Action-Adventure
Publisher: Ubisoft
Release:
31.12.2009
13.09.2012
31.12.2009
Erhältlich: Digital (Steam)
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ab 14,99€
Spielinfo Bilder Videos

Durchschnittswertung

89%Gesamt
85%
93%
87%

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Lesertest von Alking

>> Ich schreite durch einen zerstörten Ubahn-Tunnel. Hier ist es sicher vor dem dichten Staub der nach dem Ereignis ganz Haventon einhüllt und einem den Atem raubt. Alles ist dunkel und zerstört. Vor mir nur der kleine Lichtkegel meiner Taschenlampe. Aber da vorne, ein Lagerfeuer. Puhh, wo Feuer ist da müssen auch Menschen irgendwo sein. Ich kann sie sehen, da sitzen 3 Mann. Hey, warum stehen sie auf, Mist, sie haben Macheten. Wieder diese beschissenen Banditengangs, die sich in der kaputten Welt herumtreiben und einem das Leben noch mehr zur Hölle machen. Was mache ich jetzt? Alle kommen auf mich zu, beschimpfen mich, schreien mich an. Okay, die haben alle nur eine Machete in der Hand. Gut. Ich glaube ich ziehe meine Pistole, vielleicht checken sie meinen Bluff nicht, denn die einzige Patrone im Magazin können sie ja nicht erkennen. "Hey, haut ab, geh zurück!" Es klappt. Ich muss sie aber töten. Alle. Sonst stechen sie mich später ab. <<

Endzeit - Richtige Endzeit
Die bisherigen Endzeitgames haben es selten geschafft eine Atmosphäre zu erzeugen, die auch tatsächlich glaubhaft machen kann, dass die Erde am Abgrund ist. Die obige Passage zeigt eine klassische Situation in Iam Alive. Man muss sich die ganze Zeit Gedanken machen wie man vor geht. Wie habe ich die Stelle oben gelöst? Naja, ich habe einen Kerl soweit vor das Feuer gedrängt, dass ich ihn mit einem Tritt reinstoßen konnte. Den anderen habe ich dann mit der Machete gekillt und der letzte Bandit gab schockiert auf und legte seine Machete nieder. Solch ein Gameplay bietet eine enorme Spannung, denn man muss jederzeit überlegen was man tut. Ähnlich wie bei Dark Souls hat alles Konsequenzen. Kriege ich eine Stelle einfach nicht gelöst und werde ich getötet, so kann ich am Checkpoint starten, solange ich genügend "Wiederholungen" habe. Sind die leer, starte ich wieder von Vorne. Ähnlich wie bei From Softwares Spiel habe ich auch in Iam Alive oftmals Stellen erlebt, wo ich mich ganz genau gefragt habe "Was mache ich jetzt?". Beispiel: Eine Kugel noch im Magazin,kurz nach der oben beschriebenen Stelle. Ich kommen in einen Nebenraum, wo hinter einem Gitter einige Menschen eingesperrt sind. Das Gitter wird von einem Schloss verschlossen. Ich kann es nur durch einen gezielten Schuss zerstören. Dafür opfere ich natürlich meine letzte Patrone. Auf der anderen Seite rette ich die Menschen dahinter. Sobald man solchen Leute hilft, die immer mal wieder im Spiel auftauchen, erlangt man eine "Wiederholung" für die gute Tat, muss aber Ressourcen ofpern. Ein ständiges Abwägen ist erforderlich.

Tolle Story
Die Geschichte umreiße ich nur knapp. Man sucht seine Familie, Frau und Kind. Man lernt andere Überlebende kennen, hilft ihnen damit sie einem selber helfen. Viele Emotionen, viele Stellen die einen Mitnehmen, immer wieder erzählt durch die Kameraaufnahmen der DigiCam. Am Ende kommt dann alles etwas anders. Glaubt mir, das Ende ist wirklich ganz groß. Ein emotionales Ending, das mich in dieser Art und Weise tief berührt hat und das erste mal seit langem wieder Gänsehaut in einem Spiel hervorgerufen hat.

Technik, Gameplay
Die Grafik ist für die knapp 2 GB sehr sehr gut. Das Stilmittel des Staubs, der die Sicht versperrt finde ich außerordentlich gelungen, bringt technisch natürlich Vorteile, da man die unzureichende Weitsicht kaschiert. Der fast schwarz/weiß Ton ist sehr gut gelungen und besticht auch durch wenige Farben, beispielsweise den blauen Himmel den man ab und an erkennen kann. Es gibt AAA-Titel die schlechtere Grafik haben. Mir hat das gesamte Artdesign außerordentlich gut gefallen.
Das Gameplay hingegen ist recht schwer. Man hat eine Pistole, Schrotfline, Pfeil/Bogen und hält wenig aus. Daran muss man sich gewöhnen. Das Klettern ist ebenfalls eine Herausforderung und kein Uncharted-Hollywood-Gehüpfe. Man verliert stetig Ausdauer und muss sich gut einteilen, wann man Pausen einlegt und wann man weiter klettert. Das hat mir ebenfalls außerordentlich gut gefallen, weil gerade das Klettern bei allen Spielen eher nettes Beiwerk ist, aber kein die Spannung aufrecht erhaltendes Stilelement.

Fazit
Eine geniale Reise durch ein zerstörtes Haventon. Viel Emotion, viel Atmosphäre und viele beklemmende Momente. Ein Meisterwerk, Hut ab!
Pro
  • schicke Grafik mit klasse Artdesign
  • anspruchsvolles Gameplay
  • anspruchsvolles Klettern mit Ausdaueranzeige
  • ordentlicher Umfang mit über 5 Stunden Spielzeit
  • geniale Story
  • klasse Endzeit-Atmosphäre
Kontra
  • Rüffel an UbiSoft: Wie konnte man daraus keinen noch größeren AAA-Titel machen? Setzen, 6!
 

I Am Alive

I Am Alive
Alking
Alking 17.04.2012 360 
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