Neue Regeln, neues Fahrgefühl
Das neue Reglement der FIA, das den Teams in der aktuellen Saison diverse Änderungen an den Fahrzeugen vorschreibt, erweist sich auch für Codemasters und die Spieler als Segen: Schon durch das überarbeitete, aggressivere Aussehen der Boliden mit ihren breiteren Reifen, der Rückkehr der Heckflosse und dem tieferen Heckflügel bekommt F1 2017 bereits visuell frische Impulse, mit denen man sich vom Vorjahr abhebt. Doch auch unter der Haube hat sich einiges getan, denn die Design-Änderungen wirken sich selbstverständlich genauso auf die Fahrphysik aus wie die gewohnt umfangreichen Setup-Einstellungen am Fahrwerk, den Bremsen und Flügeln sowie dem Antrieb. Mit ihrem höheren Gewicht und Fortschritten bei der Aerodynamik kleben die Flitzer jetzt noch fester am Asphalt. Gleichzeitig liefern die breiteren Reifen eine bessere Bodenhaftung und erlauben damit höhere Kurvengeschwindigkeiten.
Max Verstappen und Daniel Ricciardo wollen in ihren roten Bullen auch wieder vorne mitmischen.
Heißt das, dass sich die F1-Wagen jetzt wie auf Schienen um die 20 lizenzierten Strecken dirigieren lassen? Nein – es sei denn, man lässt sich von allen erdenklichen Fahrhilfen von der Traktionskontrolle über ABS bis hin zum automatischen Bremsassistenten unter die Arme greifen. Ohne diese Unterstützung muss man vor allem beim Herausbeschleunigen immer noch Feingefühl am Gaspedal beweisen und seine optimalen Bremspunkte erwischen. Dank des verbesserten Force Feedbacks werden Bodenwellen und das Fahren über die Randsteine jetzt überzeugender eingefangen und man kann zudem besser spüren, wann man die Reifen zu sehr belastet. Das gilt auch bei der Verwendung eines Controllers: Zum einen lassen ich die Boliden dank der präzisen und reaktionsfreudigen Steuerung ähnlich gut kontrollieren wie mit einem Lenkrad. Zum anderen geben die Vibrationen auch hier ein exzellentes Feedback, wie Auto und Reifen beansprucht werden. Dank Impulse Triggern verbucht das Controller-Fahrgefühl auf der Xbox One leichte Vorteile gegenüber dem DualShock der PS4, doch wird dafür im Gegenzug der Boxenfunk optional über den internen Lautsprecher des PS4-Pads ausgegeben.
Besonders spannend wird es, wenn das dynamische Wettersystem die trockene Piste mit einsetzendem Regen langsam aber sicher in eine zunehmend gefährliche Rutschpartie verwandelt. Klasse, wie man den Wagen hier zunächst noch mit Slicks durch den gefühlvollen Einsatz am Gas und behutsamen Gegenlenken abfangen kann. Irgendwann führt nach starken
Bei einsetzendem Regen ist noch mehr Feingefühl an Gas, Bremse und Lenkrad gefragt.
Schauern allerdings kein Weg mehr daran vorbei, auf Intermediates oder Regenreifen zu wechseln. Fliegt man trotzdem ab oder baut einen Unfall, kommt auf Wunsch die Rückspulfunktion zum Einsatz und man macht seinen Fahrfehler ungeschehen.
Semi-manuelle Boxenstopps
Bereits im Vorfeld kann man seiner Boxen-Crew den gewünschten Reifentyp oder Reparaturaufträge nach Schäden sowie Änderungen an den Flügeleinstellungen mitteilen. Bei der Boxen-Einfahrt hat man in diesem Jahr noch mehr manuelle Kontrolle: Man muss nicht nur rechtzeitig vor der Linie die Geschwindigkeit drosseln, sondern betätigt jetzt auch selbst den Begrenzer (Pit Limiter). Genau wie beim manuellen Start darf man auch beim Losfahren aus der Box neben dem perfekten Timing wieder die optimale Drehzahl suchen und die Kupplung im richtigen Moment loslassen. Nur die Anfahrt bei der Mannschaft und die Ausfahrt aus der Boxengasse erfolgt noch automatisch. Alternativ kann man aber weiterhin auf den voll automatisierten Boxenstopp und Start zurückgreifen, bei dem das Auto rechtzeitig abgebremst wird und auch wieder von selbst losfährt.