Test: World of WarCraft: Warlords of Draenor (Rollenspiel)

von Marcel Kleffmann



Release:
13.11.2014
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Während man am Anfang der Garnison alle Hände voll zu tun hat, ebbt die Begeisterung der eigenen Basis mit der Zeit ab und wird stellenweise zur Fleißarbeit. Der spielerische Mehrwert vieler Gebäude auf Maximalstufe ist eher eingeschränkt und wirkt wie ein wählbarer passiver Verstärkungszauber. Nur wenige Einrichtungen bieten einen umfangreicheren Aspekt wie das Heiligtum des Gladiators mit seinen Duellen. Hoffentlich legt Blizzard Entertainment in dem Bereich noch nach.

Auf Stufe 100 geht’s erst richtig los

Wie bei den anderen World-of-Warcraft-Erweiterungen geht es auf Stufe 100 mit dem Dreiklang aus Dungeons, Schlachtzügen und/oder PvP weiter. Da die täglichen Quests fast komplett gestrichen wurden und es weder Gerechtigkeits- noch Tapferkeitspunkte mehr gibt, sind die Endgame-Aktivitäten bis auf tägliche Dungeonbesuche und eine Apexiskristallsammelquest ziemlich stark beschnitten worden. Aber im Vergleich zum Daily-Quest- und Ruf-Overkill von Pandaria ist das derzeitige System wesentlich ansprechender und verlangt nicht so viele Quest/Grind-Aktivitäten.

In der Fünf-Spieler-Instanz Grimmgleisdepot spielt man später auf einem fahrenden Zug.
In der Fünf-Spieler-Instanz Grimmgleisdepot spielt man später auf einem fahrenden Zug.
 Da außerdem die Szenarien in ihrer Form aus Pandaria verbannt wurden, beschafft man sich die Prä-Raid-Ausrüstung wie gewohnt in den heroischen Fünf-Spieler-Dungeons. Hier stehen acht Instanzen zur Verfügung, die ein flexibleres Beutesystem bieten, da die zu erbeutenden Gegenstände nicht mehr an einen spezifischen Bossgegner gebunden sind, sondern an die Instanz. Die Mehrzahl der Dungeons sind weitgehend gut gelungen, nur Auchindoun wirkt vom Design her ziemlich fad, während die Zugfahrt im Grimmgleisdepot eine positive Überraschung darstellt, auch der Belagerungsfeuer-Spießrutenlauf in den Eisendocks ist wirklich gut geworden. Der Schwierigkeitsgrad dieser Dungeons passt ebenfalls, fällt aber bekanntermaßen für eingespielte Gruppen recht leicht aus. Mit "Random-Gruppen" des Dungeonbrowsers sieht die Sache wiederum anders aus und kann durchaus haarig werden. Kniffeliger wird das Unterfangen im Herausforderungsmodus, in dem die Gegenstandstufe auf eine Stufe normalisiert wird.

Schlachtzüge

Wie bei fast allen Erweiterungen wurde das Schlachtzugsystem wieder komplett umgestrickt. Schlachtzüge funktionieren in den "normalen" (ehemals Flex-Modus) und "heroischen" (ehemals Normal-Modus) Versionen fortan mit flexibler Gruppengröße von zehn bis 30 Spielern. Soll heißen, dass sich die Lebenspunkte der Bosse, die spezifischen Fähigkeiten der Gegner sowie die Anzahl der Beute flexibel an die Gruppengröße anpasst - eine sehr sinnvolle Methode, da man nicht mehr auf fixe Spielerzahlen wie zehn oder 25 angewiesen ist. Zusätzlich dazu gibt es noch die Schlachtzugbrowser-Fassung als Touristenversion sowie die mythische Variante als höchsten Schwierigkeitsgrad, der wiederum eine fixe Gruppe aus 20 Leuten erfordert.

Der erste Schlachtzug führt nach Hochfels - in das Reich der Oger.
Der erste Schlachtzug führt nach Hochfels - in das Reich der Oger.
Derzeit ist nur der Schlachtzug Hochfels mit sieben Bossgegnern verfügbar. Den Schwierigkeitsgrad hat Blizzard gut getroffen, denn gerade auf "normal" lassen sich alle Gegner mit ein wenig Übung und Ausrüstung aus den Fünfer-Dungeons erledigen - nur der vierphasige Endbosskampf benötigt mehr Eingewöhnung. Die heroischen Versionen entsprechen prinzipiell der normalen Version, nur dass die Gegner mehr Leben haben und mehr Schaden an den Tanks oder der Gruppe anrichten. Auch die Fähigkeiten und die Abwechslung bei den Bosskämpfen sind mit Ausnahme von Kargath Bladefist sowie dem Schlächter gut gelungen. Im Januar soll dann die Schwarzfelsgießerei als zweite Schlachtzuginstanz mit zehn weiteren Bossen folgen.

Während das Schlachtzugssystem durchweg durchdacht klingt und viele unterschiedliche Arten von Spielern anspricht, ist die Nützlichkeit der Herstellungsberufe gerade im Vergleich zu den Raids weitgehend mau. Nach ungefähr eineinhalb Wochen des Ressourcensammelns in der Garnison kann man sich einen Gegenstand der Stufe 640 herstellen – und diesen weiter auf 655 und 665 aufwerten, was viel mehr Rohstoffe erfordert. Doch Items auf Stufe 640 bekommt man bereits im Schlachtzugbrowser und mit einem Minimum an Aufwand. Die Kosten der Items der Herstellungsberufe sind in diesem Zusammenhang viel zu hoch angesetzt, da sie – abgesehen von einem Schmuckstück – praktisch unnötig und viel zu schnell ersetzt sind.

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