Special: Quake (Shooter)

von Benjamin Schmädig



Entwickler:
Publisher: ZeniMax
Release:
22.06.1996
19.08.2021
19.08.2021
kein Termin
19.08.2021
19.08.2021
19.08.2021
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Der hilfreiche Spion

Und natürlich ist Quake noch viel mehr! Ein packender Multiplayer-Shooter z.B., der spätestens seit dem QuakeWorld-Update maßgeblich das Onlinespiel geprägt hat, weil dessen verbesserter Netzcode die Schwächen einer Internetverbindung so gut kompensierte, dass man auch außerhalb lokaler Netzwerke rasante Wettkämpfe erlebte. Dank des später in GameSpy umbenannten QuakeSpy gab es zudem erstmals Serverlisten, sodass man IP-Adressen nicht mehr eigenhändig suchen, speichern und eingeben musste, was dem Onlinespiel auf ähnliche Art Auftrieb verlieh wie später das automatische Matchmaking. Ich selbst bin allerdings erst mit dem Nachfolger (und dem Greifhaken aus Lithium II) voll ins Multiplayer-Vergnügen eingestiegen, weshalb sich meine Erlebnisse mit QuakeWorld noch in Grenzen halten.

Pen-&-Paper statt Shooter?

Das Spiel hat außerdem eine viel längere Geschichte hinter sich, als es zunächst den Anschein hat. Immerhin hatte Entwickler id Software schon in einer Textdatei zu Commander Keen auf ein damals angedachtes Abenteuer namens The Fight for Justice hingewiesen, dessen Protagonist ein Held namens Quake sein sollte. Angelehnt an eine Figur aus den Pen-&-Paper-Abenteuern der Entwickler und ähnlich wie Thor hätte er in diesem Rollenspiel (!) einen mächtigen Hammer schwingen sollen, während er verschiedene Welten bereist. Sogar ein riesiger Drache war mal geplant.

Als id dann aber endlich die Technik programmieren konnte, um dieses Spiel tatsächlich zu erschaffen, verlief die Produktion ganz anders als gedacht, weshalb das ambitionierte Konzept auf Action der Marke Doom herunter gekocht wurde – sehr zum Leidwesen von Ideengeber John Romero, der das Studio nach internen Reibereien letztendlich auch verließ.

Wer Quake dieser Tage spielen will, hat es zwar insofern leicht, als dass das Spiel genau wie seine Erweiterungen und Nachfolger auf GOG und Steam erhältlich ist. Allerdings liefern weder die ursprüngliche Software-Version noch GLQuake ein zeitgemäßes, an aktuelle Auflösungen angepasstes Bild.

Abhilfe schaffen Modifikationen, die teilweise den Gesamteindruck stark verändern. DarkPlaces bietet etwa zahlreiche Optionen und moderne Effekte, aber keine wirklich originalgetreue Darstellung (siehe Screenshots).

Wem der unverfälschte Eindruck wichtig ist, sollte sich deshalb Mark V oder Quakespasm ansehen, wobei Ersteres leichter zu installieren ist – das entspricht jedenfalls auch unserer Erfahrung. Damit spielt ihr Quake im unverzerrten Breitbild ohne zusätzliche Veränderungen, wie wir es auch für unseren Spielszenen-Zusammenschnitt getan haben.
Dabei wurde das gängige Konzept sogar so weit vereinfacht, dass man zum Betätigen herkömmlicher Schalter oder Öffnen von Türen keine Taste drücken musste, sondern lediglich dagegen laufen. Auf eine Übersichtskarte wurde komplett verzichtet. Und es ist schade, dass sich nicht alles davon durchgesetzt hat, denn durch die Reduktion entstand ein Spielfluss, bei dem man sich voll und ganz auf das zentrale Bewegen und Schießen konzentrieren konnte.

Raketentritt

Vor allen Dingen war Quake aber natürlich der erste Shooter, der praktisch komplett in 3D dargestellt wurde. Jeder Winkel der Umgebung, alle Gegner, sogar die Geschosse sind dreidimensionale Objekte, was sich auf unterschiedliche Art auswirkt. Weil Geschosse etwa in Echtzeit durch den Raum fliegen, muss man mit Vorhalt zielen. Granaten prallen hingegen von Wänden ab, bevor sie durch ein Gitter genau dorthin gelangen, wo sich ein Gegner versteckt.

Nicht zuletzt wurde deshalb auch der Rocket Jump populär: Weil man vom Rückstoß der Raketen und Granaten durch den Raum gedrückt wird, lassen sich Sprünge verlängern bzw. manche Flure deutlich flinker durchqueren als ohne das masochistische Beschleunigen. Besonders Speedrunner und Multiplayer-Profis erspielen sich dadurch entscheidende Vorteile.

Aus Quantität wird Qualität

Abgesehen davon legt man sich in Quake nicht mit gigantischen Monstermassen an, wie das in Doom und erst recht dessen Nachfolger noch der Fall war, sondern kämpft gegen kleine Gruppen, die nicht mordsmäßig intelligent, aber ausgesprochen bissig zur Sache gehen. Ganz allgemein sind die Verhaltensmuster und Animationen der Feinde ausgefeilter, als man es bis dahin kannte. Bestes Beispiel ist der Oger mit seinem Granatwerfer: Tritt man nahe genug an ihn heran, schwingt er seine Kettensäge gen Ranger. Drückt man eine große Ladung Schrot in ihn hinein, plumpst er auf den Allerwertesten.
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Kommentare

Gamer81 schrieb am
Quake 1 war der beste Teil, bei der heutigen doom/id tech engine läuft mir das Wasser im Mund zusammen bei dem Gedanke quake oder noch besser endlich mal wieder Hexen in dem Stiel zu sehen :)
Knarfe1000 schrieb am
Mein erster PC hat samt Monitor, Tastatur und Maus damals (1995) fast 4000 Mark gekostet. Inflationsbereinigt wären das heute locker 4000 Euro.
Mit den 4000 DM war es jedoch noch nicht getan, weil ich ein Jahr später unbedingt noch eine Voodoo 1 haben musste (für 400 DM glaube ich). Das war die kurze Zeit der zwei Grafikkarten in einem System. Wobei man wirklich sagen muss, dass der Unterschied mit einer 3DFx-Karte schon phänomenal war.
MrLetiso schrieb am
nauigator hat geschrieben: ?24.06.2021 12:44 Ja, in der Tat krass. Vor allem meine damalige Bereitschaft, (Unsummen an) Geld für PC-Hardware auszugeben. Ich hatte das Roland Sound Canvas für 400,- DM eingebaut. Und das nur, um bei DOOM (1) die E-Gitarren im Soundtrack zu hören. Total bekloppt!
Okok, zu Deiner Verteidigung: Das Feature "Sound" bzw. "echte Musik" war ja damals in Spielen alles andere als selbstverständlich. Als ich damals, zusammen mit dem Upgrade auf CD-ROM, auch das erste mal eine Sound"karte" in Aktion gehört habe, war das schon fast ein lebensveränderndes Erlebnis :D Und gerade, wenn man sieht, wie sehr das reine Audioerlebnis, gerade in den Prä-2000er Jahren, wirklich noch etwas neues bzw. ein Erlebnis war, das man spürbar (!) upgraden konnte... fällt das doch einfach nur in den Bereich Enthusiasmus :mrgreen:
Im Verhältnis ist der Betrag zu TERAAAFLOOOP-Upgrades heutzutage ja fast schon... marginal.
nauigator schrieb am
MrLetiso hat geschrieben: ?23.06.2021 20:24
nauigator hat geschrieben: ?23.06.2021 19:26
MrLetiso hat geschrieben: ?23.06.2021 14:48
Moment - Du hast 16MB RAM in Deinen 486er geprügelt? Ich dachte, 8 MB war Maximum :D
Ich hatte 16MB drin. Ganz sicher. Ich weiß es noch, da mir mein damaliger Schrauber die 16MB zum Schnäppchen von 800,- DM (50,- je MB) angeboten hatte. Regulär hatte das MB RAM damals ca. 65-70 gekostet (glaube ich mich zu erinnern - oder der Typ hat mich verarscht...)
Ok, das ist echt krass. Und immer wieder schön, wenn man sich erinnert, was so popelige (damals HighEnd) 16 MB RAM gekostet haben :D
Edit: und Heart of Darkness musste damals verschoben werden, weil es 64 MB RAM gefressen hatte. Randnotiz.
Ja, in der Tat krass. Vor allem meine damalige Bereitschaft, (Unsummen an) Geld für PC-Hardware auszugeben. Ich hatte das Roland Sound Canvas für 400,- DM eingebaut. Und das nur, um bei DOOM (1) die E-Gitarren im Soundtrack zu hören. Total bekloppt!
P-Ape schrieb am
Quake 1 ist ein tolles Stück. Ich habe die Shareware Version gezockt das war 1997 erst einpaar Jahre später die Volle wie auch mit dem level editor rumgebastelt. Wollte vor einpaar Jahren es nochmal Zocken diesmal auf dem verstecken Hard mode.
schrieb am

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