Mäßiger Umfang zum Start
Mit zwölf Karten zum Start ist Teil 3 etwas besser bestückt als seinerzeit das Startprogramm von Teil 2 (acht Karten). Ähnlich wie in Mario Kart 8 Deluxe folgen zwei Jahre lang Updates mit neuen Maps und weiteren Inhalten. Zusätzlich sind kostenpflichtige DLCs geplant, mit noch unbekanntem Inhalt. Das Design der fünf neuen Mehrspieler-Karten hebt sich nicht allzu sehr vom Rest ab. Vertikale Feinheiten sorgen trotzdem für neue verbissene Duelle, etwa auf den Gerüsten der Sengkluft inmitten uralter Felsnadeln oder im verwinkelten Aalstahl-Metallwerk. Wer sich hier geschickt versteckt, kann um die Ecke laufende Gegner schön überraschen. Herrlich perfide! Solche Momente zählen nach wie vor zu den größten Stärken der Serie.
Am meisten Spaß hatte ich bisher auf der schon bekannten, aber umgebauten Makrelenbrücke, auf der ich schnelle Vorstöße startete. Immer wieder ritt ich auf der aufladbaren Haihammer-Spezialwaffe ins feindliche Team und ließ ihre fette „Wasserbombe“ platzen. Im umgebauten Urlaubsparis Mahi Mahi Resort sinken im Laufe des Matches sogar Plattformen ab und sorgen so für mehr erreichbare Fläche.
Schwache neue Spritzen
Wer die Matches mit acht Spielern zu hektisch findet, kann jetzt allein auf leeren Karten üben.
Weniger Begeisterung entfachen die wenigen neuen Hauptwaffen. Vor allem der Tri-Stringer-Bogen ist schrecklich langsam beim Einfärben. Auch beim Schießen seiner drei Pfeile bleiben die Ergebnisse schwach, selbst nach einer Eingewöhnungsphase. Seine Spezialwaffe Heulboje 5.0 durchsiebt aber immerhin massive Hindernisse mit tödlichen Schallwellen.
Ein wenig besser schneidet der Wischer-Splatana ab. Passend zum Namen sieht er aus wie ein abgerissener Scheibenwischer. Er bietet einen mediokren Mix aus Nahkampf-Watschen und aufgeladenen Farbstößen für etwas weitere Distanzen. Als Fan von Technoheads altem Charthit „I Wanna Be a Hippie“ gefiel mir aber immerhin seine Spezialwaffe, ein gigantischer Hammer. Eine coole und nicht zu starke Spezialwaffe ist auch der Krabbenpanzer. Beim langsamen Ritt bietet das Schalentier vor allem auf langen Geraden ein praktisches, starkes Geschütz.
Exzentrische Outfits mit Extras
Die leidlich komischen TV-Nachrichten lassen sich glücklicherweise überspringen.
Um auf Dauer noch effektiver zu kämpfen, werden verschiedene im Spiel verdiente Währungen in allerlei Boutiquen der Oberwelt investiert. Exzentrische Kleidungsstücke bringen nach wie vor freispielbare Slots für zahlreiche Zusatzeffekte mit sich – eine nette Zusatzmotivation. Etwas mehr Tintentoleranz, Lauftempo oder Granatenwucht der Sekundärwaffe kann euch im Zweifel den Allerwertesten retten. Allerdings nur, wenn bei Schießereien nicht der mäßige Netzcode dazwischenfunkt. Meist bleibt es flüssig. In manchen Duellen jedoch sorgen kleine, nicht direkt sichtbare Lags für einen seltsamen Ausgang. Eine lokale Spiel-Region wie Europa lässt sich übrigens trotzdem nur beim Splatfest auswählen: eine unverständliche Entscheidung.
Einsteiger dürfte der Überfluss verstreuter Shops und Freischaltmöglichkeiten zunächst verwirren. Auch ein Straßenhändler für den Austausch von Fähigkeiten ist darunter. Fast alle Stationen auf der Karte lassen sich glücklicherweise auch in den Menüs per Knopfdruck erreichen. Ein vierteljährlicher Katalog mit optischem Anpassungs-Schnickschnack erinnert an einen Season-Pass. Enthalten sind unter anderem Tags, Emotes und Merch-Gerümpel für einen virtuellen Spint.