Adventure
Entwickler: Frictional Games
Publisher: -
Release:
08.09.2010
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Durchschnittswertung

86%Gesamt
86%

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Lesertest von XJ13

Es stellt sich ein weiteres Mal heraus, dass meine Erwartungen an Computer- und Videospiele nie ganz erfüllt werden. Zu sagen, ich würde Amnesia: The Dark Descent schlecht finden, wäre allerdings ein Trugschluss. Das Spiel ist gut...aber eben "nur" gut.

Die Graphik ist alles andere als spektakulär, wobei ich daran nicht zu viel rummeckern will. Amnesia ist immer noch ein Indiespiel! Ein Faktum, das man beim Spielen gerne mal vergisst. Insofern tut das Spiel in diesem Bereich seinen Job gut genug.

Das Gameplay ist gut gedacht und größtenteils auch gut umgesetzt. Die Hauptidee ist, dass man sich in den Schatten verstecken muss, um die Gegner zu meiden und gleichzeitig im Licht bleiben muss, damit der Verstand nicht sinkt. Das Problem ist bloß, dass es keine wirklich gravierenden Konsequenzen für niedrigen Verstand gibt. Das Verschwimmen der Sicht und die langsame Reaktionszeit der Maus zählen dazu. Das wäre ja bereits genug, um es vermeiden zu wollen, wenn der Verstand nicht immer wieder zu einem bestimmten Punkt regenerieren würde! Das gleiche gilt für die Lebenspunkte. Das bringt mich zum Recourcenmanagement: Man sammelt, unter anderem, Zünderbüchsen zum Entzünden von potentiellen Lichtquellen und Heiltränke. Weil sich Verstand und Lebenspunkte regenieren, häuft man im Verlauf des Spiels aber so viel davon an, dass man es gar nicht mehr los wird. Die Rätsel im Spiel haben mir gefallen. Sie sind nicht zu schwer und nicht zu leicht aber immer recht logisch. An der Menge kann man auch nicht meckern. Lediglich die Physikengine hätte man vielleicht öfter konsequent einsetzen können. Leider zählt Monotonie der Level auch zu einer Schwäche des Spiels. Das bezieht sich sowohl auf die Idee, linear von Zufluchtsort zu Zufluchtsort zu reisen, um von da aus dann einzelne, gefährliche Sektionen anzusteuern als auch auf die Details. Man kriegt im Verlauf des Spiel einfach immer wieder die gleichen Gegenstände und Texturen zu sehen.

Das Spiel versteht es gut, Atmosphäre aufzubauen...wenn auch wieder nur bedingt. Musik und Voice Acting, das beim Vorlesen von Tagebucheinträgen zum Einsatz kommt, sind top. Vor allem fürchtet man sich vor den Gegnern, von denen es leider nur 2, meinetwegen auch 3, Sorten gibt. Das liegt wohl unter anderem daran, dass man keine Waffen zur Verfügung hat und somit völlig hilflos ist. Auch hier wird später das Verstecken vor einem dieser Gegner ein wenig monoton. Außerdem gibt es einige Gruseleffekte, wie das Wehen des Windes oder das Brüllen der Monstern in der Ferne, die später nur noch nerven, als dass sie gruseln, zumal spätestens nach 2 Stunden Spielzeit klar ist, dass davon keine Gefahr ausgeht. Auch die merkwürdig verwinkelt gebauten Dungeons mit Löchern in der Decke, die immer ins Freie zu führen scheinen, nagen ein wenig an der Glaubwürdigkeit.

Amnesia ist gut und für 15? bei Steam auf jeden Fall zu empfehlen, auch wenn viel Potential nicht genutzt wurde. Außerdem unterstützt man mit dem Kauf Indiegame-Entwickler.
Pro
  • größtenteils guter Grusel und passende Atmosphäre
  • Gameplay zwischen Licht und Dunkelheit,...
  • Checkpoint-Speichersystem spornt zur Vorsicht an und trägt zur Atmosphäre bei
  • gutes Voice Acting
  • Rätsel in richtiger Quantität und Qualität
  • nur 15? bei Steam
  • Kommentarmodus
Kontra
  • ...das sich selbst durch zu viele Recourcen und Regenerationssystem sabotiert
  • etwas Monotonie beim Leveldesign und Gegnerbegegnungen
  • keine Retail-Version
 

Amnesia

Amnesia: The Dark Descent
XJ13
XJ13 18.10.2010 PC 
78%
6 1

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