Können DS-Spiele alter Schule überhaupt noch gegen die neue 3D-Welle bestehen? Was haut Nintendo gerade an Titeln für die kleine Konsole in die Kalender - da wird ja selbst Ocarina of Time verdreidimensioniert! Aber es gibt auch noch Abenteuer klassischer Schule für Stylusakrobaten. Und unter all denen sticht eines mit japanischer Tusche und mythischen Dämonen hervor: Okamiden (ab 95,99€ bei kaufen) .
Der kleine Wolf
Hey, ist das nicht ein Wolfswelpen, das da so putzig klefft? Richtig! Aber nicht irgendeines: In ihm steckt der junge Sonnengott Chibiterasu. Und mit ihm soll ich die Welt retten, indem ich einen göttlichen Pinsel clever einsetze und meine Fähigkeiten mit ihm verbessere. Richtig: Das hört sich bis auf die Verjüngung der Helden genauso an wie im großen Original, das bei uns selbst Zelda schlagen konnte. Aber es gibt ein paar Unterschiede.
Auf dem DS bleibt es zwar bei dem bezaubernden Artdesign, das eine japanische Landschaft über wuchtige Pinselstriche und bunte Farben malt, aber das Spieldesign ist ein wenig anders. Es wird mehr gerätselt und Charaktere werden gewechselt. Zu Beginn reitet der Sohn des trinkfreudigen Samurai z.B. auf dem Wolf: Der Junge Kuni. Drücke ich X, kann er absteigen und die Gegend erkunden. Allerdings muss ich ihm den Weg über wacklige Brücken oder an Wasserfällen vorbei mit dem Stylus vorzeichnen - dann entsteht eine rote Linie, vom ersten bis zum letzten Druckpunkt.
Teamwork und Tuschezauber
Über geschicktes Wechseln zwischen Wolf und Junge lassen sich z.B. Druckplatten betätigen und kleinere Aufgaben lösen, damit Wege frei werden. Natürlich kann man auch wieder Bäume oder gar ganze Felsen teilen, um sich den scheinbar versperrten Weg frei zu machen. Dieses Partnersystem und die duale Rätselplanung sind neue Elemente in Okamiden - leider konnt ich bisher nur mit Kuni losziehen. Halte ich die Schultertaste gedrückt, kann ich auch wie gehabt beschädigte Brücken oder Statuen über Zeichnungen vervollständigen. Bisher durfte ich ein kleines Dorf erkunden und dort die erste Quest lösen: Die örtliche Höhle vom Bösen befreien.
Sobald es zum Kampf kommt, schließen sich wie im Vorbild die Arenen, damit ich mich den Dämonen über Attacken widmen kann, die ich über Y ausführe - so wie den Mondscheinhieb. Auch hier lassen sich elegante Schläge einleiten, wenn ich die Zeit einfriere und eine Tuscheklinge durch die Feinde ziehe. Trotz Timer und begrenztem Tuschevorrat wirkte die Action hier wesentlich einfacher als auf Wii und ich bin gespannt, wie man die Kämpfe gegen riesige Kreaturen inszeniert, denn die hat Capcom noch nicht gezeigt.
Das war noch ein sehr kurzes Anspielen, aber das hat bereits Spaß gemacht. Es ist schön, dass das große Meisterwerk der Clover Studios im kleinen Format weiterlebt! Auch auf dem Touchscreen kommt schnell dieses ganz besondere Flair auf, das durch ein Artwork voller Pinselstriche und blumiger Magie entsteht - zumal dieses Abenteuer auch etwas rätselfreudiger wirkt, was mir gut gefällt. Jetzt darf es nur nicht zu leicht werden und die Bosse müssen für Spannung sorgen. Das Problem ist die lange Wartezeit: Okamiden wird erst 2011 erscheinen.
Für mich persönlich die beste Nachricht von der E3. Bin stark begeistert, da Okami zu den Highlights meiner Karriere als Videospielekonsument gehört. Hurra