Brettspiel-Test: Warhammer 40.000: Kill Team (Tabletop) (Tabletop (Miniaturengefechte))

von Jörg Luibl



Entwickler:
Publisher: Games Workshop
Release:
14.01.2019
Spielinfo Bilder  
Der Pinsel ruft

Alles zusammen geklebt? Dann kann es endlich losgehen! Theoretisch ja, aber: Die Figuren sehen in ihrer nackten Form natürlich recht monoton aus. Es ist zwar absolut nicht zwingend, aber man sollte sie grundieren und zumindest rudimentär anmalen, denn jeder Krieger zeigt viele Eigenheiten, die man so nur schwer erkennt. Selbst wenn man das ohne künstlerischen Anspruch macht, sieht das schon besser aus.

Außerdem erhöht es die Atmosphäre und die Identifikation, wenn man seiner Truppe den eigenen Touch verpasst. Was für Tabletop-Veteranen natürlich normal ist, ist für Neulinge erstmal eine Hürde, zumal ja neben der Zeitfrage auch weitere
In der Box der Drukhari befinden sich neben Geländeteilen & Co zehn Kämpfer, die als Humanoide etwas kleiner designt sind. Sie kostet 40 Euro.
In der Box der Drukhari befinden sich neben Geländeteilen & Co zehn Kämpfer, die als Humanoide etwas kleiner designt sind. Sie kostet 40 Euro.
Kosten für Spray, Pinsel, Farben etc. hinzu kommen. Selbst wenn man es in Kill Team nicht sofort mit einer riesigen Armee, sondern zunächst mit kleinen Trupps zu tun hat, braucht man für die sechs bis zehn Figuren ohne Vorkenntnisse schon ein, zwei Wochen.

Aber wer sich dem klassischen Tabletop inkl. Maßband & Co sowie dem Hobby der Miniaturenbemalung nähern will, bekommt in den Boxen auch Gelände wie Mauern, Bäume etc. hinzu, so dass schon ansehnliche kleine Szenarien auf dem Tisch entstehen. Man sollte einen Kumpel oder seine Freundin überreden, denn man braucht ja einen Feind in diesen gnadenlosen Duellen - und jemanden, der vielleicht noch schlechter anmalt.

Futuristische Gefechte

Man muss also zu zweit Interesse am düsteren Universum von Warhammer 40.000 haben, das seit den 90er Jahren bis heute in zig Romanen behandelt wird und bei PC-Spielern spätestens mit Relic Entertainments Dawn-of-War-Reihe populär wurde - mehr dazu in unserem Test von 2004, in dem die klasse Lokaliserung der Orks bleibenden Eindruck hinterließ: "Da Menschänz sind zu schwach für da Orkse. Wir werden se wechmoschen!" Aber so richtig humorvoll sind die Konflikte auf dem Tisch nicht.

Was ist Kill Team Arena? Eine Erweiterung für knapp 70 Euro ohne Miniaturen, die die Gefechte mit Regeln für Wettbewerbe und Turniere ergänzt. Außerdem sind zwei Spielpläne, Geländeteile, Missions- sowie Taktikkarten enthalten.
Was ist Kill Team Arena? Eine Erweiterung für knapp 70 Euro ohne Miniaturen, die die Gefechte mit Regeln für Turniere ergänzt. Außerdem sind zwei Spielpläne, Geländeteile, Missions- sowie Taktikkarten enthalten.
In einer futuristischen Apokalypse, die vom totalen Krieg und extremer Militarisierung geprägt ist, jagt ein galaktischer Schrecken den nächsten, ringen wahnsinnige Kulte, Imperien und Aliens um Macht. Und im Gegensatz zum digitalen Explosionsgewitter auf Knopfdruck, muss man hier natürlich Zug um Zug mit Tabellen und Würfeln hantieren, so dass es eher langsam vorangeht und die Fantasie einiges ergänzen muss.

"Kill Team: Arena" braucht man nicht

Spielerisch geht natürlich in erster Linie um Gefechte im Gelände, also um Scharmützel, die Games Workshop mit der Erweiterung "Kill Team: Arena" noch mehr auf Wettbewerb trimmen will, indem man das Prinzip um labyrinthische Spielpläne, reichlich Geländeteile, weitere Taktiken sowie Turnier-Regeln inklusive Koop in Teams ergänzt - aber das richtet sich an Profis. Ihr braucht diese 70 Euro teure Erweiterung als Anfänger also nicht.

Wer statt Wettbewerb eher Atmosphäre sucht, kann also mit dem Grundhandbuch und einer Box einsteigen, zumal es darin schon Hilfen für das eigene Storytelling gibt. Auch wenn die enthaltenen Geschichten eher stereotyp sind: Aufgrund erzählerischer Missionen, Erfahrungspunkte samt Aufstieg in mehreren Stufen sowie einer Kampagne, kann durchaus Pen&Paper-Flair entstehen. Dazu muss man regelmäßig mit einem Kumpel oder in einer Gruppe spielen und sein Kill Team um Befehle sowie Soldaten weiter entwickeln. Aber wie spielt sich das Ganze?

Kommentare

CaptainSoulless schrieb am
Hamu-Sumo hat geschrieben: ?14.04.2019 10:57 Vemutlich ist der Preis für das Shadowrun-Regelwerk nicht Standard. Ich war jedenfalls ziemlich überrascht als ich davon hörte. Aber ist Pegasus nicht auch ein Rollenspielverlag (nur vielleicht breiter über diverse Subgenres aufgeteilt)?
Jein, die vertreiben zwar lizensierte Rollenspielsysteme (Shadowrun, Call of Cthulhu) mit zugehörigen Fremd- und Eigenveröffentlichungen an Quellenmaterial/Abenteuern, sind aber eher ein genereller (Brett-, Karten-, etc.) Spieleverlag.
Halueth schrieb am
Oshikai hat geschrieben: ?13.04.2019 12:09 Ich brauch nen Spielfeld worauf ich meine Figuren hin und herschieben kann.
Ich will Felder zählen, berechnen wo ich hin kann, sicherstellen, dass der Feind nicht an mich rankommt, ohne lange Diskussionen .
Maßband etc., das artet doch nur im Krieg aus, deswegen war Tabletop niemals meins, auch wenns stark aussieht....
Aber es ist ja auch Krieg, ewiger KRIEG! :Blauesauge:
Hab aber noch nie erlebt, dass es da riesen Diskussionen wegen einem oder 2 Zoll gab. Aber natürlich gibt es in jeder Community solche toxischen Leute.
Aber natürlich ist klassisches Tabletop mit ausmessen und so nicht für jedermann. Das von dir beschriebene mit Feldern und so gibt es aber auch von GW mit dem Spiel Space Hulk. Natürlich muss man die viele kleineren Spiele von GW nicht mögen. Sind ja doch einige, eben Space Hulk, Dreadfleet, Bloodbowl, Speed Freaks, Der Hobbit hat glaub auch eins, usw...aber ich mag dass man zb. die Figuren von Killteam auch fürs normale 40k nehmen kann. Genauso, dass sie für den Release der neuen Orks gleich mal noch nen Minigame raushauen ist echt klasse. Speed Freaks macht auch Laune, natürlich darf man bei solchen Minigames nicht zu viel erwarten, aber zumindest Kill Team klingt schon sehr taktisch. Habs leider noch nicht ausprobieren können.
Die Figuren von GW finde ich aber von Jahr zu Jahr besser. Über das Design lässt sich streiten, aber nach ihrem Resin-Totalausfall ist die Quali echt super geworden. Lediglich, dass sie die alten Space Marine Modell nahezu sinnlos gemacht haben ist echt ärgerlich, da bin ich froh, dass ich Orks spiele :D
Und die aktuelle Edition spielen wir auch wieder gern, die vorigen beiden waren ja nicht so genial, aber die aktuelle ist wieder richtig gut und macht Laune.
Hamurator schrieb am
HDScurox hat geschrieben: ?13.04.2019 22:30
Hamu-Sumo hat geschrieben: ?13.04.2019 16:37 208 Seiten für 32 Euro. Respekt. Erst Ende letzten Jahres habe ich mir das Grundregelbuch von Shadowrun gegönnt. 489 Seiten und als Taschenbuch für 10 Euro zu haben. Ansonsten 20. Natürlich alle Seiten komplett in Farbe.
Das ist aber absolut nicht vergleichbar. Pegasus subventioniert seine Rollenspielsparte extrem. Ähnliche Regelwerke eines reinen Rollenspielverlags landen da eher bei 50 bis 60? was ein realistischer Preis für solche Bücher ist (wenn Hardcover - Softcover dann eher 10 bis 20? billiger)
Vemutlich ist der Preis für das Shadowrun-Regelwerk nicht Standard. Ich war jedenfalls ziemlich überrascht als ich davon hörte. Aber ist Pegasus nicht auch ein Rollenspielverlag (nur vielleicht breiter über diverse Subgenres aufgeteilt)?
johndoe1055746 schrieb am
Hamu-Sumo hat geschrieben: ?13.04.2019 16:37 208 Seiten für 32 Euro. Respekt. Erst Ende letzten Jahres habe ich mir das Grundregelbuch von Shadowrun gegönnt. 489 Seiten und als Taschenbuch für 10 Euro zu haben. Ansonsten 20. Natürlich alle Seiten komplett in Farbe.
Das ist aber absolut nicht vergleichbar. Pegasus subventioniert seine Rollenspielsparte extrem. Ähnliche Regelwerke eines reinen Rollenspielverlags landen da eher bei 50 bis 60? was ein realistischer Preis für solche Bücher ist (wenn Hardcover - Softcover dann eher 10 bis 20? billiger)
Moikologe schrieb am
Schön geschriebener Test. Spiele selber Killteam, 40k und Aos und sollte jemand interesse an solchen Spielen haben lohnt sich einen Games Workshop Laden in der nähe aufzusuchen und dort mal mit den Leuten zu reden.
schrieb am