Alan Wake ist für das Spiel 2010 gewesen. Es hat mich von Anfang bis Ende gefesselt und nicht mehr losgelassen. Die Story an sich mag zwar nicht neu sein ... "Oh, meine Frau/Freundin/Kumpel/Haustier ist weg, ich muss ihn/sie/es finden!" ... aber die Art wie diese Story erzählt wird, ist einfach atemberaubend. Die Art, das Spiel wie eine Fernsehserie aussehen zulassen, hat super funktioniert. Die Rückblenden zu jeder Episode fügen sich wunderbar ein und lassen alles noch einmal Revue passieren. Dazu gibt es noch die Manuskriptseiten, welche einen anspornen auch die letzte dunkle Ecke des Waldes zu erkunden. Diese werden nämlich nett und passend vom Herrn Wake vorgelesen und tragen zur Story bei.

Zur Grafik ist nicht viel zu sagen, außer das sie Top ist. Die Licht und Schatteneffekte sind eine Pracht! Am meisten hat mich aber die Atmosphäre beeindruckt. Diese beklemmende Atmosphäre in der man sich befindet, wenn man Nachts nur mit einer Taschenlampe bewaffnet von Besessenen verfolgt wird, sorgt für eine super Stimmung. Es passt einfach alles zusammen.

Am besten gefällt mir aber, dass der Charakter den man spielt, eben nicht ein alter Marine, Superheld, Mutant oder Auftragskiller ist. Man spielt einen Schriftsteller, dem nach 10 Metern sprinten die Luft wegbleibt und nur mit einer Taschenlampe und einem Revolver bewaffnet ist. Dazu kämpft man quasi gegen die Dunkelheit in ihrer ganzen Pracht. Man ist von vorne herein das Opfer. Man hat kein fettes Waffenarsenal, dicke Rüstungen oder übernatürliche Fähigkeiten. Man ist eben nicht der typische Held und das hat mir persönlich super gefallen.

Das Gameplay geht leicht von der Hand. Anstatt dem mittlerweile oft vorkommenden Ein-Knopf-Deckungssystem gibt es das selbe mit einem Ausweichmanöver welches man im richtigen Moment anwenden sollte, wenn man von einem der Besessenen eine Axt entgegen geworfen bekommt. Das Waffenarsenal hält sich auch in Grenzen und lässt sich fast an eine Hand abzählen. Das macht das Spiel leicht zugänglich, da man nicht viel Fähigkeiten oder Combos ausprobieren oder lernen muss.

Hier haben wir dann auch den, meiner Meinung nach, einzigen "richtigen" Minuspunkt. Es gibt nur eine handvoll Gegnertypen, eine handvoll Waffen/Ausrüstung und eine handvoll verschiedene Areale in denen gekämpft wird. So ermüdet das ganze relativ schnell, da sich das Gameplay immer gleich gestaltet und man keinerlei Möglichkeiten hat eine Situation individuell zu bestreiten. Lampe drauf, Schießen, Ausweichen, Lampe drauf, Schießen, Ausweichen, ... hier hätte etwas mehr Abwechslung nicht geschadet.

Zum Sound an sich ist nicht viel zu sagen, außer das die deutsche Lokalisierung unglaublich schlecht ist. Jeder der des Englischen ein wenig mächtig ist, sollte es auf Englisch spielen, denn die deutsche Syncro ist sehr schlecht und selten bis gar nicht Lippensyncron.

Wenn man sich mit dem Stil anfreunden kann, wird Alan Wake einen auf jeden Fall gut unterhalten und mit Sicherheit für einige Zeit fesseln.