Rollenspiel
Publisher: Microsoft
Release:
23.09.2005
21.10.2005
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Durchschnittswertung

90%Gesamt
94%
88%

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Lesertest von wenzl

Ach, wie schön. Ich erinnere mich noch gut als ich das erste mal Fable: TLC auf meinem alten PC gezockt habe. Es war für mich das erste Spiel, dass bei mir einen "Magic Moment" hervorgerufen hat. Bis dato kannte zockte ich ausschließlich die Nintendo Klassiker und kannte noch keine guten westlichen RPG's. Doch genug in nostalgischen Erinnerungen geschwebt, kommen wir zum Spiel:
Man selbst schlüpft in die Rolle eines Kindes, dass, wie sich heraus stellt großes Potenzial hat ein Held zu werden. Am Geburtstag eurer Schwester beginnt das Spiel. Da ihr allem Anschein nach verpennt habt, ihr ein Geschenk zu besorgen, verspricht euer Vater im Spiel euch für jede "gute" Tat eine Goldmünze zu geben. Gleich hier merkt man, dass Fable: TLC mit dem Spieler ein Spiel spielt. Ein Spiel zwischen Gut und Böse. Begehen wir beispielsweise eine "böse" Tat so kommen wir auf das selbe Resultat, jedoch gestaltet sich der Weg zu diesem Resultat anders. Es liegt also beim Spieler sich für eine Seite zu entscheiden. Dabei scheint es so, als ob man für die böse Taten besser entlohnt wird als für gute, jedoch schwindet dann die Beliebtheit beim Volke, die ebenfalls notwendig für einen Helden ist. Somit entscheidet eure Moral über Gut und Böse und das ist den Entwicklern richtig gut gelungen.
Egal wie man denn nun die paar Münzen für das Geschenk erlangt hat, danach beginnt erst die Story. Banditen überfallen euer Heimatdorf, meucheln eueren Vater, legen das ganze Dorf in Schutt und Asche, und entführen so ganz nebenbei eure Schwester und Mutter. Euer Gegenspieler ist also der Anführer der Banditen, Messerjack.
Die sog. "Heldengilde" nehmt dann euch als Waisen auf und bietet euch an bei ihnen zu trainieren. Nach dieser Ausbildung steht euch ganz Albion offen.
Man beginnt den Alltag eines ganz normalen Helden. Man nimmt Quests an, absolviert diese, und heimst dafür Gold und Ruhm ein. Der Spieler kann dabei das verdiente Gold und den Ruhm erhöhen, wenn er zusätzliche Wetten abschließt, die das Schaffen des Questes erschweren. Ein typisches Beispiel für diese Wetten wären etwa, die Aufgabe ohne Rüstung zu bestreiten oder ohne sich heilen zu müssen. Erfüllt man jedoch versprochene Wetten nicht so gibt es auch keinen Bonus. An sich eine tolle Sache, die auch zu einem höheren Schwierigkeitsgrad führt, jedoch wiederholen sich einzelne Wetten sehr häufig und scheinen bei manchen Quests gar unmachbar.
Das Kampfsystem ist einfach und zweckerfüllend. Es gibt eine überschaubare Anzahl von Nah- und Fernkampfwaffen, die euch helfen Gnome, Trolle, Bienen und Banditen zu vernichten. Mit einem einfachen Linksklick führt unser Held einen Schlag mit der jeweiligen ausgerüsteten Waffe aus. Trifft man einen Gegner mehrmals ohne selbst Schaden zu nehmen, lädt sich unsere Waffe aus und wir können mit der rechten Maustaste einen Powerhieb vollführen, der die meisten Gegner zu Boden zwingt. Mit hilfe der Umschalttaste wird geblockt. Und in Fable heißt geblockt wirklich geblockt, den nur wenige Gegner können euch im "Blockzustand" wirklich noch Schaden hinzufügen. Für jeden besiegten Gegner erhalten wir Erfahrungspunkte, die zunächst erst müsahm aufgesammelt werden müssen, was etwas nerven kann. Die gesammelten EP's kann man nun in drei Kategorien investieren: Nahkampf (beinhaltet Angriffstärke, wie viel ihr einstecken könntn usw.), Fernkampf ( Techniken im Fernkampf, sowie Geschwindigkeit, oder Schleichen) und Zauber (Umgebungs- sowie Angriffs- und Veränderungszauber). Somit habt ihr auch das Gefühl, dass euer Charakter mit zunehmender Spieldauer stärker wird.
An sich eigentlich kein spektakuläres Rollenspiel, oder? Falsch, denn Fable überzeugt nicht durch ein raffiniertes Kampfsystem oder einer Hollywood reifen Story sondern durch Atmosphäre und einer lebendigen Spielwelt. Alle eure Taten wirken sich darauf aus, wie die NPC's euch mögen oder fürchten. Man hat wirklich das Gefühl, dass ganz Albion von euren guten oder bösen Taten gehört hat. Neben den ganzen Quests, gibt es auch zahlreiche Nebenaktivitäten. Beispielsweise Hauskaufen, heiraten, Kartenspiele und einige Rätsel. Oder wie wärs mal mit ner Nacht im Bordell? Kein Problem ;-).
Die Charaktere wirken zwar oft etwas stumpf, haben aber trotzdem Charme. Man selbst spricht zwar kein Wort im Spiel, es besteht jedoch durch Ausdrucksmittel wie z.B. furzen, rülpsen, tanzen etc. die Möglichkeit trotzdem einen individuellen Charakter zu erschaffen, der auch nach einem wichtigen Gespräch mit dem Meister einen ziehen lässt. Die Spielwelt ist zwar abwechslungsreich, und sehr atmosphärisch, jedoch äußerst linear in der Struktur.
Fable ist kein leckerbissen in Sachen Story und überzeugt auch nicht durch ein strategisches, nie gesehenes Kampfsystem. Doch die Atmosphäre stimmt, die lebendige Spielwelt ist glaubhaft, die Entscheidungen scheinen Gewicht zu haben und, weil das Spiel so viele kleine Dinge richtig macht, kann man in Albion sehr viel Spaß haben.
Pro
  • Moralische Entscheidungen
  • gelungene Atmosphäre
  • lebendige Spielwelt
  • viel zu entdecken
  • Liebe zum Detail
  • passables Kampfsystem
  • Charakter Fortschritt spürbar
  • viel Charme und Humor
Kontra
  • eher langweilige Story
  • Charaktere wirken etwas stumpf
  • lineare Spielwelt
  • Ladezeiten nach jedem Ortswechsel
 

Fable TLC

Fable: The Lost Chapters
wenzl
wenzl 07.05.2013 PC 
87%
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