Entsprechende Hardware vorausgesetzt erwartet den Spieler eine tolle Optik, detailreich gestaltete Schauplätze und eine fantastische Soundkulisse! Die besten Voraussetzungen also, um in die Welt des 2. Teils des Hexers "Geralt von Riva" einzutauchen...

Doch leider entpuppt sich die erhoffte Tiefe dieser Welt nur als Pfütze. Ein Eintauchen ist unmöglich, denn das Spiel ist mehr ein interaktiver Film als ein Rollenspiel. Ständig wird man vom Spiel gegängelt und geführt. Viel zu oft ist man nur Statist und Stichwortgeber. Das mag bei Actionspielen wie COD funktionieren, aber von einem Rollenspiel kann und muss man mehr erwarten!

Im folgenden zeige ich die Kritikpunkte anhand von Beispielen auf, da es natürlich mal wieder keine Demo gibt, um sich selbst ein Bild zu machen.

- Bewegungsunfreiheit
Obwohl der Hexer sich im Kampf geschmeidig wie ein Tiger bewegt ist unser Held unfähig auch nur den kleinsten Absatz hinauf- oder herunterzuspringen oder zu klettern. Unglaublich! Überall sind transparente Mauern gesetzt, die uns den Weg versperren, obwohl selbst der unsportlichste Couchpotato das Hindernis meistern würde. Nur an den vom Spiel vorgegebenen Stellen hat Geralt plötzlich die Fähigkeit behende über ein hüfthohes Mäuerchen zu springen oder ein Gerüst zu erklimmen. Alternative Lösungswege? Fehlanzeige! Das ist eine extreme Einschränkung der spielerischen Freiheit und raubt der Welt einen Großteil der Atmosphäre, denn man wird immer und überall daran erinnert, dass man nur in einer äußerst beschränkten Kulisse agiert. Heutzutage absolut inakzeptabel, vor allem weil dutzende Spiele zeigen, wie es richtig geht!

- Interaktion mit der Umwelt
Iems sind wahllos und in rauhen Mengen in den Schauplätzen verteilt. Man geht einfach zu einem Haufen Kisten, klickt 2 mal und schon hat man alles eingesackt. Dazu gibt es keine Animation vom Kisten öffnen und kein Schlösser knacken. Man kann sogar direkt vor den Augen der Besitzer Ihre Sachen stehlen. Kein Schleichen, kein Abwarten auf einen unbeobachteten Moment, keine Spannung! Den Besitzern ist es auch völlig egal! Kein Ermahnen, kein Angriff, kein Schrei nach den Wachen, absolut keinerlei Reaktion. Spätestens hier ist die Atmosphäre für Rollenspieler auf dem Nullpunkt!!! Objekte die rumliegen (z.B. Waffen) kann man übrigens nicht einsammeln! Rüstungen oder Waffen getöteter Gegner lassen sich ebenfalls nicht einsammeln. Dazu kommt noch die mangelhafte Interaktion mit Statisten und Nebenfiguren. Wieso kann mich jemand "Mißgeburt" nennen, ohne das ich Ihn zur Rechenschaft ziehen kann? Sattdessen entgegnet Geralt automatisiert nur "Warte" wärend der andere einfach weggeht.

- Dialoge
Die Dialoge sind gut inszeniert und vertont, aber wieso werde ich nicht einbezogen? Ich bin oft nur Zuschauer und Stichwortgeber. Geralt sagt viele Dinge automatisiert, die ich gar nicht sagen wollte.

Es gäbe noch viel zu schreiben aber leider ist die max. Zeichenanzahl erreicht. Fazit: Ein Blender ohne echte RPG-Qualitäten!