Test: Planet Zoo (Taktik & Strategie)

von Marcel Kleffmann



Release:
05.11.2019
Erhältlich: Digital (Steam)
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ab 40,49€
Spielinfo Bilder Videos
Überladenes Interface

Doch zurück zur Gehege-Gestaltung: Hier gibt sich Planet Zoo zu sperrig. Ja, das Spiel bietet unzählige Bau- und Gestaltungselemente - und ohne Filter-Option nach Spezies oder Biom ist man oft aufgeschmissen. Hier versagt ebenfalls die Tutorial-Kampagne, welche die Spielbausteine in mehreren Schritten und in Szenarien erklärt, anstatt ein Thema gleich an Ort und Stelle ausschöpfend durchzukauen. Auch die Platzierung der Wände bzw. Zäune sowie die Umschaltung der Materialen hätten einfacher gelöst werden können - vielleicht wären ein Einsteiger- und ein Profimodus für den Baukasten besser gewesen. Die Filterfunktion hätte man zu Beginn des Gehegebaus z.B. vorausschalten können. Seltsamerweise können Pflanzen auch übereinander gebaut werden und Objekte, wie Bäume, die man häufiger platziert, werden nicht automatisch für die nächste Platzierung leicht gedreht, damit so direkt ein variabler Eindruck entsteht.

Blaupausen aus dem Workshop

Zum Glück können Gehege oder Habitate als Blaupausen gespeichert und von anderen Spielern via Steam-Workshop runtergeladen werden, wobei meist Terraforming-Anpassungen möglich sind. Diese von den Nutzern erstellten Inhalte sind stellenweise atemberaubend detailliert und aufwändig gestaltet. Wenn man sich mit dem Editor und den Werkzeugen angefreundet hat, kann man in Planet Zoo beeindrucke Sachen bauen, doch der Weg dahin hätte intuitiver, verständlicher und leichter sein können. Gerade Zoo-Einsteiger dürften schnell überfordert werden. Zumal die tatsächliche Schönheit und der Aufwand der Konstruktion keinen Einfluss auf die Tiere und die Besucher haben. Es zählt lediglich die Zufriedenheit mit den Gegebenheiten, egal wie aufwändig man das Gehege nach erfolgter Bedürfniserfüllung noch ausstaffiert. Hier ist Anno 1800 mit der Stadtattraktivität weiter.

Der Tag- und Nachtwechsel in Planet Zoo ist dynamisch.
Der Tag- und Nachtwechsel in Planet Zoo ist dynamisch.
Der Bau von Wegen, der wie die Besucher-Simulation von Planet Coaster entliehen wurde, könnte ebenso leichter von der Hand gehen. Manche Besucher halten sich übrigens nicht an die gebauten Wege und laufen durch die Luft oder die Szenerie. Darüber hinaus gibt es etwaige Probleme mit der Wegfindung, da so manch ein Zoo-Angestellter bei größeren Zoos gerne den Überblick verliert und seiner Aufgabe nicht nachkommt. Hier besteht Verbesserungsbedarf.

Personal, Forschung und Bildung

Abseits der Tiere und ihrer Gehege sind Zoo-Verwaltung, Management und Besucher simpler gestrickt. Man beschäftigt Hausmeister, Tierpfleger, Mechaniker, Sicherheitspersonal, Verkäufer und Tierärzte. Alle Angestellten verfügen über eine eigene Qualitätsstufe, Zufriedenheit, Energie und Gehaltsvorstellung. Sogar individuelle Einsatzgebiete können festgelegt werden, sofern man möchte, dass sich manche Leute nur in bestimmten Gebieten aufhalten - bestimmt eine gute Idee, wenn der Zoo größer wird und um Wegfindungsprobleme zu verhindern.

Zusätzlich zu den relevanten Standardgebäuden wie Quarantäneraum, Forschungslabor, Aufenthaltraum und Tierklink können mehrere Getränke- und Essensläden (Preise lassen sich festlegen), Geschäfte, Toiletten sowie Betriebseinrichtungen, die in einem Umkreis Strom erzeugen oder das Wasser säubern, errichtet werden. Komplexer wird es leider nicht, es gibt also keine Stromleitungen oder Wasserleitungen. Nahrung muss man für die Tiere übrigens nicht einkaufen. Es gibt lediglich arbiträre Unterhaltskosten pro Gehege und drei Futterqualitätsstufen. In diesem Bereich hat das leicht durchgeknallte Parkasaurus die Nase vorn.

Mehr Information durch Forschung.
Mehr Information durch Forschung.
Sämtliche Tiere in den eigenen Gehegen können weiter erforscht können. Gleiches gilt für etwaige Krankheiten. Je mehr man über die Tiere entdeckt, desto genauer erfährt man, wie sich ihre Zufriedenheit im virtuellen Zoo verbessern lässt - und je mehr Optionen der Gehegegestaltung werden freigeschaltet. Mit zunehmenden Informationen werden die Tafeln, die an Gehegen angebracht und für die Besucher vorgesehen sind, immer umfangreicher, was dafür sorgt, dass die Besucher stärker "gebildet" werden, wodurch die Gesamtbewertung des Zoos steigt. Zugleich wird die "Zoopedia" (Ingame-Bibliothek) mit neuen Informationen gefüttert. Diese Verknüpfung von Forschung und Bildung ist überaus sinnvoll verzahnt und clever umgesetzt worden. Neben dieser tierischen Forschung, die jeweils pro Tier durchgeführt werden muss, gibt es weitere Forschungsprojekte, mit denen neue Gebäude oder Verbesserungen wie Solarstrom freigeschaltet werden können.
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Kommentare

hydro in progress schrieb am
Phil2408 hat geschrieben: ?14.11.2019 20:14 Und eine Konsolen Fassung es nie geben wird wahrscheinlich ??
In 4 Tagen ist es soweit.^^
HellToKitty schrieb am
casanoffi hat geschrieben: ?14.11.2019 13:34 Frontier macht eben Park-Sims für Schönbauer und nicht für Wirtschafts-Fans.
Ich finde das auch gut so. Ein hoher Schwierigkeitsgrad würde nur vom eigentlichen Gameplay, dem Bauen und Designen ablenken. Für mich sind Frontier-Spiele wie eine Kiste Lego. Da mache ich mir die Herausforderung selber.
The-Last-Of-Me-X hat geschrieben: ?14.11.2019 13:16 Wisst ihr, ob das Spiel für die Konsolen erscheinen wird?
Kann mir kaum vorstellen, dass die aktuelle Konsolengeneration mit dem Hardwarehunger gut zurechtkommen wird, wenn dann nur mit großen Kompromissen, da derartige Spiel recht Prozessorlastig sind. Aufbaustrategie und Konsole funktioniert in den seltensten Fällen wirklich gut. Das fängt schon bei den Eingabegeräten an.
Black Stone schrieb am
mafuba hat geschrieben: ?14.11.2019 14:00 Also typisches Frobtier Development game.
Jap. Die können halt nur Baukästen, keine (Wirtschafts-)Simulationen...
DARK-THREAT schrieb am
cHL hat geschrieben: ?14.11.2019 13:31
The-Last-Of-Me-X hat geschrieben: ?14.11.2019 13:16 Wisst ihr, ob das Spiel für die Konsolen erscheinen wird? Der "Vorgänger" war zumindest für die Xbox One erhältlich.
https://www.usgamer.net/articles/planet ... o-xbox-one
Viele Pros und ein großes Contra. Planet Coaster wurde auch nicht portiert und afaik basiert Planet Zoo auf der gleichen Engine. Sieht zumindest so aus.
... Und Zack wurde vorhin auf der X019 die Konsolenversion von Planet Coaster für kommendem Sommer angekündigt.
schrieb am

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