Mit der Übernahme und Assimilierung von Studios wie Bullfrog oder Origin hat sich Electronic Arts einen Ruf erarbeitet, den man nur schwerlich wieder los wird. So hatte Robert Kotick, Geschäftsführer von Activision, vorm Kurzem
verlauten lassen, dass man sehr viel Wert auf die unterschiedlichen Firmenkulturen in den einzelnen Entwicklerstudios lege und versuche, deren Unabhängigkeit zu bewahren. Ganz im Gegensatz zu EA, so Kotick, wo man in der Vergangenheit "gute Arbeit" geleistet habe, als es darum ging, aufgekaufte Teams "ihrer Seele zu berauben."
Beim in Santa Monica beheimateten Unternehmen gibt man sich angriffslustig, schließlich hatte der größte Konkurrent EAs den bisherigen Marktführer im vergangenen Jahr in Nordamerika
bereits hinter sich gelassen - durch die Fusion mit Vivendi Games wird man dann umsatzmäßig auch weltweit vorbeiziehen.
Bei EA findet man derartige Kommentare allerdings eher
lachhaft. Mit Verweis auf
das von John Riccitiello propagierte Staatstaaten-Modell merkt Jeff Brown an, dass man das Management der internen Studios mittlerweile geändert und versuche, deren individuelle Strukturen zu erhalten - da könne man gerne auch bei den einzelnen Teams anfragen. Spiele wie
Mirror's Edge ,
Dead Space oder
Boom Blox seien Zeugnis der neuen Firmenpolitik, weitere Ankündigungen würden bald folgen.
Eine Spitze gegen Activision kann sich Brown dann auch nicht verkneifen. Was hält den das EA-Management davon, wie Activision seine Teams handhabt? Sich wohl auf
Guitar Hero,
Call of Duty und
World of Warcraft beziehend meint er:
"Wir haben da keine besondere Meinung. Sie haben drei große Marken - es ist großartig, dass immerhin eine von denen auch tatsächlich bei Activision entwickelt wurde."
(Guitar Hero hatte der Publisher durch die Übernahme von Red Octane erworben, World of Warcraft bekommt man dank der Fusion mit Vivendi Games.)