD hat geschrieben:Ich spiele Diablo 1 immernoch auf PSP unterwegs. Ich finds genial und unübertroffen ausser von D2... mit D3 bin ich skeptisch.
Wow, das geht, auf legalem Wege?
jepp insofern du mit deinen originalen psone spielen isos erstellst ist das ganze legal. ich hab auch mal ein parr psone spiele an der psp versucht aber richtig schön war das nicht, denn es war iwie alles zu klein und nicht darauf abgestimmt.
Nuracus schrieb am
NeoJD hat geschrieben:Ich spiele Diablo 1 immernoch auf PSP unterwegs. Ich finds genial und unübertroffen ausser von D2... mit D3 bin ich skeptisch.
Wow, das geht, auf legalem Wege?
NeoJD schrieb am
Ich spiele Diablo 1 immernoch auf PSP unterwegs. Ich finds genial und unübertroffen ausser von D2... mit D3 bin ich skeptisch.
Sevulon schrieb am
Dann müsste dir Diablo 3 eigentlich gefallen, was Heiltränke und Co. angeht.
GamepadPro schrieb am
Ich hab ja auch früher Diablo I und II gespielt, muss aber heute sagen, dass sie nicht so gut sind, weil man später nur noch zwischen HeiltränkeHändler und BossGegner hin und her läuft. Irgendwann bin ich bei Diablo II dann aufgewacht und fragte mich, was für ein Idiot ich denn bin, was ich da eigentlich mache und warum ich immer nur hin und her renne, mir Tränke kaufe, um dann beim (Boss-)Gegner auf Angriffs- und Tranktaste im gleichtakt draufzuhämmern; nur weil die Trottel von Blizzard es nicht gerafft haben, dass Heiltränke nie so stark und sofort wirken dürfen, was ich bei Baldur's Gate auch sehr überzeugend fand, (wenn auch hier der Vergleich nicht wert.)
Sacred hab ich mir mal gekauft, doch nie gespielt, nachdem ich erfahren hab, wie inflationär dort doch der LevelUp verwendet wird. Hier hätten andere Trottel ja von Baldur's Gate lernen können, wo der Levelaufstieg etwas ist, das sich nur schwer erreichen lässt und dafür immer einen sehr spürbaren Vorteil bringt, auch bei höheren Levels.
Ja, sind halt so Kleinigkeiten an denen wahrscheinlich auch Diablo III bei mir scheitern wird. Mal schauen.
schrieb am