Der Bäcker im Helden
Falls Am Shaegar Hunger hat, könnt Ihr Fische oder Fleisch braten oder aus Mehl und Wasser Brot kneten, welches dann über dem Feuer knusprig gebacken wird. Ihr habt auch leichten Einfluss auf die Story: Helft Ihr dem Gefangenen oder dem König? Tötet Ihr die Erd- oder Wassermenschen? Jede dieser spielentscheidenden Gabelungen wird im automatisch geführten
Tagebuch niedergeschrieben. Dummerweise quillt das Buch im Laufe der Zeit vor allerlei unnützen Informationen (wie bereits erledigten Quests oder den Tutorial-Anweisungen) über, so dass eifriges Blättern auf der Tagesordnung steht. Das gilt auch für die Massen an Büchern oder Aufzeichnungen, die Ihr immer wieder finden werdet. Diese führen, neben Zwischensequenzen aus der Engine, die Story spannend weiter, sind gut geschrieben und geben immer wieder den einen oder anderen Hinweis. Die bekommt Ihr auch von den überall herumlaufenden NPCs, mit denen Ihr automatisch ablaufende Gespräche führen könnt. Nicht zuletzt dürft Ihr Euch auch gelegentlich am
Glückspiel versuchen, um nebenher etwas Kleingeld zu verdienen.
Willkommen in der Unterwelt
Arx Fatalis hat den Ruf, ein inoffizieller Ultima Underworld-Nachfolger zu sein, was nicht zuletzt daran liegt, dass einige der ehemaligen Looking Glass-Designer jetzt für
Arkane arbeiten.
Diesem Ruf wird das Spiel auch vollkommen gerecht: Ihr befindet Euch die ganze Zeit unter der Erde und durchquert aus der Ego-Perspektive düstere Verliese, unheimliche Höhlen,
prächtige Städte oder gefährliche Minen. Dabei ist praktisch kein Quadratzentimeter des Weges wirklich eben, überall liegen Steine oder wachsen Moose und Stalaktiten. Freund und Feind sehen durchgehend bemerkenswert aus: Wer beim Anblick einer schnell näher kommenden Riesenspinne cool bleibt, hat Nerven aus Stahl. Besonders die Gesichter der Menschen, Trolle oder Schlangenfrauen sehen sehr detailliert aus, dazu kommen noch sehr gute Animationen. Auch die
Partikeleffekte können sich sehen lassen, ob knisterndes Feuer oder magisches Geschoss - wenn es funkt, dann funkt es sehr ansehnlich.
Im krassen Gegensatz dazu stehen die hässlichen Waffentexturen und die
horrenden Hardwareanforderungen. Besonders in der Stadt Arx bricht die Framerate unerwartet und gnadenlos ein. Auch das an sich hübsche Bump-Mapping ist wohl für eine kommende Rechnergeneration gedacht und heutzutage nur ein unbarmherziger Performancefresser. Freunde des Splatters kommen in Arx Fatalis übrigens nicht auf Ihre Kosten: Zwar spritzt das Blut in ordentlichen Mengen, aber die Körperteile bleiben da, wo sie hingehören.