Der Pinsel ruft
Alles zusammen geklebt? Dann kann es endlich losgehen! Theoretisch ja, aber: Die Figuren sehen in ihrer nackten Form natürlich recht monoton aus. Es ist zwar absolut nicht zwingend, aber man sollte sie grundieren und zumindest rudimentär anmalen, denn jeder Krieger zeigt viele Eigenheiten, die man so nur schwer erkennt. Selbst wenn man das ohne künstlerischen Anspruch macht, sieht das schon besser aus.
Außerdem erhöht es die Atmosphäre und die Identifikation, wenn man seiner Truppe den eigenen Touch verpasst. Was für Tabletop-Veteranen natürlich normal ist, ist für Neulinge erstmal eine Hürde, zumal ja neben der Zeitfrage auch weitere
In der Box der Drukhari befinden sich neben Geländeteilen & Co zehn Kämpfer, die als Humanoide etwas kleiner designt sind. Sie kostet 40 Euro.
Kosten für Spray, Pinsel, Farben etc. hinzu kommen. Selbst wenn man es in Kill Team nicht sofort mit einer riesigen Armee, sondern zunächst mit kleinen Trupps zu tun hat, braucht man für die sechs bis zehn Figuren ohne Vorkenntnisse schon ein, zwei Wochen.
Aber wer sich dem klassischen Tabletop inkl. Maßband & Co sowie dem Hobby der Miniaturenbemalung nähern will, bekommt in den Boxen auch Gelände wie Mauern, Bäume etc. hinzu, so dass schon ansehnliche kleine Szenarien auf dem Tisch entstehen. Man sollte einen Kumpel oder seine Freundin überreden, denn man braucht ja einen Feind in diesen gnadenlosen Duellen - und jemanden, der vielleicht noch schlechter anmalt.
Futuristische Gefechte
Man muss also zu zweit Interesse am düsteren Universum von Warhammer 40.000 haben, das seit den 90er Jahren bis heute in zig Romanen behandelt wird und bei PC-Spielern spätestens mit Relic Entertainments Dawn-of-War-Reihe populär wurde - mehr dazu in unserem
Test von 2004, in dem die klasse Lokaliserung der Orks bleibenden Eindruck hinterließ: "Da Menschänz sind zu schwach für da Orkse. Wir werden se wechmoschen!" Aber so richtig humorvoll sind die Konflikte auf dem Tisch nicht.
Was ist Kill Team Arena? Eine Erweiterung für knapp 70 Euro ohne Miniaturen, die die Gefechte mit Regeln für Turniere ergänzt. Außerdem sind zwei Spielpläne, Geländeteile, Missions- sowie Taktikkarten enthalten.
In einer futuristischen Apokalypse, die vom totalen Krieg und extremer Militarisierung geprägt ist, jagt ein galaktischer Schrecken den nächsten, ringen wahnsinnige Kulte, Imperien und Aliens um Macht. Und im Gegensatz zum digitalen Explosionsgewitter auf Knopfdruck, muss man hier natürlich Zug um Zug mit Tabellen und Würfeln hantieren, so dass es eher langsam vorangeht und die Fantasie einiges ergänzen muss.
"Kill Team: Arena" braucht man nicht
Spielerisch geht natürlich in erster Linie um Gefechte im Gelände, also um Scharmützel, die Games Workshop mit der Erweiterung "Kill Team: Arena" noch mehr auf Wettbewerb trimmen will, indem man das Prinzip um labyrinthische Spielpläne, reichlich Geländeteile, weitere Taktiken sowie Turnier-Regeln inklusive Koop in Teams ergänzt - aber das richtet sich an Profis. Ihr braucht diese 70 Euro teure Erweiterung als Anfänger also nicht.
Wer statt Wettbewerb eher Atmosphäre sucht, kann also mit dem Grundhandbuch und einer Box einsteigen, zumal es darin schon Hilfen für das eigene Storytelling gibt. Auch wenn die enthaltenen Geschichten eher stereotyp sind: Aufgrund erzählerischer Missionen, Erfahrungspunkte samt Aufstieg in mehreren Stufen sowie einer Kampagne, kann durchaus Pen&Paper-Flair entstehen. Dazu muss man regelmäßig mit einem Kumpel oder in einer Gruppe spielen und sein Kill Team um Befehle sowie Soldaten weiter entwickeln. Aber wie spielt sich das Ganze?