First-Persom Shooter sind ein gefragtes Genre und deshalb gibt es davon auch Titel wie Sand am Meer. Bei mir hat sich nach vielen Jahren meiner Spielerkarriere schon seit langer Zeit eine starke Sättigung bemerkbar gemacht, ich kann die meisten Vertreter des Genres nicht mehr genießen, weil sie mir zu plump geworden sind.

CoJ:Gunslinger bricht seit einer gefühlten Ewigkeit diese Kette, weil es sich einfach nicht so wirklich ernst nehmen will und noch vor allen Pseudo-Militär-Simulationen die richtige Prise Spaß in das Spielprinzip mit einfließen lässt.

Wo die Kunkurrenz mit lachhaft epischer Geschichte zwanghaft seriös sein möchte, das Gameplay aber übertrieben unglaubwürdig ist, bringt Gunslinger beide Elemente unter einen Hut.
Ein alter Kopfgeldjäger erzählt in einem Saloon einer handvoll Zuschauern seine persönlichen Auseinandersetzungen mit den VIP's des Wilden Westen. Das alles natürlich stark ausgeschmückt und immer mit einer Prise Übertreibung.
Den Spieler selbst nimmt er dabei in die Hand und so zockt man sich durch die überdrehte Groschenromanwelt des Erzählers, der einem aus dem Off führt oder korrigiert.

Und deshalb schmerzt auch auch nicht wenn dort eine ganze Verbrecherbande in einer One-Man-Show niedergebleit wird oder eine Geschichte dreimal erzählt wird, weil den Zuhöhern eine andere Version der selbigen bekannt ist. Es ist eine einzige überblümte Erzählung und ein entsprechend auf schnelle Shootouts, Duelle und Bullet-Time ausgelegtes Spielprinzip.

Die Gegner sind strunzdumm und auch die Grafik ist gerade mal Durchschnitt, dafür sprechen wir hier auch von keinem Vollpreistitel.

Ich hatte an reinem Spielspaß mit Gunslinger wesentlich mehr als von Crysis 3, Black Ops oder Battlefield 3. Und alleine das hat den Kauf schon gerechtfertigt.