von Jan Wöbbeking,

Facebook: Wird laut Zuckerberg in fünf Jahren "eine Metaverse-Firma" sein; OpenXR-Umstieg gestartet

facebook (Unternehmen) von facebook
facebook (Unternehmen) von facebook - Bildquelle: facebook
Wird das "Metaverse" das mobile Internet ablösen? Nach der Vision von Mark Zuckerberg ist dies sehr wahrscheinlich. Der Facebook-CEO beschreibt dieses Konzept räumlicher vernetzter Treffpunkte im Gespräch mit Theverge.com (via Uploadvr.com) als eine Art Nachfolger des gegenwärtigen mobilen Internets.

Bereits heute gibt es bekanntlich im Ansatz an Ready Player One erinnernde Plattformen wie VRChat, RecRoom, NeosVR oder das hauseigene Facebook Horizon - doch für die Zukunft postuliert Zuckerberg:

"Du kannst es dir als Nachfolger des mobilen Internets vorstellen. Und es ist sicherlich nicht etwas, das nur von einem Unternehmen gebaut wird, aber ich denke, ein großer Teil unseres nächsten Kapitels wird hoffentlich zum Bau davon beitragen, in Partnerschaft mit einer Menge anderer Firmen, Schöpfer und Entwickler. Du kannst dir das Metaverse wie ein verkörpertes Internet vorstellen, in dem du drin bist, anstatt nur Inhalte anzuschauen. Und du fühlst dich wie vor Ort, zusammen mit anderen Leuten, als wärst du an anderen Orten, während du Erfahrungen hast, die du nicht unbedingt in einer 2D-App oder einer Website machen kanst."

Dieses Metaverse werde nicht nur auf VR beschränkt sein, sondern von all unseren verschiedenen Computing-Plattformen zugänglich sein: VR, AR, PCs, Mobilgeräten und Konsolen. In ungefähr fünf Jahren werde Facebook vermutlich bereits eher als Metaverse-Firma wahrgenommen werden statt als Social-Media-Unternehmen.

Heutzutage "meditiere" man ein Großteil seines Lebens über kleinen, glühenden Rechtecken, womit natürlich Mobilgeräte wie Smartphones oder Tablets gemeint sind: "Ich denke nicht, dass die Menschen dazu gemacht sind, auf diese Weise zu interagieren", so Zuckerberg. Selbst in den heutigen Video-Meetings fehle dem "Raster an Gesichtern" das Gefühl, wirklich neben anderen Personen präsent zu sein - den gleichen Raum mit ihnen zu teilen und ihre Sprache räumlich wahrzunehmen.

Derzeit seien Headsets noch ein wenig klobig. Gegen Ende der Dekade jedoch werde ein großes Umdenken stattfinden, da man sich mit höheren Auflösungen, schlankeren Gehäusen und dergleichen immer weiter steigern werde und dem Ziel immer näher komme.

Ein kleiner Schritt in Richtung dieser Zusammenarbeit mit anderen Firmen ist übrigens Facebooks Abkehr seiner proprietären APIs: Laut Oculus-Blog werden diese ab August 2022 nicht mehr für neue Software unterstützt. Stattdessen startet mit dem aktuellen Update v31 die Unterstützung von Features, "die via OpenXR-Erweiterungen ausgeliefert werden".

Facebook werde Entwicklern fortan mittels der Entwickler-Site und mittels QA-Tests dabei helfen, neue Applikationen mit OpenXR-Unterstützung zu erstellen bzw. zu migrieren. Alte Apps sollen aber weiterhin mit den proprietären APIs lauffähig bleiben.
Quelle: Theverge.com, Uploadvr.com, Oculus-Blog

Kommentare

greenelve schrieb am
Temeter  hat geschrieben: ?01.08.2021 16:09 Im Grunde waren MMOs die ersten Spiele, die sowas zustande gebracht haben.
.....
Dass ist alles dafür da, um mehr Immersion zu erzeugen, aber mit dem grundsätzlichen Konzept der digitalen Welt hat das eigentlich nicht viel zu tun. VR wird ja hauptsätzlich für Spiele benutzt, und Chat-Rooms sind nur ein Teil des Programs.
Vielleicht ist das Internet bereits die Vollendung der digitalen Welt, und alles andere darüber hinaus ein Gimmick.
Ja, MMOs... Chats waren zuerst. MMOs waren eine weitere Form, mit grafischer Aufbereitung und Inhalt neben reiner Kommunikation.
VR, MMO usw. ist im großen Bild nicht getrennt voneinander, aktuell steht es einzeln. All das zusammenführen wird irgendwann das, was man in verschiedenen Geschichten gesehen hat. Was wir kennen, kommt von unterschiedlichen Firmen, mit unterschiedlichen Zwecken. Daher auch der Schritt von Facebook, alles zusammenzubringen, dieser Verbindung mit "Metaverse" einen Namen zu geben.
Internet ist nicht die Vollendung. VR Chats zeigen, die Reise geht weiter und auf Dauer wird es mehr als ein Gimmick. Immobilienseiten haben bereits 360 Grad Bilder für bessere Ansicht bzw. wahrscheinlich schon VR support. Bekleidungsgeschäfte versuchen bereits mittels Kameras ein Anprobieren für zuhause zu ermöglichen. Es gibt noch eine ganze Menge, was in der Zukunft kommen kann.
Temeter  schrieb am
greenelve hat geschrieben: ?28.07.2021 12:38Irgendwann wird es eine virtuelle Welt geben, wie sie sich verschiedene Menschen in fiktiven Werken ausgemalt haben. Ob exakt in der Form oder anders, bleibt technischen Umsetzungen überlassen. Aus Erfahrung wissen wir auch, die erste Version wird noch nicht dem entsprechen, als was es sich vorgestellt wird. Facebook wird nicht innerhalb der nächsten 10-15 Jahre direkt ein Ready Player One oder was auch immer am Start haben.
Im Grunde waren MMOs die ersten Spiele, die sowas zustande gebracht haben.
Und wenn sich drüber nachdenke, früher hat man sich unter VR in der Tat digitale Welten vorgestellt, aber die gabs längst. Nach den MMOs hat sich Zeugs wie Second Life direkter daran versucht.
Was wir heutzutage VR nennen, bezeichnet mehr die Peripherie als diese Welten. Sieh dir den Index an; ein hochkomplexes Gerät, das Stereoskopische Bilder aufzeichnet, um Tiefe zu erzeugen, Kopfbewegungen nachahmt und mit Controller-Tracking die Hände verfolgt.
Dass ist alles dafür da, um mehr Immersion zu erzeugen, aber mit dem grundsätzlichen Konzept der digitalen Welt hat das eigentlich nicht viel zu tun. VR wird ja hauptsätzlich für Spiele benutzt, und Chat-Rooms sind nur ein Teil des Programs.
Vielleicht ist das Internet bereits die Vollendung der digitalen Welt, und alles andere darüber hinaus ein Gimmick.
drfontaine92 schrieb am
Empfinde ich als absolute Verirrung.
Meines Erachtens braucht die Menschheit mehr analoge Gemeinschaft als digitale Entfremdung.
Cartracer schrieb am
Dharis hat geschrieben: ?29.07.2021 19:30 Ich hab's irgendwie noch nicht verstanden... wenn ich jetzt mobiles Internet nutze, z.B. um im Zug oder an der Bushaltestelle Nachrichten zu lesen oder Musik zu hören, muss ich dann in zukunft jedes Mal erst einem VR-Chatroom beitreten und ggf. vorher ne Brille aufsetzen?
Natürlich nicht! :D
Das ist nur die Vision eines Typen, der offensichtlich in letzter Zeit Chargen von seinem Schnüffelstoff erwischt hat, denen aus Versehen ein paar "Zusatzchemikalien" beigemengt wurden.
Dharis schrieb am
Ich hab's irgendwie noch nicht verstanden... wenn ich jetzt mobiles Internet nutze, z.B. um im Zug oder an der Bushaltestelle Nachrichten zu lesen oder Musik zu hören, muss ich dann in zukunft jedes Mal erst einem VR-Chatroom beitreten und ggf. vorher ne Brille aufsetzen? Außerdem bleibt es doch weiterhin mobiles Internet, wenn ich unterwegs aufs Netz zugreife... ob man es nun Metaverse, Ultraverse oder Karlheinz nennt.
schrieb am