Doch dies allein dürfte nicht dafür ausschlaggebend gewesen sein, dass Diablo Verkaufszahlen und vor allem die Wertungen dominierte. Der
Metacritic-Schnitt liegt bei
Diablo ist bis heute einer der am besten bewerteten PC-Titel.
satten 94% und bei den amerikanischen Kollegen von Gamespot ist der Titel mit 96% der bis heute am
höchsten bewertete PC-Titel (Stand: 9.5.2012). Da Diablo ein paar Jahre vor der 4P-Zeitrechnung liegt, können wir leider keine Vergleichswertung anbieten…aber rückblickend hätte es wohl bei mir auch um Platin gekämpft.
Eine weitere Randnotiz: Damals konnte noch keiner ahnen, dass die Teufelsaustreibung von Blizzard North und das im folgenden Jahr erscheinende Baldur's Gate von Bioware den Grundstein für eine Diskussion legen würden, die bis heute anhält und die sich um die Frage
"Was kennzeichnet ein Rollenspiel?" dreht. Denn natürlich sind Diablo-Fans ebenso wie Bioware-Anhänger der berechtigten Meinung, dass sie jeweils mit Rollenspielen ihre Zeit verbringen. Genauso wie ein Darsteller in GZSZ behauptet, dass er ein Schauspieler sei, was auf der anderen Seite Ben Becker oder Ulrich Tukur ebenfalls von sich sagen.
Nachschub im Höllenfeuer
Mit dem von Blizzard begonnenen und dann an Sierra abgegebenen Add-On gab es nicht nur acht neue Abschnitte, eine offizielle frische spielbare Klasse (Mönch) und mit dem Barden sowie dem Barbaren zwei inoffizielle (da nur über Veränderungen der config-Datei verfügbare) Figuren, sondern auch die Möglichkeit, in der Stadt zu rennen, Öle, um seine Waffen zu verstärken oder eine Kiste, um seine überschüssigen Gegenstände lagern zu können. Gleichzeitig musste man auch anfangs auf den Mehrspieler-Modus verzichten (per Patch nachgeliefert), hatte einige Bugs bis hin zu Abstürzen zu beklagen (höchst
Mit der "Hellfire"-Erweiterung betrat nicht nur der Mönch die Hölle, sondern kam auch gleich eine ganze Bugflut...
ungewöhnlich für ein Spiel, das man mit Blizzard assoziiert) und musste damit leben, dass die zusammengeschusterte Geschichte nicht in die Diablo-Legende eingebaut wurde. Ob dies der Grund dafür ist, dass weder bei Sierra (bzw. den daraus hervorgegangenen Firmen) noch bei Blizzard das Add-On in irgendeiner Form auf der Seite geführt wird? Man weiß es nicht...
Vergessen wir also Hellfire. Denn natürlich war Diablo nur der Anfang. Mit der etwa drei Jahre später erscheinenden Fortsetzung wurde der Standard hinsichtlich ausgewogener Figuren auf der einen und einem unnachahmlichen Jäger- und Sammlertrieb auf ein neues Niveau gehievt, das für viele Hack&Slay-Anhänger bis heute Bestand hat und die zahlreiche Konkurrenz seit Jahren regelmäßig verzweifeln lässt. Zudem hat das Prinzip der Zufälligkeit bis hin zu Bossen und ihren Anfälligkeiten hinsichtlich der Ausgewogenheit zu bislang unerreichten Ufern geführt. Man kann gespannt sein, ob Teil 3 in dieser Hinsicht endlich für neue Verhältnisse sorgt. Denn nicht nur unser Chefredakteur, auch ich bin es langsam leid, in jedem Test zu einem frischen Hack&Slay die "ollen Kamellen" Diablo 1 und 2 als Referenz zitieren zu müssen - auch wenn sie sich bis heute ihren Charme bewahrt haben und ich die mittlerweile zahllos scheinenden Stunden nicht missen möchte, die ich bei der Jagd auf den Terror-Lord verbracht habe.