von Marcel Kleffmann,

Epic Games hat mehr als neun Millionen Euro für die Exklusivität der PC-Version von Control gezahlt

Control (Action-Adventure) von 505 Games
Control (Action-Adventure) von 505 Games - Bildquelle: 505 Games
Normalerweise gelangen Details über Exklusivdeals in der Spielebranche nicht an die Öffentlichkeit - wie z.B. welchen Preis Epic Games für die zeitexklusive Veröffentlichung der PC-Fassung von Control im Epic Games Store bezahlt hat. Meistens wird der Mantel des Schweigens über solche geschäftlichen Vereinbarungen ausgebreitet.

Daniel Ahmad (Senior Analyst bei Niko Partners) ist im Geschäftsbericht von Digital Bros. (Mutterkonzern von 505 Games; Publisher von Control) auf eine Liste mit den "Bruttoeinnahmen aus dem Digitalvertrieb für Videospiele im Premium-Games-Bereich" gestoßen. So hat der Publisher zum Beispiel 9,349 Mio. Euro auf Steam, 7,118 Mio. Euro im PlayStation Store, 4,502 Mio. Euro im Xbox Store und 2,391 Mio. Euro im Nintendo eShop eingenommen. Die höchste verbuchte Zahlung in Höhe von 9,49 Mio. Euro stammte allerdings von Epic Games.

Digital Bros. bzw. 505 Games hatte im beschriebenen Zeitraum kein Spiel im Epic Games Store veröffentlicht - abgesehen von der kostenlosen Spiele-Aktion mit Last Day of June (27. Juni bis 4. Juli 2019), die dem Publisher ebenfalls etwas Geld eingebracht haben dürfte, wobei die Kompensationszahlung für die Aktion wohl erst am Ende des Angebotszeitraum realisiert wurde. Es ist also davon auszugehen, dass das von Epic Games gezahlte Geld für die Zeitexklusivität von Control war.




Eine zweite Tabelle in dem Geschäftsbericht verschafft mehr Klarheit und stellt klar, dass Epic Games für den Control-Exklusivdeal 9,49 Mio. Euro hingelegt hat. 55 Prozent des Betrags wird an 505 Games ausgezahlt, der Rest bleibt bei Digital Bros. Laut PC Games Insider betrug das Budget für Control zwischen 20 und 30 Millionen Euro. Im Durchschnitt haben circa 100 Personen an dem Spiel gearbeitet. Die Gewinnschwelle wird erreicht, wenn sie zwischen eine Million und zwei Millionen Exemplare verkaufen würden, meinte Tero Virtala (CEO von Remedy) bei der Devcom 2019.

Außerdem fanden sich noch weitere Angaben zu dem Spiele-Umsatz in dem Dokument (Retail- und Digitalvertrieb):
  • Bloodstained: 13,88 Mio. Euro
  • Control: 9,49 Mio. Euro (Exklusivdeal)
  • Assetto Corsa: 7,02 Mio. Euro (Vorjahr: 7,005 Mio. Euro)
  • Terraria: 5,379 Mio. Euro (Vorjahr: 7,134 Mio. Euro)
  • Payday 2: 4,477 Mio. Euro (Vorjahr: 9,233 Mio. Euro)

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Quelle: Daniel Ahmad, Digital Bros., PC Games Insider

Kommentare

greenelve schrieb am
Bei technisch Fehlerhaften Spielen wird mehr Qualitätskontrolle gefordert. Oder Games, die rein zum Melken billigst produziert werden, die soll es dann bitte auch nicht geben. Und ist die allgemein Forderung Spiele von EA, Activision, Ubisoft und Co. einzustellen, eine Forderung nach Entmündigung des Kunden? Ist Verbraucherschutz nicht auf eine Form der Qualitätskontrolle, damit Kunden keinen unspielbaren Schrott angedreht bekommen bzw. mit Schrott betrogen werden? Warum muss eine Qualitätskontrolle direkt zu einem Extrem führen, bei der "Sie" in schlimmster Art bestimmen, was veröffentlicht wird und dem Spieler all das vorenthalten wird, was ihm gefällt und (für ihn) gut ist? :thinking:
SethSteiner schrieb am
Marccet hat geschrieben: ?26.10.2019 15:05
SethSteiner hat geschrieben: ?22.09.2019 10:56 Allein der Vorwurf der fehlenden Fairness ist schon völlig abstrus aber das andere "nicht mehr jeden Schrott verkaufen" sollen? Welcher Kunde will denn bitte so entmündigt werden?
*Meld*
Ich finde Qualitätskontrolle eine gute Sache.
Solange bis du nicht mehr kaufen kannst, was du kaufen willst vermutlich. Aber vielleicht lässt du dir in dem Fall einreden, dass das was du willst "qualitativ minderwertig" ist und findest es dann gut, dass man dich davor bewahrt etwas "schlechtes" zu kaufen. Mir ist ein Rätsel wie man sich freiwillig entmündigen will aber gut, Verbraucherschutz ist nicht umsonst so wichtig.
@Temeter
Dass die Spiele zeitexklusiv sind ist kein Geheimnis, es ging da mehr darum, dass Epic behauptet sie würden ihre Exklusiv-Strategie aus altruistischen Gründen führen, um dafür zu Sorgen dass auch andere Shop-Anbietet ihre Cuts auf einen angeblich faireren Prozentsatz reduzieren und dementsprechend die Praktik aufgeben, sobald andere nachgezogen sind.
Temeter  schrieb am
Hm, mal am Rande, interessant zu sehen dass Assetto Corsa jeweils 7m Umsatz in 2 Jahren gebracht hat? Eine Menge für eine Hardcore Sim, die 2014 raus kam.
Immer schön zu sehen wenn Nischenspiele erfolgreich sind!
Zum Topic an sich... 9 Millionen für die Exklusivität der PC Version hört sich vernünftig an, gerade da Mainstream+Multiplattformer wie Control auf Konsolen meistens den größten Erfolg haben.
CroGerA hat geschrieben: ?22.09.2019 12:50
Subtra hat geschrieben: ?22.09.2019 05:58 Außerdem hat Epic auch verkündet das diese Exklusivdeals nicht auf Dauer gemacht werden, die hören wieder auf damit wenn andere Plattformen in der heutigen Zeit etwas fairer zu Entwickler Teams sind...
Wie man sieht, bei manchen wirken sogar die Sprüche aus der Marketing-Abteilung ;)
Nicht das ich Epic traue, aber kann durchaus sein dass die Exklusivität zeitlimitiert ist. Würde defo Sinn machen in dem heutigen Spielemarkt, genauso wie es Sinn machen würde, dass du den spezifischen Zeitraum nicht nennst.
Mal gegoogelt, anscheinend haben die devs von Ashen gesagt, deren Deal wäre tatsächlich zeitlich begrenzt.
Marccet schrieb am
SethSteiner hat geschrieben: ?22.09.2019 10:56 Allein der Vorwurf der fehlenden Fairness ist schon völlig abstrus aber das andere "nicht mehr jeden Schrott verkaufen" sollen? Welcher Kunde will denn bitte so entmündigt werden?
*Meld*
Ich finde Qualitätskontrolle eine gute Sache.
Subtra schrieb am
CroGerA hat geschrieben: ?22.09.2019 12:50
Subtra hat geschrieben: ?22.09.2019 05:58 Außerdem hat Epic auch verkündet das diese Exklusivdeals nicht auf Dauer gemacht werden, die hören wieder auf damit wenn andere Plattformen in der heutigen Zeit etwas fairer zu Entwickler Teams sind...
Wie man sieht, bei manchen wirken sogar die Sprüche aus der Marketing-Abteilung ;)
Ich hab nur mehr oder weniger zitiert was sie gesagt haben. Ich hab eher das Gefühl alle jenigen die sich aufregen sind entweder Steam Inqusitoren oder haben von Konkurrenz noch nie was gehört. Entweder man ist klug genug den Konkurrenz Kampf zwischen verschiedenen Plattformen für sich aus zu nutzen oder man ignoriert das ganze und regt sich auf weil man kann. Mehr ist hinter dem ganzen Debakel nicht. Wieso setzt ihr euch nicht gegen den Windows Store auf die selbe weise durch?
schrieb am