Kaum ein Tag vergeht ohne neue
Massenentlassung in der Videospielbranche. Heute an der Reihe:
Electronic Arts. Der Publisher hat angekündigt, mehrere hundert Angestellte vor die Tür zu setzen, um sein Geschäft besser zu optimieren. Eine Studioschließung inklusive.
Im Detail entlässt EA
rund 5 Prozent seiner Belegschaft, sprich etwa 670 Mitarbeiter, die sich zukünftig einen neuen Arbeitgeber suchen dürfen. Die Gründe für die Kündigungswelle sind dabei einerseits die üblichen Verdächtigen, sprich Optimierung und Reduzierung von Kosten, und andererseits die
Abkehr von teuren Lizenz-Spielen.
EA will wieder auf eigene Stärken setzen
In einem offenen Brief, den CEO Andrew Wilson auf der
Firmenwebseite von EA veröffentlicht hat, bestätigt er die geplanten Entlassungen. Er wisse darum, wie schwer dies sei und natürlich habe man "
alle Möglichkeiten gründlich geprüft, um die Auswirkungen auf unsere Teams zu begrenzen", aber am Ende des Tages werden etliche Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz räumen müssen.
Ebenfalls Teil des Optimierungsprozesses: Der
Verzicht auf die "Entwicklung zukünftiger lizenzierter Produkte". Das Unternehmen will sich stattdessen lieber auf "unsere größten Chancen konzentrieren - einschließlich unserer eigenen IPs, Sport und massiven Online-Communities." Aus diesem Grund
stellt man verschiedene, von Wilson selbst nicht näher benannte Projekte ein.
Laut dem Geschäftsführer hat man bereits damit begonnen, die ersten Auswirkungen den jeweiligen Mitarbeitern und Teams mitzuteilen. Endgültig soll der Prozess jedoch erst
Anfang des nächsten Quartals abgeschlossen sein.
Marvel lebt, Star Wars und Battlefield leiden
In einem
zweiten Brief, dieses Mal von Laura Miele, der Präsidentin von EA Entertainment and Technology, geht das Unternehmen auf zwei Punkte näher ein: Zum einen bestätigt Miele, dass der
Star-Wars-Shooter von Respawn Entertainment eingestellt wurde. Erst vor Kurzem machte das Gerücht die Runde, dass
es sich dabei um ein Mandalorian-Spiel handelt, welches nun aber wohl nicht mehr das Licht der Welt erblicken wird. Zukünftig soll sich Respawn auf eigene Marken, wie
Apex Legends, oder auf die
Star Wars Jedi-Reihe konzentrieren.
Beim geplanten neuen
Battlefield gibt es ebenfalls eine
große Änderung: EA hat die Ridgeline Studios unter der Leitung von Marcus Lehto dicht gemacht. Eigentlich sollte das Team in Seattle die
Singleplayer-Erfahrung übernehmen, aber Lehto hat vor kurzem selbst die Segel gestrichen – nun wird Criterion die Führung diesbezüglich übernehmen. Ein Teil der Ridgline-Mitarbeiter soll zu Ripple Effect wechseln, einem weiteren Battlefield-Studio.
Keine Auswirkung hat EAs Entscheidung auf die Entwicklung von
Marvel's Iron Man und
Marvel's Black Panther: An beiden Spielen, so bestätigte es das Unternehmen gegenüber
gamesindustry.biz, wird weiterhin gearbeitet.
Mit 670 Kündigungen bildet EA derweil nicht einmal den
Löwenanteil in dieser Woche: Bei Sony Interactive Entertainment und den
PlayStation Studios müssen sogar rund 900 Angestellte das Unternehmen verlassen.