von Marcel Kleffmann,

FIFA will Lizenz an mehrere Parteien vergeben; Gerücht: "EA Sports FC" als neuer Name für die FIFA-Reihe

Electronic Arts (Unternehmen) von Electronic Arts
Electronic Arts (Unternehmen) von Electronic Arts - Bildquelle: Electronic Arts
Aktualisierung vom 19. Oktober 2021, 11:58 Uhr:

Mittlerweile hat auch die FIFA ein Statement veröffentlicht und den "Ausbau des Gaming- und E-Sport-Portfolios" angekündigt. Die FIFA will sich im Gaming- und E-Sport-Bereich geschäftlich neu positionieren, um "Entscheidungen im Sinne aller Fussball-Interessengruppen" treffen zu können. Sie seien zu der Auffassung gekommen, dass "nicht nur eine Partei allein alle Rechte kontrollieren darf" und damit dürfte wohl Electronic Arts bzw. EA Sports nicht mehr der einzige FIFA-Lizenznehmer (ab 2023) sein.

Die FIFA schreibt: "Technologie- und Mobilfunkunternehmen bemühen sich aktiv darum, mit der FIFA, deren Plattformen und globalen Turnieren zusammenzuarbeiten. (...) Die FIFA ihrerseits steht in Kontakt mit verschiedenen Branchenvertretern, einschliesslich Analysten, Entwicklern und Investoren, um eine langfristige Strategie für den Gaming-, E-Sport- und interaktiven Unterhaltungssektor zu erarbeiten."

"Die Beziehung und die Affinität, die der Gaming- und E-Sport-Markt mit der Zeit mit der FIFA aufgebaut hat, zeigen eindeutig, dass Fussball-Gaming und die FIFA zusammengehören. (...) Die FIFA wird ebenfalls alles daransetzen, E-Sport- und FIFA-Fussballwettbewerbe besser miteinander zu verknüpfen. Sie wird daher die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft (vier Milliarden Zuschauer bei der letzten Ausgabe) und die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft (1,2 Milliarden Zuschauer bei der letzten Ausgabe) dafür nutzen, spannende neue Spiele und E-Sport-Angebote zu lancieren und zu integrieren."


Polygon hatte Anfang Oktober entdeckt, dass sich der Spiele-Publisher die Marke "EA Sports FC" hat schützen lassen - unter Umständen als neuer Name für die FIFA-Reihe.

Ursprüngliche Meldung vom 14. Oktober 2017, 12:23 Uhr:

Am 31. Dezember 2022 (also nach der Weltmeisterschaft in Katar) wird die langjährige Partnerschaft zwischen Electronic Arts und der FIFA vertragsgemäß enden. Ob der Vertrag erneuert wird, ist noch unklar, denn die New York Times meldet, dass die seit mindestens zwei Jahren andauernden Verhandlungen über die Erneuerung des Vertrags ins Stocken geraten wären.

Der Grund: Die FIFA möchte mehr Geld für die Lizenz. Der Bericht basiert auf Angaben von mehreren Personen, die in Verbindung mit den Verhandlungen stehen würden. Mittlerweile scheint EA Sport sogar das Scheitern der Verhandlungen in Betracht zu ziehen, denn Cam Weber (Group General Manager von EA Sports) brachte die mögliche Umbenennung des Fußballspiels öffentlich ins Spiel, höchstwahrscheinlich um den Druck auf die FIFA zu erhöhen (wir berichteten).

Laut Bericht verlangt die FIFA von Electronic Arts bzw. EA Sports den doppelten Betrag für die Lizenz (mehr als 1 Milliarde Dollar alle vier Jahre).

"Da die FIFA-Lizenz EA Sports nur die Nutzung des Namens und des Logos der Organisation sowie die Rechte an der Weltmeisterschaft gewährt, (...) scheint der Spielehersteller zu dem Schluss gekommen zu sein, dass ein Abbruch der Zusammenarbeit nicht die Art von existenzieller Bedrohung darstellen würde, mit der er konfrontiert wäre, wenn er die Lizenzen für eine andere äußerst beliebte Sportserie, Madden NFL, verlieren würde", heißt es in dem Bericht.

Außerdem sollen die Möglichkeiten von Electronic Arts, über das Spiel hinaus Geld mit der lizenzierten Marke zu verdienen, eingeschränkt werden.

"Die FIFA würde es vorziehen, die Exklusivrechte von EA auf die engen Parameter der Verwendung in einem Fußballspiel zu beschränken, wahrscheinlich in dem Bemühen, neue Einnahmequellen für die Rechte zu finden, die sie behalten würde. EA Sports hingegen vertritt die Ansicht, dass es dem Unternehmen erlaubt sein sollte, innerhalb seines FIFA-Videospiel-Ökosystems auch andere Möglichkeiten zu nutzen, wie z. B. Highlights aus aktuellen Spielen, Arena-Videospiel-Turniere und digitale Produkte wie NFTs", schreibt die New York Times.



Quelle: New York Times

Kommentare

Temeter  schrieb am
Naja, genaugenommen kann FIFA den namen EA FIFA erlauben, auch wenn sie mehrere Lizenzen vergeben. Mage es für andere Parteien allerdings weniger attraktiv machen, und EA mehr kosten.
Aber generell ist Konkurrenz gut, also dürfte das eine positive Entwicklung sein, gerade bei den extrem stagnanten Fifa-Teilen.
Konami dürfte sich übrigens gerade in den Arsch beißen, weil sie gerade PES kaputt gemacht haben :lol:
Eisenherz hat geschrieben: ?19.10.2021 16:39Eine Milliarde Dollar nur für die Namensrechte sind schon ein übles Brett. Da würde ich mir an EAs Stelle auch Gedanken machen, ob sich das noch finanziell rechnet. Der Konzern ist mir zwar zu wider, aber in diesem Fall hoffe ich, dass sie das (Foul)Spiel der geldgierigen FIFA nicht mitspielen.
Natürlich macht sich EA Gedanken über die finanzielle Rechnung, das ist das einzige, was den Laden interessiert. Das sind zwei zynische Unternehmen, die bei Definition geldgierig sind. Finde es ehrlich gesagt seltsam, da einer Partei Sympathien zuzuschreiben.
Supersonic57 schrieb am
Ryan2k6(Danke für 20 Jahre 4p) hat geschrieben: ?21.10.2021 09:31 Nur weil ein Land es nicht schafft Football und American Football zu trennen, soll das den furchtbaren Namen "Soccer" bekommen? Bäh :?
Ok, EA Football :D
Alanthir schrieb am
Ryan2k6(Danke für 20 Jahre 4p) hat geschrieben: ?21.10.2021 09:31 Nur weil ein Land es nicht schafft Football und American Football zu trennen, soll das den furchtbaren Namen "Soccer" bekommen? Bäh :?
Na ja, gibt kaum eine Zockerbude wie UT :D
johndoe711686 schrieb am
Nur weil ein Land es nicht schafft Football und American Football zu trennen, soll das den furchtbaren Namen "Soccer" bekommen? Bäh :?
Supersonic57 schrieb am
Ich fände es besser, wenn EA den Namen einfach auf "EA Soccer" ändert. Fehlt halt einfach das Fifa im Namen, sehe ich eigentlich kein großes Problem.
Hoffe auch, dass mal mehr Konkurrenz entsteht, glaube aber irgendwie nicht wirklich dran..
schrieb am