von Jonas Höger,

Pokémon Karmesin & Purpur: Bahnbrechender Erfolgsrekord mit mehr als 10 Millionen verkauften Spielen

Pokémon Karmesin & Purpur (Rollenspiel) von Nintendo
Pokémon Karmesin & Purpur (Rollenspiel) von Nintendo - Bildquelle: The Pokémon Company / Game Freak
Der erfolgreichste Launch in der Geschichte von Nintendo: Pokémon Karmesin & Purpur dürften in Sachen Verkaufszahlen alle Erwartungen übertreffen.

Mit mehr als zehn Millionen verkauften Exemplaren in den ersten drei Tagen nach Release zieht die 9. Generation der Taschenmonster nicht nur an ihren vorherigen Hauptablegern Schwert & Schild vorbei, sondern auch an allen anderen Nintendo-Spielen. Während die katastrophale Technik das Erlebnis vieler Spieler überschattet, scheint dies den wirtschaftlichen Erfolg nicht anzukratzen.

Pokémon Karmesin & Purpur: Radikaler Rekord trotz trauriger Technik



Die Verkaufszahlen und auch die Rekordverkündung stammen von Nintendo selbst: Kein anderer Titel in der Geschichte der japanischen Spieleschmiede hat sich innerhalb der ersten drei Tage nach Release so oft verkauft wie Pokémon Karmesin & Purpur. Dass auch die 9. Generation wieder ein Verkaufsschlager wird, ist keine Überraschung: Pokémon ist nicht ohne Grund das erfolgreichste Franchise der Welt.

Nichtsdestotrotz dürften die tatsächlichen Zahlen für Erstaunen sorgen: Pokémon Schwert & Schild hatten sich in ihrer ersten Woche sechs Millionen Mal verkauft, also weniger Exemplare in der doppelten Zeitspanne. Aber auch ohne den Vergleich zu den Vorgängern der Hauptreihe kollabiert das Ausmaß des Erfolgs mit Erfahrungsberichten im Internet.



Der User-Score auf Metacritic ist mit 2.9 der historisch niedrigste des gesamten Franchises, die grauenhafte technische Umsetzung wird genau wie in unserem Test zum Spiel auch in allen anderen Reviews kritisiert und in sozialen Medien kursieren Videos und Memes zu den amüsanten, aber eben auch verheerenden Bugs, Glitches und Performance-Problemen.

Pokémon-Fans verlangen ihr Geld zurück



Einigen Fans ist angesichts der technischen Probleme nun auch der Kragen geplatzt, weshalb sie sich an Nintendo gewandt haben, um ihr Geld zurückzuverlangen. Die eigentlich ausgeschlossene Rückerstattung hat auf Reddit laut einigen Berichten funktioniert, was aber wohl vor allem am kulanten Kundenservice in den USA gilt.

Hier in Europa hatten Spieler hingegen weniger Glück, auf der offiziellen Nintendo Website weist man darauf hin, sich vor dem Kauf bitte ausreichend zu informieren, auch mithilfe von Testberichten. Angesichts des bahnbrechenden Verkaufserfolgs sind die erfolgreichen Rückerstattungen aber wohl nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Quelle: Nintendo of Japan, Nintendo Deutschland, Metacritic

Kommentare

Shevy-C schrieb am
Ein wunderbares Beispiel dafür, dass ab einer gewissen Markenreichweite Qualität zweitrangig für wirtschaftliche Erfolge ist.
Bachstail schrieb am
Bild
Zehn Millionen Verkäufe in nur drei Tagen . . .
Ich kann das auf der einen Seite verstehen, da das der mit Abstand beste Pokemon-Titel überhaupt ist, wenn man es rein auf das Gameplay und die Mechaniken bezieht, zeitgleich ist es aber auch schon recht traurig, da es ebenso der mit Abstand schlechteste Pokemon-Titel ist, was Performance und Bugs angeht.
Ich habe das schon an anderer Stelle geschrieben, wiederhole das hier aber, da ich finde, dass das das Spiel ganz gut beschreibt :
Ich hasse, dass ich das Spiel liebe.
JesusOfCool schrieb am
genau genommen hat es basenbau in gen 3 (rubin/saphir/smaragd) schon gegeben.
NewRaven schrieb am
Die Käufer von 7 Millionen Exemplaren interessiert nicht, was die Tester dazu sagen, interessieren sich nicht für schwache Texturen, niedrige Sichtweite, wissen nicht, was ein Pop-In ist und nehmen eine einbrechende Bildrate einfach so schulterzuckend hin, weil sie weder großes technisches Know-How haben, noch sich sonderlich für Videogames im Allgemeinen interessieren - die haben ihre Switch mit 5 Games (zwei davon sind Mario-Games, eins davon ist ne Mini-Game-Sammlung und der Rest vermutlich... naja, Pokemon halt) und das wars. Der Franchise zieht doch eine ganz andere, weit breitere Zielgruppe an als nur den typischen modernen Gamer. Weitere 2 Millionen denken sich vermutlich "ja, ist zwar alles nicht optimal, die haben ja recht - aber ich hab trotzdem Spaß" und damit ist es auch durch. Die restliche Million meckert im Netz, wird das nächste Pokemon-Game aber trotzdem wieder sofort kaufen, hofft aber ganz intensiv, dass Gamefreak "daraus" (woraus?) ihre Lektion gelernt haben und ganz nebenbei ein paar Dinge ändert, die "bei Pokemon ja eigentlich schon immer total doof" waren (also so die letzten 25 Jahre halt...) - man wird ja wohl noch erwarten dürfen, dass Basenbau endlich seinen Weg ins Spiel findet. Und Raumschiffe. Dringend Raumschiffe.
Klusi schrieb am
der spieler bekommt, was der spieler verdient
schrieb am