Wer in wenigen Wochen in die Welt von
Final Fantasy 16 eintaucht, der wird früher oder später feststellen: Die Welt bietet hinsichtlich der Hautfarbe wenig bis keine Diversität. Für die Organisation
Black Girl Gamers ist das wenig verständlich.
Es ist jedoch eine bewusste Entscheidung, die Producer Naoki Yoshida und sein Team für Final Fantasy 16 getroffen haben, wie sie in einem Interview bei
IGN erläuterten. Schließlich sei das Rollenspiel und dessen Welt sehr vom mittelalterlichen Europa inspiriert und es sei deswegen nicht realistisch, eine entsprechend große Bandbreite an Vielfältigkeit zu liefern. Ein Argument, das für die Black Girl Gamers-Gründerin
Jay-Ann Lopez nur wenig überzeugend ist.
Magie und Drachen sind okay
In einem Interview mit den englischsprachigen Kollegen von
Gamerant verrät Lopez, warum sie vor einigen Jahren Black Girl Gamers gründete: Als sie jünger war, waren Spiele nur für Jungs und weibliche, schwarze Heldinnen gab es so gut wie gar nicht. Mit ihrer Organisation versucht sie das nun zu ändern und sowohl Entwicklern beratend zur Seite zu stehen, als auch für Spielerinnen entsprechende Events zu organisieren.
Angesprochen auf die Final Fantasy 16-Debatte heißt es von Lopez anschließend: "Die normalisierte Vorstellung von Fantasy ist, dass man an europäische mittelalterliche Schauplätze denkt, wenn man an irgendeine Art von IP denkt: Herr der Ringe, Harry Potter... Sogar The Witcher, sie alle sind in europäischen Schauplätzen angesiedelt. In diesen Fantasy-Settings kann es Drachen geben, aber keine People of Color. Sie können Magie haben, aber sie werden die sehr reale, sehr historische Existenz schwarzer und brauner Menschen in Europa im Mittelalter verleugnen."
Interessanterweise hat Black Girl Gamers bereits mit Square Enix zusammengearbeitet. Für
Forspoken wurden Lopez und ihr Team als Berater an Bord geholt, um bei der Gestaltung von Protagonistin Frey Holland zu helfen.
Besserung in Sicht
Lopez sieht jedoch nicht alles schlecht, schließlich hat sich ihrer Meinung nach die Branche schon ein Stück weit in den letzten Jahren gebessert. Die Repräsentation sei zunehmend auf einem positiven Weg, auch wenn natürlich noch viele Schritte zu gehen sind.
Mit ihrer Organisation will sie dabei auch in Zukunft weiterhin helfen. Schon jetzt würde man mit Google, Netflix, Meta, Twitter und anderen Firmen zusammenarbeiten, um die Thematik weiterhin präsent zu halten und eine Besserung anzustreben.