Test: Kult: Heretic Kingdoms (Rollenspiel)

von Bodo Naser



Entwickler:
Release:
25.10.2004
Spielinfo Bilder  
Endlose Kämpfe

Die 2D-Schauplätze sind kaum zu überblicken, da es noch nicht einmal eine Übersichtskarte gibt. So schlittert ihr in den Verliesen, Dörfern und Wäldern fast zwangsläufig von einem Duell ins nächste, da ihr den Monstern kaum ausweichen könnt. Die Gegner sind schlecht ausbalanciert, da es viele gibt, die ihr locker mit einem Hieb umhaut und wenige, auf denen ihr ewig rumhackt. Darüber hinaus sind sie schwer zu treffen, da ihr per Maus ungenau zielt. Besonders merkt ihr das beim Bogenschießen, das
In den wenigen Läden könnt ihr endlich euer winziges Inventar erleichtern.
praktisch einem Glücksspiel gleichkommt. Kein Wunder daher, dass sich der Lebensbalken öfters gen null neigt. Durch Kräuter, die nie ausgehen, heilt ihr die Heldin, was bei langen Kämpfen zu einem Stakkato auf der Tastatur führt. Die Ausdauer schrumpft immer mehr, was eine Rast nötig macht.

Passive Zauber

Während des Schlafens am Lagerfeuer oder im Bett könnt ihr auch neue Zauber aktivieren. Beginnende Charaktere können nämlich nur über magische Gegenstände zaubern, deren Zweck sich euch aber erst im Laufe der Zeit erschließt. Hierbei helfen euch die Essenzen, welche die getöteten Gespenster der Parallelwelt hinterlassen. Wollt ihr Feuerbälle verschießen, so müsst ihr erst mal einen Fokus enträtseln. Auch in Waffen, Rüstungen und Edelsteinen steckt Magie. Ihr müsst den Gegenstand natürlich tragen, damit der passive Zauber wirkt. Von sich aus kann eure Heldin jedenfalls nicht zaubern.

Welt der Geister

Per Tastendruck gelangt eure Figur in die Welt der Schatten, in der eigene Gesetze gelten. Frodo Beutlin, der den Einen Ring anzieht, lässt grüßen! Die Schattenwelt kommt immer wieder in Rollenspielen vor, zuletzt in Beyond Divinity . Sie ist daher wahrlich nichts Neues. Als Fluchtmöglichkeit eignet sich diese aber nur bedingt, da dort fiese Geister lauern. Sogar eigene Quests gibt es, bei der ihr etwa spionierende Werwölfe verfolgen müsst. Letztlich ist sie aber auch sie ohne Zweck, da ihr
Nur von ganz weit weg wirkt die schlampig gezeichnete 2D-Welt idyllisch.
nicht gezwungen seid, dorthin zu wechseln. Das Spiel könnt ihr über weite Strecken ohne die blaue Schattenwelt bestreiten.

Unschöne 2D-Grafik

Eigentlich ist die gute alte Zeit der isometrischen 2D-Darstellung spätestens mit Neverwinter Nights vorbei. Dennoch verfügt das von heroischer Musik untermalte Kult über eine solche Grafik, die noch nicht einmal besonders schön ist. Entfernt erinnert die Optik an Sacred , erreicht aber nicht dessen ernorme Detailfülle. Effekte wie Regen oder Tag- und Nachtwechsel überzeugen hingegen kaum. Die gezeichneten Hintergründe sind farblich nicht besonders abwechslungsreich und manch ein Detail sieht gar unförmig und falsch proportioniert aus. Filmische Zwischensequenzen sucht der Hobby-Abenteurer ebenfalls vergebens, es gibt nur gezeichnete Einzelbilder.
    

Kommentare

4P|Marcel schrieb am
Moin,
also ich kann Bodo nur zustimmen! Das Spiel hat keine bessere Bewertung verdient. Kult hat einfach zu viele Schwachstellen: Nur ein Charakter, lahme Kämpfe mit mieser Steuerung und das Gut/Böse-System (war ne gute Idee) bringt aber im Gameplay eigentlich gar nichts.
Schöne Grüsse
4P|Marcel
johndoe-freename-74296 schrieb am
Also....
Nun ja... Bei Leuten die Spiele nur nach der Grafik beurteilen, könnt ich ganz allgemein das Kotzen kriegen. Dies ist hier aber nicht der Fall.
Zwar ist die Grafik nicht toll und so gehören Punkte abgezogen, aber der Rest ist ja nicht besser.
Und wie auch im Test gesagt wurde, eine Parallelwelt ist nichts Neues! Zwar interessant aber ich fürchte, schon irgendwie ausgelutscht.
Ich kann Bodo zustimmen 57 % ist ok.
Nur ich würde es trotzdem höher einstufen als dungeon siege, was eminer Meinung nach eines der schlechtesten Diablo Klone war (außer Grafik war da nichts, aber auch gar nichts. Ein versuch mit BG 2 auf D2 zu machen.. abartig.. BG 2 ist und bleibt No1.)
johndoe-freename-74256 schrieb am
Erstmal Bodo tut mir Leid , aber das Spiel hätte wenigsten nen 60 verdient, ok diablo ist zwar unschlagbar aber sacred war ja die totale verbugte seuche.
anfangs fand ich kult auch naja aber nach ner weile hats mir spaß gemacht ich würde es auch nur 60-70 bewerten aber 57% naja find ich zu wenig denn alleine mit ner parralellwelt das ist mal zwar was neues aber so schlimm sieht die grafik nicht aus manche hintergründe sind sehr schön gezeichnet. dungean siege war total scheisse, nichts neues nur grafik neu wow! Also Bodo ich mein nur 60% hätte es verdient :)
Arch0n schrieb am
Sehe ich genauso. Kult ist lediglich ein langweiliger Diablo-Klon ohne Höhepunkte, langweilig erzählt mit Schwächen bei der Optik und der Steuerung. Die unsichtbaren Levelwände und miesen Kollisionsabfragen haben mich einige graue Haare gekostet. Dazu kam dann noch das oftmals pixelgenaue Anvisieren der strunzdoofen Gegner.. *gähn* Daumen hoch für Bodos Bewertung, bei uns kommt es nur unwesentlich besser weg.
Ultragore schrieb am
Also ich würde bei aller Objektivität auch sagen dass 57% für das Ding mehr als genug sind.
Subjektiv kann ich mich sogar mit der Gamestar-Wertung besser anfreunden.
"Bei Gamerssurf hat es 90% bekommen bei Gamershell 80% bei gamesfire.de 83% etc."
Jetzt mal ganz ehrlich Playboy: Kommt dir das nicht "leicht" überzogen vor? Was bekommt dann D2 bei Gamerssurf? 237%? Und Sacred? Immerhin noch 168% oder? :roll:
schrieb am