Test: World of WarCraft: Warlords of Draenor (Rollenspiel)

von Marcel Kleffmann



Release:
13.11.2014
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Wirklich gelungen ist die nahtlose Integration der sich automatisch an die Gruppengröße anpassenden Szenarien (Mists of Pandaria) direkt in die Welt. Anstatt sich im Dungeonbrowser für diese instanziierten Mini-Abenteuer anzumelden, werden größere Story-/Quest-Events wie der finale Angriff auf Garrosh Höllschrei, die Befreiung von Karabor oder das Nachspielen der Geschichte von Anzu in die Queststruktur verwoben.

Dennoch war ich überrascht und zugleich ein bisschen enttäuscht, dass der Aufstieg auf Stufe 100 dermaßen schnell ging. Ohne Dungeons besucht zu haben, erreichte ich die Maximalstufe in knapp einer Woche mit zwei bis drei Stunden Spielzeit pro Tag – und das, obwohl ich Nagrand nur zu einem Drittel abgeschlossen und die Spitzen von Arak gar nicht besucht hatte. Da es Quests uund Aufgaben im Überfluss gibt, hätte ich mir gewünscht, dass die Stufenaufstieg-Phase etwas länger dauern würde, um mehr Zeit in der tollen Spielwelt zu verbringen. Länger als der Aufstieg von 80 auf 85 (Cataclysm) und von 85 auf 90 (Mists of Pandaria) wird das Erreichen der Maximalstufe nicht dauern, obwohl der Stufensprung auf 100 quasi verdoppelt wurde.
Die Gerberei wurde auf Stufe 2 aufgewertet. Fortan kann dort ein Anhänger arbeiten und Buff-Zelte herstellen. Auch poliertes Leder als Handwerksmaterial wird dort hergestellt.
Die Gerberei wurde auf Stufe 2 aufgewertet. Fortan kann dort ein Anhänger arbeiten und Buff-Zelte herstellen. Auch poliertes Leder als Handwerksmaterial wird dort hergestellt.

Die Garnison: Das Herz in Draenor?

Die größte Neuerung in Warlords of Draenor und ebenfalls die größte Problemquelle in der Woche nach dem Verkaufsstart ist bzw. war die Garnison. Hierbei handelt es sich um eine für jeden Spieler instanzierte Basis in Draenor, die schrittweise ausgebaut wird und im Prinzip einen Brückenkopf im Kampf gegen die Eiserne Horde darstellt. Zugleich ist die Garnison gerade am Anfang stark in den Questfortschritt eingebettet, weswegen in den ersten Tagen der Flaschenhals der Garnisons-/Instanzserver dafür sorgte, dass gar nichts funktionierte. Nach wenigen Tage bekam Blizzard die Serverprobleme in den Griff und entschädigte die Spieler mit fünf Tagen kostenloser Spielzeit.

Wie ein typisches Housing-Element darf man sich die Garnison nicht vorstellen, schon allein weil es kaum Möglichkeiten gibt, das Aussehen der Basis individuell zu bestimmen und die Plätze der Gebäude weitgehend vorgegeben sind. Dafür darf man sich entscheiden, welche Bauwerke man hochziehen will: Zwergenbunker, Handelsposten, Gladiator-Heiligtum, Sägewerk oder Ställe? Die Wahl der kleinen Gebäude sollte sich weitgehend an den Berufen des Charakters orientieren, da diese die nötigen Rohstoffe produzieren – auch berufsfremde Bauwerke lassen sich errichten und können Ressourcen liefern. Bei den mittleren und großen Bauwerken dürfte man die Gebäude wählen, die den größten Bonus für die Ausrichtung des Charakters (Raids, PvP, Berufe etc.) bringen – und meistens fällt die Wahl dann recht einfach aus. So liefert der Zwergenbunker eine der drei wöchentlichen Bonus-Würfelmarken für Schlachtzügler, während das Heiligtum der Gladiatoren eher etwas für PvP-Spieler ist. Dazu kommen noch vier Gebäude (Kräutergarten, Mine, Anglerhütte und Haustierkampf), die bis Stufe 100 für jeden Mitspieler freigeschaltet werden.

Schnell alles gesehen und gebaut?

Während die Garnison vor allem in den ersten Wochen einen tollen Eindruck hinterlassen hat, ist sie beim Erreichen der Stufe 100 eigentlich nur noch Ressourcenbeschaffungs- oder Berufszentrale - abgesehen von den Garnisonsinvasionen. Ist alles gebaut und aufgewertet, verliert das Spielelement zunehmend an Faszination und lediglich das mit der Garnison verbundene Anhängersystem überzeugt langfristiger.
Auf welche Mission sollen meine Anhänger geschickt werden?
Auf welche Mission sollen meine Anhänger geschickt werden?
Die besagten Anhänger sind Nicht-Spieler-Charaktere, die sich euch nach bestimmten Quests, Erfolgen oder Aufgaben anschließen. Diese Leute kann man in der Garnison auf spezielle Missionen schicken. Dabei gewinnen sie an Erfahrung und Qualität, erhalten neue Fähigkeiten (sofern sie nicht bereits "episch" sind) und können ab der Maximalstufe mit einer Waffe sowie einem Rüstungsset weiter aufgewertet werden. Abgeschlossene Anhänger-Missionen können neben Garnisonsressourcen auch Gold, Erfahrung, Anhänger-Ausrüstung, Gegenstände für den Charakter oder sogar Bestandteile für die legendäre Questreihe einbringen. Auch hier – wie so ziemlich bei allen Elementen in World of Warcraft – greift wieder die Sammel- und Item-Verbesserungsspirale.

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