Test: Deus Ex: Human Revolution (Rollenspiel)

von Benjamin Schmädig



Deus Ex: Human Revolution: Die Restauration eines Klassikers
Deus Ex: Human Revolution
Publisher: Square Enix
Release:
26.08.2011
kein Termin
26.08.2011
26.08.2011
25.10.2013
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ab 6,61€
Spielinfo Bilder Videos
Als ich Adam Jensen zum ersten Mal zusah, schlich er wie ein Raubtier zwischen den eng gestellten Kisten eines großen Lagerplatzes. Im Hintergrund reckte sich die Skyline eines gigantischen Shanghai bis in die Wolken - eine Stadt, die über einer Stadt gebaut wurde. Ein grandioser Anblick; ich musste diese Stadt kennenlernen! Welche Geschichte erzählt sie? Was erlebt Adam Jensen, der eiskalter Mörder und barmherziger Killer sein kann, vor dieser Kulisse? Ich hatte mich auf einen packenden Thriller gefreut...

Der farbikneue Held

"Human Revolution", also "menschliche Revolution", nennt Eidos den dritten Teil der Cyberpunk-Trilogie - auch wenn diese Episode ein halbes Jahrhundert vor dem ersten Deus Ex spielt. Sie erfindet eine Welt gerade mal 16 Jahre in unserer Zukunft. 2027 hat die Entwicklung künstlicher Gliedmaßen einen gewaltigen Sprung gemacht: Nahezu jedes Körperteil kann, zwar als Prothese erkennbar, aber in Form und Funktion originalgetreu ersetzt werden. Für die einen ist es ein wichtiger Schritt auf der Evolutionsleiter, denn selbstverständlich genießen die Besitzer künstlicher Körperteile je nach Bauart vor allem körperliche Vorteile - man denke an einen mächtigen Soldaten. Für andere sind die Prothesen genau deshalb eine Abkehr von der Menschlichkeit. Es braucht nicht viel, damit aus Reibung Feuer entsteht: Menschen mit künstlichen Körperteilen werden ausgegrenzt, aus Demonstrationen werden gewalttätige Aufeinandertreffen. Das ist die Welt, in der Adam Jensen beinahe sein Leben verliert - nur um durch Prothesen von Gliedmaßen und inneren Organen gerettet zu werden. Ist es das wert?

Adam hadert mit seinem neuen Aussehen: fabrikneues Schwarz, wo Arme und Beine waren. Eine Brille, die er nie absetzen wird. Aber da ist auch der Wille, die Drahtzieher des Zwischenfalls zu fassen, der ihn beinahe das Leben kostete - der Überfall, bei dem seine Freundin ums Leben kam.
Video
Adam Jensen wird neu geboren - aber zu welchem Preis?
Adam arbeitete damals wie heute für Sarfi Industries, einem der führenden Unternehmen auf dem Gebiet der Biomechanik und sein Boss David Sarif scheint mehr zu wissen, als er zugibt. Doch genau wie der Überfall sind das nur Teile eines großen Puzzles, hinter dem viel mehr steckt als schnöde Industriespionage oder plumper Datenklau. Als  Sarifs Sicherheitschef und als Betroffener steht Adam also plötzlich im Zentrum der gefährlichen Revolution.

Ja, ich kann!

Jetzt liegt es an mir, wie Adam mit der Situation umgehen soll. Denn wie seine Vorgänger ist Deus Ex ein geradliniges Actionspiel, bei dem es auf den cleveren Einsatz zahlreicher Fertigkeiten ankommt, die zum großen Teil durch künstliche Prothesen erst möglich sind. Für welchen Zweck ich die Fähigkeiten einsetze, bleibt mir überlassen: Marschiere ich mit Waffengewalt durch den Haupteingang oder hacke ich das Türschloss zum Dachgeschoss, um mich von hinten einzuschleichen? Umgehe ich die Wachen einfach oder schalte ich sie lautlos aus? Töte ich sie dabei oder schlage ich sie nur bewusstlos? Das Besondere an Deus Ex, das Human Revolution so hervorragend wiederbelebt, ist die große Entscheidungsfreiheit. Helfe ich einer Person aus der Patsche oder kann ich es nicht verantworten, ihr eine Waffe in die Hand zu drücken? Immer wieder stellt mich das Spiel vor die Wahl und zeigt kleine Konsequenzen.

Ich habe nicht nur im Großen, sondern in praktisch jeder Situation, verschiedene Optionen: Ich kann Überwachungskameras ausschalten oder an ihnen vorbei schleichen. Ich kann fast jeden großen Raum aus mindestens zwei Richtungen betreten. Ich kann ein Türschloss knacken oder eine Notiz mit dem Code suchen. Ich kann in einer brenzligen Lage mit Waffengewalt aus der Deckung heraus schießen, mich lautlos davonschleichen, unsichtbar an alarmierten Wachen vorbei laufen, mich ein Stockwerk tiefer stürzen oder die Gegner durch mein Aufsehen in eine Mine locken. Ich kann durch einen Lüftungsschacht fliehen, um sie von einer anderen Position aus unter Beschuss zu nehmen. Ich kann ihre Kampfroboter deaktivieren oder sie auf ihre Besitzer hetzen. Ja, ich kann Wachen sogar zum Ziel ihres eigenen Geschützturms machen und den Geschützturm anschließend vor mir her tragen.

Kommentare

Paba schrieb am
Hiri hat geschrieben:
Wii U? Hast kein PC? Ladezeiten 4 Sekunden + Quicksave & Quickload. Die Konsolen Versionen sind wie so oft Müll.
Spiel an sich finde ich genial. Das Beste Deus Ex nach Teil 1.
Doch. Aber ich hatte gelesen das die Implementation des Gamepads gelungen sei, was ich bestätigen kann.... nur stand nirgends, dass die Ladezeiten so übelst lange sind.
Hiri schrieb am
Finkä hat geschrieben:hab das Spiel nun endlich durchspielen können. gezockt habe ich auf der Wii U. War früher mal ein MGS-Fan. Von daher kam mir das Setting entgegen.
Ich fand das Spiel top! Story war vielleicht ein bisschen überladen. Trotzdem konnte mich das Ganze fesslen. Heftiger Negativpunkt waren für mich die Ladezeiten. Ich wollte im Spiel das Ghost Achivement erreichen. Leider hab ich nicht realisiert, dass der Vorspan mitzählt :? Egal... jedenfalls bin ich jeweils relativ fix unterwegs und so kann es auch vorkommen, dass ich entdeckt werde. Quicksave + Quickload wären da echt nice... sorry aber 30 Sekunden Ladezeit für einen Slot summieren sich zu einer Menge Zeit.
Wii U? Hast kein PC? Ladezeiten 4 Sekunden + Quicksave & Quickload. Die Konsolen Versionen sind wie so oft Müll.
Spiel an sich finde ich genial. Das Beste Deus Ex nach Teil 1.
Paba schrieb am
hab das Spiel nun endlich durchspielen können. gezockt habe ich auf der Wii U. War früher mal ein MGS-Fan. Von daher kam mir das Setting entgegen.
Ich fand das Spiel top! Story war vielleicht ein bisschen überladen. Trotzdem konnte mich das Ganze fesslen. Heftiger Negativpunkt waren für mich die Ladezeiten. Ich wollte im Spiel das Ghost Achivement erreichen. Leider hab ich nicht realisiert, dass der Vorspan mitzählt :? Egal... jedenfalls bin ich jeweils relativ fix unterwegs und so kann es auch vorkommen, dass ich entdeckt werde. Quicksave + Quickload wären da echt nice... sorry aber 30 Sekunden Ladezeit für einen Slot summieren sich zu einer Menge Zeit.
Steppenwaelder schrieb am
ich fand das schleichen ziemlich cool in dem game. die atmosphäre war einfach absolut genial. is eines meiner liebsten aaa games der letzten 10 jahre. story fand ich ok, aber vom hocker gehauen hats mich auch nicht. das endgame fand ich auch eher schwach, auch fand ich schade dass man die verschiedenen enden nur ganz am ende wählen kann und nicht mit seinen entscheidungen während des spiels auf eines "hinsteuert". ok war im deus ex 1 auch nur etwas besser.
FuerstderSchatten schrieb am
sourcOr hat geschrieben:Klar, aber mich hier vor eine Maschine mit drei Knöpfen zu setzen, war schon sehr schwach. Dann hätte ich es schon lieber so gehabt wie im Erstling; schmeiß den Spieler ins Level, gib ihm unterschiedliche Ziele, er sucht sich eines aus und am Ende kriegt er das entsprechende Ende serviert. Kann man bestimmt nicht überall draufpfropfen, aber so ein bisschen Eigeninteraktion außer "Drück den Knopf" wäre imo notwendig.
Die drei Knöpfe waren vielleicht nicht die beste Idee, wenn man es aus der Interaktiven Perspektive sieht und auch wenn man gehofft hat, das explizit noch mal Rückschlüsse zur Handlung gezogen werden, könnte man etwas enttäuscht sein.
Ich hätte aber schon nur ein Endvideo in diesen Stil toll gefunden. Es ist einfach visuell und auch akustisch eine sehr ansprechende Lösung mit den Echt Bildern und Videos und der sehr charismatischen Stimme von Jensen und was dort besprochen wird macht einen auch noch sehr nachdenklich. Hat mich fast zum weinen gebracht, ich bin aber auch nah am Wasser gebaut. ^^
Das dann 4 Lösungsansätze geboten werden, zwischen Verbot, Zensur, Freiheit und raushalten, macht es einfach nur noch besser.
P.S. ich habe den ersten Teil nicht gespielt.
Edit: Was ich aber eh noch schreiben wollte, beim ersten Mal als ich sehr lange wegen dem Schleichen gebraucht habe, fand ich den Plot irgendwie nicht soo toll, jetzt komprimiert durch das duchballern und laufen muss ich sagen, dass da ne Menge Zeugs zum Nachdenken drinsteckt.
Einen kleinen Plothole konnte ich aber einfach nicht schließen, weiß einer warum die Tyrants durch diesen June nach 6 Monaten nochmals Sarif Industrie überfallen haben?
schrieb am