Test: WWE SmackDown vs. Raw 2010 (Sport)

von Mathias Oertel



Entwickler:
Publisher: THQ
Release:
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23.10.2009
15.09.2010
02.07.2010
02.07.2010
23.10.2009
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Verdammt noch mal, THQ! Hatte man etwa erwartet, dass die Leute sich tatsächlich nur für aktuelle und best bewertete Inhalte interessieren? Was ist mit dem Archiv? Was ist mit Leuten, die in zwei, drei Wochen oder erst in ein paar Monaten das Spiel kaufen? Haben die kein Recht auf ein Archiv, in dem sie nach Herzenslust wühlen dürfen und sich wirklich die Inhalte rausfiltern können, die sie interessieren?

Und was ist mit den Usern, die ihre Zeit in Kreation investieren? Wie werden diese reagieren, wenn ihre eigentlich gute und sehenswerte Arbeit bereits nach wenigen Tagen im Archiv-Nirwana verschwunden ist und man seine Werke nur noch über Foren-Propaganda an den Mann bringen kann, wie es teilweise jetzt schon passiert?
Der Roster ist bis auf ein paar falsch verteilte Diven dieses Jahr akkurat wie selten zuvor. Das freut auch CM Punk und Taker.
Auf PS2, PSP und Wii hat man diese Probleme zwar nicht, dafür ist man dazu verdammt, seine Story-Kreationen nur im heimischen Umfeld präsentieren zu können. Verschmerzbar hingegen ist die reduzierte Zahl an einsetzbaren Slots, die mit weit über 50 genug Platz bietet.

K wie Kennt man schon, aber verbessert

Das Manko, das der Online-Community innewohnt, ist insofern um so ärgerlicher, da hier Zeit verschwendet wurde, die besser hätte genutzt werden können, um die Spielmechanik und vor allem die Engine auf Vordermann zu bringen.
Denn spätestens seit THQs erstem UFC-Ausflug sind die Differenzen all zu offensichtlich. Das soll nicht heißen, dass sich SvR 2010 zurück entwickelt. Ganz im Gegenteil. Mit der Reduzierung der ehemals zwei Konterknöpfe (je einer für Schläge und Griffe) auf einen, der gutes Timing erfordert werden die Kämpfe dynamischer, als man anfänglich vermuten möchte. Daran hat aber auch das Drehen kleiner Schräubchen hier und da seinen Anteil. Der Wegfall des klassischen Hud-Systems hin zu einem kleinen unauffälligen Dreiviertelkreis unter dem jeweiligen Athleten z.B. sorgt dafür, dass der Fokus stärker als zuvor auf den Figuren und deren Aktionen liegt. Die sind übrigens dank zahlreicher festgelegter Stärken und aktivierbarer Sonder-Fähigkeiten, die aus einem Pool von über 20 Eigenschaften kommen, noch unterschiedlicher zu spielen.

Die spröden Royal Rumble-Matches gehören der Vergangenheit an und werden in dieser Ausgabe mit speziellen Finishern und einigen Minispielchen aufgewertet.
Auch bei vielen der Gimmick-Matches gibt es viel Schräubchen-Drehen, was allerdings nur Serien-Veteranen wirklich auffallen wird - wobei mir die Zeit, die man beim Money in the Bank-Match an dem über dem Ring hängenden Aktenkoffer ziehen muss, um Erfolg zu haben, immer noch deutlich zu hoch ist. Das grenzt teilweise schon an Schikane...
Dafür wartet mit dem so genannten "Championship Scramble" ein neuer unterhaltsamer Matchtyp, der als Ergänzung der mit gut 60 Variationen ohnehin breit bestückten Auswahl eine gute Figur macht. Strukturell identisch zum letzten Jahr, allerdings um die Möglichkeit erweitert, mit einer Diva oder einem selbst erstellten Athleten anzutreten, ist der Story-basierte "Road to WrestleMania"-Modus. Wieso allerdings die Möglichkeit zu Matches Mann-gegen-Frau rausgenommen wurde, lässt sich nur ahnen - zumal gemischte Tag Teams möglich sind.
Doch wie bei keiner anderen Match-Art gab es so deutliche Änderungen wie beim Royal Rumble. Dieses Match, bei dem es darum geht, mit bis zu 30 Superstars (leider werden immer noch nur sechs gleichzeitig in den Ring geschickt) die Gegner über das oberste Ringseil auf den Boden zu werfen, hat in der Vergangenheit mit seiner sehr simplen Mechanik auf Dauer zu Frust geführt.

Mittlerweile gibt es neben dem speziellen Rumble-Finisher vier positionsabhängige Reaktions-Spielchen, die bei Erfolg dafür sorgen, dass der Gegner aus dem Match ausscheidet und ggf. ersetzt wird. Das Problem mit diesen Mini-Spielchen ist, dass ihr Reiz in erster Linie in Mehrspieler-Duellen zur Geltung kommt. Solo lässt sich die ohnehin meist schwache KI damit sehr schnell aushebeln, so dass man im schlimmsten Fall während des 30-Mann-Rumbles sogar immer noch Zeit hat, ein paar Sekunden zu verschnaufen, bevor der nächste Gegner seine Aufwartung macht, nachdem man den letzten Feind aus dem Ring beförderte. Hat man jedoch menschliche Gegenspieler, entfaltet die neue Rumble-Mechanik ihren ganzen Reiz und es kommt zu spannenden Duellen.

Die Diven können gegeneinander sowie im Mixed Tag Team antreten. Kämpfe Mann gegen Frau sind nicht erlaubt.
Ja: Die Pins lassen sich jetzt z.B. optional als Timing-Minispiel statt der Buttonmash-Serie einstellen. Doch dies kann, wie viele andere Änderungen, nicht darüber hinweg täuschen, dass abgesehen von Nuancen und der Umgewöhnung erfordernden Block-/Konter-Mechanik die Smackdown-Serie spielmechanisch vielleicht nicht gerade stagniert, aber bei weitem nicht so große Schritte macht, wie ich es mir nach UFC erhofft habe.

Liegt es daran, dass es einfach keine Konkurrenz gibt? Dann war es vielleicht sogar in mehr als einem Punkt positiv, dass THQ mit UFC (das übrigens von einem anderen Yukes-Team stammt) den Wettbewerb im eigenen Haus fördert.

V wie Visuelle Qualität, Kapitel 1: HD

Diesem Wettbewerb muss sich SvR 2010 natürlich nur auf 360 und PS3 stellen. Und damit sind die Wrestler bereits beschäftigt genug und irgendwann überfordert. Ich habe es letztes Jahr gesagt und ich wiederhole es dieses Jahr gerne und vor allem eindrücklich wieder: Weg mit den alten Zöpfen und her mit einer neuen Engine!
Während das Charakterdesign nach wie vor überzeugend ist und man bei den Tattoos der Superstars teils bis ins kleinste Detail alles erkennen kann, nagt der Zahn der Zeit mehr und mehr an den Animationen sowie an der Darstellung von langen Haaren, die im Gegensatz zu den UFC-Recken zum guten Ton im Wrestling gehören. Dementsprechend könnten mittlerweile neben den Frisuren vor allem die Geh- und Laufbewegungen, teils auch bei den sonst guten Einmärschen eine Überarbeitung vertragen. Und dass die Würfe, die Zeitlupen bei spektakulären Flugmanövern sowie die brachial in Szene gesetzten Finisher nach wie vor gut aussehen, wird durch die dieses Jahr noch stärker scheinenden Clipping-Probleme wieder zunichte gemacht. 

   
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Kommentare

Gargant schrieb am
es könnte auch sehr gut sein da es viel unterschiedliche moves gibt und wenn man sein eigenen chara macht,dann ist das spiel noch funniger :wink:
und so schnell bekommt man das spiel ja auch nicht durch man kann lange dran sitzen erstrecht mit freunden
johndoe803702 schrieb am
Also für die unverschämt schwere Road to Wrestlemania von Shawn Michaels könnt ich dem Entwickler schlicht ........
Das grenzt schon an Unmöglichkeit am Ende beim Retire-Match gegen JBL und CM-Punk zu gewinnen, CM-Punk wurde anscheinend als Kopfgeldjäger angeheuert, um Shawn Michaels in eine Falle zu locken, das Retire-Match, welches man meiner Meinung nach überhaupt nicht gewinnen kann, da beide fast unangreifbar sind und fast alles kontern.
Des weiteren ist der Ringrichter bei der Road to Wrestlemania von Krieg der Brands geschmiert worden. Er zählt nur mich aus, die Gegner aber nie.
Und Beat the Clock unter 3 Minuten zu schaffen ist wirklich unmöglich, da die Gegner bei 1 oder 2 immer aufstehen, eine neue Pinmechaniok wäre besser gewesen. Am besten so eine mit Knöpchendrücken wie bei Royal Rumble.
Dave1978 schrieb am
Das Fazit bringt es gut auf den Punkt. Features sind geil, Kernstück - das Gameplay- veraltet. Auf der X-Box 360 fummel ich eigentlich nur in den Create-Modi herum und die PSP Version gammelt ungespielt vor sich hin, weil alles was Spaß macht fehlt und es technisch sogar noch schlechter geworden ist.
Ich bin wirklich Die-Hard Fan der Serie, aber ob ich ein SvR 2011 in dieser Form brauche, weiss ich nicht. Ich bin beim aktuellen Teil schon nach einem Monat unmotiviert die Hauptmodi zu spielen und Matches zu zocken. Das kann so einfach nicht mehr weitergehen.
Sevulon schrieb am
Für die Community-Inhalte bei SvR 2010 brauchst du Gold. Silber berechtigt nicht zum Up- bzw Download der CAWs, Finishern, etc.
Am Besten benutzt du einfach einen dieser 48-Stunden-Testcodes, die oft kostenlos bei Spielen beiliegen. Damit kannst du dir dann bequem alles herunterladen, was du so brauchst und haben willst.
johndoe803702 schrieb am
Nein, das brauche ich bei Fight Night 4 ja auch nicht, um die Boxer aus der Community runter zu laden, es müsste doch bei Smackdown so ähnlich sein.
Ich selber habe die Silber-Mitgliedschaft und bin bisher sehr gut damit gefahren.
schrieb am