Als ich damals mit der Fable-Serie begann war ich sehr begeistert, was Peter Molineux da aus dem Hut gezaubert hatte Fable 1 fand ich einfach großartig nur an manchen Stellen merkte man halt, dass da noch irgendwas fehlt oder weggelassen wurde, bis dann das Spiel erneut auf den Markt kam in Form von The Lost Chapters, das Spiel finde ich sogar heute noch großartig, obwohl es für heutige Verhältnisse etwas altbacken und steif wirkt, meine Wertung wäre 85% für dieses großartige Spiel.

Doch dann kam der Nachfolger Fable 2, dieser stellte meiner Meinung nach alles in den Schatten, was den Vorgänger schon so großartig gemacht hat und Peter Molineux bewis, dass es noch besser als Fable 1 The Lost Chapters. Das Intro war richtig genial in Szene gesetzt und man begann wieder als Kind und hatte ebenfalls eine Schwester wie auch in Fable 1 und so wurde man Schritt für Schritt in die Welt von Albion eingeführt, was dann mit der Schwester geschah müsst ihr selber herausfinden, weil ich nichts Spoilern möchte. Man hatte einige Freiheiten eingebaut hat, die es vorher noch nicht gab, denn man konnte mittels eines Aktionsrades wählen welche der zahlreichen Aktionen man machen möchte und konnte so entweder Pupsen, Lachen, auf jemanden Zeigen, mit der Laute spielen, mit dem Hund interagieren und noch vieles mehr. Auch sahen die Gebiete jetzt deutlich schöner aus und das Kartensystem wurde deutlich verbessert und man konnte anhand von gelben leuchtenden Punkten am Boden erkennen, wo man langgehen musste. Die Geschichte wurde sehr märchenhaft erzählt. Würden die Gebrüder Grimm eine Welt für ein Märchen aufbauen, so würde dies so aussehen wie Albion. Aufgrund der Summe aller Verbesserungen zum Vorgänger vergebe ich diesem Spiel 90%, da muss Fable 3 doch großartig werden bei solch einer Vorlage oder? - Leider nicht

Jetzt komme ich zum eigentlichen Test zu Fable 3, es hat mich leider sehr enttäuscht weil man deutlich weniger Freiräume als im 2. Teil hat, im Kern ist es noch ein sehr gutes Spiel, nur das drumherum stimmt nicht ganz, dadurch verliert es einige Punkte.
In Fable 3 fehlen mir Dinge, die ich am 2. Fable sehr geschätzt habe:
1. Die Kindheit fehlt in Fable 3 völlig, man beginnt direkt als erwachsener, hier hatte ich zum ersten mal das Gefühl es würde etwas fehlen. Anstelle einer Schwester hat man hier einen Bruder, der augenscheinlich ein Tyrann ist und das Ziel ist es den Thron zu übernehmen und neuer König bzw. Königin zu werden um seine Fehler wieder gutzumachen.
2. Das Spiel an sich wirkt erzählerisch leider nicht mehr so schön märchenhaft wie noch in Fable 2, denn Fable 3 ging in eine völlig andere Richtung. Die Grafik finde ich persönlich nicht so schön wie in Fable 2, der Himmel ist entweder total weiß oder grau, man sieht die Sonne und den Mond meistens nicht und der Tag und Nacht Wechsel funktioniert auch nicht immer so wie es sollte.
3. Konnte man in Fable 2 per Aktionsrad die Aktionen noch selbst auswählen, so hat man im 3. Fable deutlich weniger Möglichkeiten und ein Aktionsrad zur Einstufung der Gesten fehlt, man bekommt immer nur 3 per Zufall ausgewählte Gesten angezeigt (1 positive, 1 negative und eine lustige Aktion), wieso kann man nicht mehr wie in Teil 2 wählen was man genau machen möchte? - Es sieht einfach lächerlich aus, wenn ich jedesmal, wenn ich jemanden eigentlich die Hand geben möchte, einen Tanz ausführen muss, nur weil gerade nichts anderes zur Verfügung steht.
Ein Hund gibt es ebenfalls wieder, allerdings fehlt die Interaktion mit dem selbigen, denn man konnte ihn in Fable 2 wahlweise heilen, mit ihm spielen, ihn belohnen und ihn sogar bestrafen.

Es gibt aber auch Positive Aspekte an dem Spiel, so ist die Idee zu regieren eigentlich sehr gut und auch die Gefährten wie Walter oder Jasper passen wirklich sehr gut zum Spiel und dass Online-Zusammenspiel funktioniert ebenfalls einwandfrei.
Die Story mit dem drohenden Unheil war ebenfalls interessant, da man sich entscheiden konnte ob man das Unheil abwendet oder einfach alles schleifen lässt. Am Ende kann man die Entwicklung einiger Orte durch die Entscheidungen maßgeblich beeinflussen. Die Sprecher machen einen sehr guten Job und es sind einige sehr bekannte dabei. Die Steuerung geht sehr gut von der Hand.

Und nun zum Fazit:
Ich gebe dem Spiel 75%, da hätte auf jeden Fall mehr drin sein können.
Nicht falsch verstehen, denn im Kern ist Fable 3 ein gutes Spiel, nur hätte dieses deutlich besser ausfallen können, schade, denn man hätte einiges per Patch noch nachholen können, diese Chance wurde leider nicht genutzt so bleibt beim 3. Teil leider ein fader Beigeschmack vorhanden.
Man fühlt sich einfach deutlich eingeschränkter als in Fable 2.
Sollte doch irgendwann mal ein Patch erscheinen, der die Kritikpunkte ausmerzt und das Aktionsrad wieder einfügt, dann wäre ich auch bereit eine höhere Wertung zu gebe