Test: Phantasy Star Portable 2 (Rollenspiel)

von Jens Bischoff



Entwickler:
Publisher: Sega
Release:
17.09.2010
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Dass der Schwierigkeitsgrad insgesamt deutlich anspruchsvoller als im Vorgänger ausfällt, ist allerdings begrüßenswert, auch wenn das dynamische Level-Scaling in den Story-Missionen anfangs gewöhnungsbedürftig ist. Insgesamt ist das Spiel aber angenehmen fordernd, aber mit entsprechender Vorbereitung nur selten frustrierend. Auch der Erhalt von Geld und seltenen Gegenständen wirkt wesentlich ausgewogener als noch im Vorgänger. Doch nicht nur an der Balance, auch an der Spielmechanik wurde gefeilt:
Die Chat-Möglichkeiten sind mangels Tastatur und Headset-Unterstützung etwas sperrig. Praktische Shortcuts und einstellbare Automatismen erleichtern die Kommunikation jedoch.
Wie in Phantasy Star Zero kann man neuerdings auch Ausweichmanöver starten, während der man kurze Zeit unverwundbar ist. Damit kann man nicht nur gegnerischen Angriffen entgehen, sondern auch unverletzt die ein oder andere Falle passieren. Der Einsatz verschlingt allerdings eine ordentliche Portion Photonenenergie, die man auch für Zauber, Schusswaffen und Spezialangriffe benötigt und daher überlegt einteilen muss.

Eine Frage des Timings

Neben der Ausweichrolle beherrschen die Charaktere auch weniger kostspielige Blockmanöver, sofern sie mit beidhändigen Waffen ausgerüstet sind. Wenn das Timing stimmt, kann man anschließend sogar einen Konter starten. Auch bei normalen Angriffen ist wieder Timing gefragt, um waffenspezifische Kombos auszulösen. Im Gegensatz zu früher baut sich bei kontinuierlichen Attacken aber auch noch eine separate Angriffskette auf, die man jederzeit mit einem Spezialangriff abschließen und so abhängig von der Länge der Kette jede Menge zusätzlichen Schaden anrichten kann. Auch Schusswaffen können neuerdings statt spezieller Munitionen universelle Spezialangriffe zugeteilt werden - elementare Schadensboni, die früher von der Munition abhingen, sind nun wie bei Nahkampfwaffen direkt mit diesen verbunden; selbst Zauberstäbe bieten nun elementare Boni und Kombomöglichkeiten.

Die im Kampf verfügbaren Waffen werden nach wie vor auf einer individuell belegbaren Aktionspalette angeordnet, die jederzeit schnelle Waffenwechsel erlaubt. Hier lassen sich bis zu sechs Zweihand- bzw. zwölf Einhandwaffen abrufen. Neben dicken Klingen und Wummen gibt es auch wieder kleinere Exemplare, von denen zwei gleichzeitig geführt werden können sowie Kombinationen aus Nah- und Fernkampfwaffen, Schilde oder kleine Kampfbegleiter (MAGs). Die Vielfalt ist jedenfalls sehr groß und auch nicht länger bestimmten Charakterklassen vorbehalten. Dank durch Klassenaufstiege zugeteilter Bonuspunkte, kann man die Benutzung neuer Waffengattungen nun selbst regeln und so auch Scharfschützen (Ranger) mit schweren, normalerweise Kriegern (Hunter) vorbehaltenen Breitschwertern oder eigentlich für Magier (Force) reservierten Langstäben in die Schlacht schicken.

Die Qual der Wahl

Wer sich allerdings spezialisiert, erhält früher Zugriff auf hochrangige Waffen entsprechender Gattungen.
Zum Teil bekommt man auch während der Einsätze Story- oder Dialog-Sequenzen serviert.
Wie man seine Bonuspunkte verteilt, ist einem aber abgesehen von einem klassenspezifischen Startarsenal völlig freigestellt. Neben den drei traditionellen Charakterklassen gibt es auch noch eine neue Allrounder-Klasse namens Vanguard, die man wie alle anderen Klassen auch am Typenschalter jederzeit wechseln und separat aufleveln kann, wodurch man nicht nur bessere Attribute, sondern auch passive Fähigkeiten wie geringeren Photonenverbrauch, Resistenzen gegen Statusveränderungen oder mehrfach aufladbare Attacken lernt, die sich frei auf eine begrenzte Anzahl an Skillslots legen lassen. Die Charakterentwicklung ist jedenfalls sehr flexibel und facettenreich.

Das gilt neuerdings auch für das Anlegen von Rüstungen. Wie Waffen und Gebrauchsgegenstände lassen sich diese nun ebenfalls via Aktionspalette rasch wechseln, um gegen verschiedene Gegner und Attacken bestmöglich geschützt zu sein. In erster Linie geht es dabei natürlich um das Vermeiden elementarer Nachteile: Wenn der Gegner Feuerbälle schleudert, ist es natürlich besser eine Flammen- statt einer Eisrüstung zu tragen. Wie gewohnt kann man die Rüstungen aber auch wieder individuell mit diversen Bauteilen modifizieren, die einzelne Parameter verstärken oder andere Vorteile gewähren. Je nach gewählter Rasse kann man auch wieder Beschwörungsmodule einbauen, mit denen Androiden (Cast) riesige Geschütze und Menschen (Human) oder Klonmenschen (Newman) elementare Bestien auf den Plan rufen können, wenn ihre Spezialenergie komplett gefüllt ist. Die Rasse der Klonbestien (Beast) kann sich hingegen selbst für eine kurze Zeit in übernatürliche Alter Egos verwandeln und Unheil stiften.       

Kommentare

Ist raus hier schrieb am
nicht lokalisiert
Schade, wird im Regal stehen bleiben. Ich finde es häuft sich ziemlich, dass Spiele nicht mehr lokalisiert werden. Werden vielleicht die Translationsgroups eine Wiederauferstehung feiern?
Aurinko schrieb am
Dieses Spielprinzip, dass so viel mit dem Sammeln und Questen zu tun hat mag ich so sehr, das macht immer so schrecklich süchtig. Von Monster Hunter bin ich eh seit dem ersten PSP Teil total begeistert. Phantasy Star Portable 2 könnte also seinen Weg in mein Regal finden. Naja gut aber frühstens nach Birth by Sleep. ^^
Auf jeden Fall hat mich der Test sehr neugierig auf das Spiel gemacht. Muss allerdings sagen, dass ich noch nie ein Phantasy Star gespielt habe.
SelfDestruct schrieb am
@DarkX3ll: So gut wie, du benötigst außerdem ein PSN Konto.. und das Spiel :)
DarkX3ll schrieb am
Freue mich auf das Spiel, habe es auf dem Dreamcast wie besessen gespielt. Alle nach dem Dreamcast erschienenen Teile waren eine absolute Enttäuschung. Aber dieser Teil scheint was geworden zu sein. Jetzt muss ich nur noch herauskriegen wie ich mit meiner PSP online spielen kann. Reicht es wenn ich meine PSP einfach mit dem Wlan verbinde?
Gnu64 schrieb am
Ist so gut wie gekauft, auch wenn wir aus dem Alter bereits raus sind, dennoch hatten wir zu viert mit dem ersten Teil sehr viel Spaß, obwohl 4Players dem Teil nur 55% vergab und jetzt solls noch besser werden? :D
schrieb am