Blue Protocol: Eine glatt gebügelte Fantasy-Welt
Auch wenn sich diese Vorschau zu
Blue Protocol größtenteils auf das Kampfsystem konzentrieren wird, weil das beim Anspiel-Event eindeutig im Vordergrund stand, vorab ein kleiner Abriss zum Spiel: Das MMORPG erschien bereits am 14. Juni diesen Jahres in Japan, 2024 ist dann der Release bei uns im Westen geplant, und zwar auf dem PC, der PlayStation 5 und der Xbox Series X | S. Als Reisender ohne Gedächtnis müsst ihr euch durch die offene Fantasy-Welt von
Regnas schlagen, in der euch neben mehreren Städten, darunter beispielsweise das Haupt- und Handelszentrum Asterlies in der Asteria-Ebene, auch die Wildnis erwartet.
Die dort lebenden Kreaturen wollen mit dem
action-basierten Echtzeit-Kampfsystem wahlweise allein oder mit Freunden und Fremden zur Strecke gebracht werden, während ihr die Geschichte des MMOs erlebt, ein paar Nebenquests abschließt oder einfach nur eure Charakterstufe erhöht. Weil die knappe Stunde Spielzeit nicht ansatzweise gereicht hat, um die erwähnten Elemente einzuordnen, kann ich euch leider weder etwas über die Geschichte noch über die NPCs oder Nebenaufgaben verraten. Ein paar
Ersteindrücke zur Spielwelt habe ich trotzdem im Gepäck.
Saftig grüne Wiesen und Hügel laden zu einem gemächlichen Einstand ein, um die große Welt von Regnas in Ruhe näher kennenzulernen
Bei meinem kurzen Spaziergang durch Regnas ist mir die hübsche Umgebung durchaus ins Auge gestochen. Die saftig grünen Wiesen, bergigen Abhänge und plätschernden Flüsse können sich sehen lassen und bieten eine
malerische Kulisse, wenn ich auf meinem Mount zur nächsten Quest reite oder ein paar Schakal-artigen Gegnern den Lebensraum zur Hölle mache. Allerdings: Die Welt von Blue Protocol wirkt
austauschbar und generisch, und sieht beispielsweise einem
Genshin Impact zum Verwechseln ähnlich. Das gilt auch für die Charaktere: Hübsch anzuschauen, aber alles schon mal dagewesen.
Mit Charakter und Klasse
Das könnte auch daran liegen, dass ich mir meine Figur erst im
Charakter-Editor zusammenbasteln muss, obwohl die Anzahl der Optionen dabei durchaus ordentlich ist. Neben Klassikern wie Geschlecht, Frisur und Haarfarbe kann ich auch an den Augenbrauen herumschrauben, mich für eine Stimmfarbe entscheiden und meinen Reisenden ohne Gedächtnis mit Narben oder Sommersprossen ausstatten. Lediglich die
Auswahl bei den Outfits ist zu Beginn etwas ernüchternd, auch wenn ich die einzelnen Kleidungsstücke der beiden verfügbaren nach Belieben miteinander mischen kann.
Steht die Optik, folgt die
Klassenwahl, bei der ich mich während des Anspiel-Events für eine von fünf entscheiden musste: Mit dem Klingenhüter, der sich einem Schild und einem Schwert bedient; dem Zwillingsschläger, der zwei Äxte gleichzeitig schwingt; dem Weitläufer, der seinen Bogen für Fernangriffe und Heilzauber nutzt; dem Zauberweber, der Feinde mit mächtiger Magie in Schach hält und dem Feindbrecher, dessen mächtiger Hammer neben starker Schläge auch fiese Projektile in petto hält, fiel die Wahl alles andere als leicht. Eine sechste Klasse ist bereits angekündigt, hört auf den Namen Blitzwerfer und führt einen mittellangen Speer –
weitere Klassen sollen in Zukunft folgen.
Optisch machen die Charaktere, egal ob selbst erstellt oder NPC, alle eine gute Figur, haben mich aber nicht mit kreativen Designs umgehauen.
Als Fan von Zweihändern und Breitschwertern entschied ich mich für den
Feindbrecher, und hatte mir damit offenbar eine der anspruchsvolleren Klassen ausgesucht, denn der Hammer ermöglicht zwar stumpfes Zuschlagen, seine Fernkampfangriffe und Fertigkeiten benötigen für den Einsatz aber Munition und die gilt es nachzuladen. Gar nicht so einfach im Eifer des Gefechts, während ich versuche mit dem kleinen linken Finger die CTRL-Taste zum Ausweichen zu finden, Schaden am dämonischen Wildschweinboss zu verursachen und gleichzeitig nicht von seinen flächendeckenden Attacken getroffen zu werden. Ein paar Beispielvideos zeigen die Fähigkeiten der verschiedenen Klassen, verzichten aber auf langwierige Erklärungen – wohl auch deshalb, um für einen
schnellen Einstieg zu sorgen.