Fntastic hat sein Wort in einem Punkt gehalten: The Day Before ist seit dem Abend des 7. Dezember 2023 bei Steam im Early Access erhältlich. Wer allerdings auf ein, wie im Vorfeld von den Entwicklern versprochenes, Open World Survival MMO hoffte, wurde offenbar gnadenlos enttäuscht.

Nur wenige Stunden nach der Veröffentlichung fallen die Nutzerrezensionen bei Steam "Äußerst negativ" aus. Kaum jemand lässt ein gutes Haar an The Day Before, sei es wegen überfüllten Servern, unzähligen Bugs und weil das Spiel offenbar etwas ganz anderes geworden ist. 

The Day Before: Auf einmal ist es ein Extraction-Shooter

Jahrelang hatte Entwickler Fntastic The Day Before als Survival-Spiel mit offener Welt und Zombies beworben, bei der im Zentrum eine große Stadt mit vielen frei begehbaren Gebäuden stand. Davon ist, so zumindest der Tenor vieler aktueller Rezensionen, nicht mehr viel zu sehen. Stattdessen sei The Day Before eher ein Extraction-Shooter mit kleiner und vor allem leerer Welt, in der überhaupt nicht viel passiert. Obwohl es das eigentlich gar nicht sein sollte, wie ein Entwickler zuvor noch behauptet hat.

"Die Stadt ist tot und es gibt kaum noch offene Gebäude. Es gibt keine Survival-Elemente im Spiel, weil es auf einem Extraktion-Shooter wie Tarkov basiert", heißt es etwa in einer Rezension auf Steam. Auch in anderen Kommentaren ist dieser Punkt immer wieder zu sehen, dementsprechend hagelt es Daumen runter: Aktuell, um 23:21 Uhr am 7. Dezember 2023, steht The Day Before bei gerade einmal 13 Prozent positiven Bewertungen. Anders ausgedrückt: 87 Prozent der über 5.000 abgegebeben Stimmen würden The Day Before nicht empfehlen.

Ein weiterer Grund für die negative Stimmung ist die Serversituation. Das Team hat die Situation offenbar massiv unterschätzt, denn auch trotz einiger Warnungen im Vorfeld haben tausende von Spielern zugeschlagen. So viele, dass die Online-Kapazitäten zu gering ausfallen. Darüber hinaus existiert kein Warteschlangensystem.

Schwache Grafik, viele Bugs

Erschwerend kommt hinzu, dass, sobald man es mal ins Spiel geschafft hat, sich weitere Schwächen zur Erkenntnis geben. So heißt es, dass die Grafik nicht das Niveau erreichen würde, welches im Vorfeld über Trailer beworben wurde. Von schwach aufgelösten Texturen und wenigen Details ist die Rede. Zusätzlich gibt es wohl auch keine Unterstützung für Nutzer von Ultra-Widescreen-Monitoren.

Zu guter Letzt gibt es zahlreiche Berichte über Bugs, die teilweise ziemlich drastischer Natur sind. Ein Spieler zeigt etwa auf Reddit, wie er noch im Intro des Spiels durch den Boden fällt und sofort stirbt. Die Twitch-Streamerin HollyRex ist wiederum über einen Grafik-Bug gestolpert, der The Day Before tatsächlich noch zu einer Art Horrorspiel werden lässt.

Auf Reddit und Steam lassen sich noch zahlreiche weitere Fehler finden, die einen unfertigen Zustand von The Day Before widerspiegeln. Möglicherweise haben Der Herr der Ringe: Gollum und Skull Island: Rise of Kong doch noch auf den letzten Metern einen echten Konkurrenten um den Titel als schlechtestes Spiel des Jahres erhalten.