Der Grind in Calradia
Und bereits hier beginnt der schon aus Mount & Blade bekannte Grind: Auf einer Weltkarte ziehe ich mit meiner Truppe umher, manage in Menüs meine Ausrüstung, überblicke meinen Clan oder verteile Kommandogruppen, die ich im Gefecht umherscheuchen kann. Dabei ist nicht nur wichtig, dass ich genug Denare in der Tasche habe, um meinen Gefolgsleuten täglich ihren Sold auszahlen zu können: auch muss der Kriegstross immer genug Nahrung mit sich führen, um Gesundheit und Moral hochzuhalten.
Dementsprechend oft muss ich gegen immer gleiche Plünderer und Räuber ins Gefecht ziehen, denn jeder Kampf bringt nicht nur wichtige Ruhmespunkte, die auf mein Clan-Konto einzahlen, die Stufe erhöhen und mir irgendwann mehr Möglichkeiten bieten. Ich muss auch meine Rekruten an einfacheren Feinden ausbilden, um irgendwann mit gut gerüsteten Lanzenträgern, Kavallerie und Bogenschützen in die Schlacht ziehen zu können. Jede Fraktion hat dabei ihre eigenen Spezialisten – so gibt es besonders brauchbare berittene Bogenschützen etwa bei den Khuzait aus dem Osten, während die vielseitigen Legionäre des Imperiums starke Nahkämpfer darstellen, die neben Schwert und Schild auch Wurfspeere einsetzen. Doch für den (steigenden) Sold und die Beförderung meiner Männer brauche ich dringend Denare – und die geplünderte Ausrüstung der Wegelagerer ist ein guter Startpunkt, um in den Dörfern und Städten Kasse zu machen.
Eine Armee ist nur so stark, wie die Frau, die sie führt
Malerisches Mittelalter. Leider wiederholt sich das Layout der Dörfer und Städte schnell.
Neben der Erfahrung meiner Männer steht aber auch das Können meiner Sturgia-Schildmaid im Fokus. Jeder Skill wird bei Bannerlord mit dem Einsatz von Fokuspunkten erlernt, der den Learning-by-doing-Faktor verstärkt. Je mehr Punkte ich in eine Fähigkeit investiere, desto schneller lernt mein Charakter auf Schlachtfeld und Weltkarte dazu. So erlange ich schließlich Perks in den jeweiligen Fähigkeitsbäumen, die mir z.B. ermöglichen, die Startpositionen meiner Truppen vor der Schlacht festzulegen, meine Kampffähigkeiten verbessern oder die Ressourcen-Ausbeute meiner Siedlungen erhöhen.
Die Charakter-Entwicklung ist herrlich vielschichtig und motivierend.
Ebenfalls wichtig sind die sechs Attribute: Diese ermöglichen mir einen besseren Multiplikator und ein höheres Maximal-Niveau bei ihren zugeordneten Fähigkeiten, sodass ich z.B. Gerissenheit steigern muss, wenn ich ein besserer Taktiker werden möchte, während Charisma die Moral meiner Truppen beeinflusst. Doch beim Lernen auf dem Schlachtfeld muss ich jederzeit vorsichtig bleiben: Auch gut ausgebildete Kämpfer können schnell fallen. Und meine mühsam rekrutierte Kriegstruppe inklusive Gefährten, die ich einzeln in Tavernen anheuern und wie meine Hauptfigur mit Rüstung, Waffen und Pferd ausstatten kann, zerstreut sich in alle Winde, sollte ich nach einer Niederlage in Gefangenschaft geraten.