Vorschau: Aven Colony (Taktik & Strategie)

von Mathias Oertel



Release:
25.07.2017
25.07.2017
25.07.2017
Erhältlich: Digital, Einzelhandel
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Obwohl dies schnell zu einem fitzeligen Mikromanagement verkommen könnte, hat das Team von Motherload es geschafft, dass man mit wenigen Klicks Abhilfe für die wichtigsten Probleme schaffen kann – insofern man die nötigen Rohstoffe hat. Zwar kann man bei Bedarf auch in Details wie Nahrungsrationierung oder Priorisierung von Arbeitsplätzen bzw. Bauvorhaben eingreifen, doch man wird niemals in Situationen geraten, bei denen man sich in Menüs verliert. Stattdessen kann man sich an der klar strukturierten Benutzerführung freuen, die sowohl am PC als auch auf der Konsole an die jeweilige Version von Cities Skylines erinnert: Am Rechner gibt es zwei hierarchische Auswahlleisten bzw. bei der Gebäudeauswahl klickbare Optionen; auf Konsolen greift man auf ein Radialmenü mit einer zweiten Ebene zurück, um die hier nötige Kontroll-Änderung zu realisieren. Das wiederum hat nicht nur den Vorteil, dass man mit den Herausforderungen der Mechanik anstatt der Steuerung kämpft, sondern dass man gleichzeitig den Fokus auf die ansehnliche Kulisse richten kann.

Cities im All

Man ist auch auf Schnee- oder Wüstenplaneten unterwegs.
Man ist auch auf Schnee- oder Wüstenplaneten unterwegs.
Auch hier werden die Ähnlichkeiten zu Colossal Orders Cities Skylines spürbar: Dank des Unschärfefilters werden die Gebäudestrukturen in den Fokus gerückt, die den Eindruck eines Miniatur-Dioramas hinterlassen. Wo es möglich ist (z.B. Windgeneratoren), darf man feine Animationen bestaunen, während man in der höchsten Zoomstufe sogar die Kolonisten auf dem Weg zur Arbeit oder zur nächsten Freizeitbeschäftigung beobachten und sie anklicken kann, um mehr über sie und ihre Zufriedenheit zu erfahren. Ob die Option, sich durch die Überwachungskameras der Kolonie zu schalten, auch noch mechanisch aufgewertet wird und damit einen spielerischen Zweck erfüllt oder sie nur eine leicht Orwell’sche Steigerung der Atmosphäre und der "Allmachts"-Kennzeichnung des Spielers als Gouverneur darstellen, muss sich noch beweisen.

Man muss auch im Umgang mit Unwettern oder Frostperioden sein Geschick asl intergalaktischer Bürgermeister beweisen.
Man muss auch im Umgang mit Unwettern oder Frostperioden sein Geschick als intergalaktischer Bürgermeister beweisen.
Das gilt auch für den Anspruch. Zwar lässt sich mit den zur Verfügung stehenden wenigen Missionen der Kampagne (in dieser Version ist noch die überwiegende Mehrheit an Karten ausgegraut) schon absehen, dass Mothership gewillt ist, mit unterschiedlichen Ereignissen wie abgestürzten Scoutschiffen etc. den Spieler auf Trab zu halten. Und generell ist das Anforderungsprofil durch die sehr clever verbundenen Abhängigkeiten angenehm, ohne zu strapazieren. Doch Aven Colony wäre gut beraten, auch abseits der zweifelsfrei auszulebenden Bauwut, wie man sie auch in Cities Skylines ausleben kann, noch Überraschungen einzubauen. Die bereits angekündigten sowie in dem einen oder anderen Trailer auftauchenden angreifenden Lebensformen, die uns aber in den ersten Stunden nicht begegnet sind, könnten neben den Umwelteinflüssen genau das richtige Mittel sein, um den Spieler abseits der infrastrukturellen Anforderungen auf Trab zu halten. Gleiches gilt für die Expeditionen, auf die man seine Kolonisten schicken kann und die von Erkundungen bis militärischen Ausflügen und Ressourcen-Sammlung ein breites Spektruum umfassen, um die einem anvertrauten Bürger vor eine herausfordernde Aufgabe zu stellen.
 

AUSBLICK



Auch wenn sich die Größenordnungen etwas unterscheiden und man sich bei Aven Colony nur um hunderte Kolonisten statt um hunderttausende Einwohner einer Metropole wie z.B. in SimCity kümmert, bleiben bestimmte Grundvoraussetzungen gleich. Und damit schafft Mothership für die intergalaktische Besiedlung ein sehr stabiles Fundament. Die Abhängigkeiten der unterschiedlichen für den erfolgreichen Koloniebetrieb nötigen Gebäude bzw. Rohstoffe scheinen gut ausgearbeitet und vielschichtig genug, um den Spieler immer wieder vor Herausforderungen zu stellen. An den richtigen Stellen wird Mikromanagement ermöglicht, ohne den Spieler durch einen Wust an Menüs zu schicken oder unübersichtlich zu werden. Und mit einer umfangreichen Kampagne, von der in der Vorschau-Version nur ein Bruchteil spielbar war, sowie einem Sandkasten-Modus mit einer stattlichen Kartenauswahl scheint man genug Inhalte für intergalaktische Bürgermeister bieten zu können. Auf Dauer muss Aven Colony allerdings noch beweisen, dass man noch mehr Überraschungen  zu bieten hat als die turnusmäßig abgehaltenen Wahlen, in denen man von den Kolonisten als Gouverneur bestätigt oder nach Hause geschickt wird. Ich bin gespannt, ob die finale Version einen ähnlichen Sog wie Cities Skylines entwickeln kann, mit dem man sich nicht nur die Basisthematik des Siedlungsbaus, sondern auch die Übersichtlichkeit der Benutzerführung teilt.

Einschätzung:
gut
Aven Colony ab 5,40€ bei kaufen
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Kommentare

James Dean schrieb am
hydro-skunk_420 hat geschrieben: ?07.07.2017 22:33
James Dean hat geschrieben: ?07.07.2017 14:17 Da das Spiel von den Machern von Tropico 5 entwickelt wird
Äh... nope?
Tropico 5 = Haemimont Games
Aven Colony = Mothership Entertainment und Team 17
Oder übersehe ich was?
Kann sein, dass ich auch etwas übersehen habe. Bei Gamestar hieß es vor einigen Wochen, dass die Tropico-Entwickler nun ein SciFi-Aufbauspiel machen wollen. Aber ich sehe gerade, dass ich Aven Colony mit Surviving Mars verwechselt habe, mea culpa.
hydro skunk 420 schrieb am
James Dean hat geschrieben: ?07.07.2017 14:17 Da das Spiel von den Machern von Tropico 5 entwickelt wird
Äh... nope?
Tropico 5 = Haemimont Games
Aven Colony = Mothership Entertainment und Team 17
Oder übersehe ich was?
James Dean schrieb am
Da das Spiel von den Machern von Tropico 5 entwickelt wird, hält sich die Vorfreude äußerst in Grenzen. Aber auch das Stadtdesign sieht nicht wirklich prickelnd aus. Alles wirkt so gedrungen, zentralisiert. Ich mag lieber ausgebreitete Städte, wo sich zwischen den Gebäuden auch größere Parks oder auch mal reine Landschaft befinden kann. Insgesamt erinnert es mich an die Unterwasserstädte in Anno 2070, und die mochte ich schon nicht.
Alter Sack schrieb am
4P|T@xtchef hat geschrieben: ?06.07.2017 13:15 Die Gamepad-Steuerung ist gelungen. Drehen, zoomen, scrollen, Menüs durchschalten - läuft alles gut. Lediglich das Auswählen einzelner Personen ist naturgemäß etwas kniffliger als mit der Maus. Aber das Fixieren auf den einzelnen Bürger ist eher soziale Kosmetik und für die ansonsten übergeordnete Spielmechanik nicht relevant. Es steuert sich bisher angenehm entspannt auf Konsole.;)
Ah danke. Das freut mich.
Das hört sich auch für Konsolen nach einem sehr guten Preis Leistungsverhältnis an. Die einzigen Zweifel die dann immer bleiben bei solchen Spielen ist die Steuerung. Wenn die stimmt passts aber.
Danke nochmal.
schrieb am