Offene Kampagne
Deutlich einladender wirken die teils vereisten Inseln der Kampagne, die vom frei anpassbaren Agenten-Held „Nr. 3“ erkundet werden. Die relativ frei erforschbare Welt weckt Erinnerungen an Super Mario 3D World + Bowser's Fury. Das Schönste (und Nützlichste) darin ist übrigens Salmini: Der putzige kleine Sidekick schaltet bzw. frisst die Level-Eingänge frei, die vom wild wucherndem Fell befallen sind.
Sind erneut die Oktarianer Schuld am Schlamassel und Opas Entführung? Sie spuken zumindest wieder in den Levels herum und haben sich optisch kaum verändert. Die Story greift dieses Recycling zwar selbstironisch auf, bleibt mit ihrem Slapstick-Humor aber belanglos. Das gilt übrigens auch für das gewollt komische Geblubber in den TV-Nachrichten, die sich glücklicherweise überspringen lassen. Das Wort Geblubber ist übrigens wörtlich zu nehmen. Statt einer echten Synchro gibt es durchweg Gurgelgeräusche mit Untertiteln zu hören.
Spritsparen in Splatville
Der entführte Riesen-Elektrowels bekommt auch im Steinchenspiel Revierdecks einen Auftritt.
Bei einem derartigen Fokus auf bloße Albernheiten ist es umso verwunderlicher, dass wir auf einige Story-Momente gar nicht eingehen dürfen. Schade, denn die damit verbundenen Kämpfe gehören zu den unterhaltsamsten Momenten im Spiel! Es gibt einige ungestüm inszenierte Gefechte im Spiel, die teils angenehm knifflig werden. Manchmal ist es sinnvoll, erst einmal in die offene Welt zurückzukehren, um mit Salmini auf Anchovium-Suche zu gehen. Mit dieser Ressource und Upgrade-Punkten werden eigene Kampagnen-Upgrades freigeschaltet, darunter Curlingbomben, die Geschwindigkeit der Farbschüsse oder Anzugreparatur.
Der Großteil der Kampagne dient dazu, sich an verschiedene Waffen und Steuerungs-Details zu gewöhnen. Auf Wunsch lassen sich Missionen sogar mehrmals mit alternativen Ausrüstungen angehen, um noch mehr Fischeier für Freischaltungen abzustauben. Mal gilt es, begrenzte Farbe zu sparen. Anderswo warten zahlreiche Hüpfpassagen, Schalterrätsel, Schlupflöcher, schwebende Schienensysteme und expandierende Quader auf ihre Entdeckung. Vieles davon ist durchaus unterhaltsam. Auf Dauer kann das Gebotene aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich primär um eine große, verstreute Ansammlung aus Übungsaufgaben handelt.
Eine entspannte Ergänzung ist zudem das Legespiel Revierdecks. Wer die Muße hat, Kartendecks aufzubauen, kann geschickt geometrische Steinchen kombinieren und gegen die KI antreten, ganz ohne Zeitdruck. So hebt sich das Spielgefühl schön vom Rest des Programms und von Match-3-Knoblern wie Puyo Puyo Tetris ab.