Mein Fehler war, dass ich Crysis nach Bioshock und Half Life 2: Episode 2 gespielt habe. Beide genannten Spiele haben eine brillante Story voller Spannung, Überraschung und Finesse, noch dazu auf grandiose Art und Weise erzählt. Die Geschichte in Crysis ist... gääähn! Mal wieder Aliens, mal wieder superstarke Macho-Marines. Das ist so abgehangen wie der geräucherte Schinken meines Nachbarn. Klar, Crysis ist ein wahres Grafikbrett. Man kann die dargestellte Pracht kaum fassen, holzt begeistert ein paar Palmen nieder, erfreut sich an der grünen Pracht und der Physik. Auch die Kämpfe sind spannend, was an den recht schlau agierenden Gegnern liegt. Dass mir aufgrund der Fahigkeiten des Nano-Suits die Spielweise offen steht, gefällt, doch sind manche Funktionen des kleidsamen Schutzes relativ überflüssig.
Das größte Manko von Crysis ist jedoch die Erzählweise der Story - und das war schon in Far Cry das Problem. Die Jungs und Mädels von Crytek müssten einmal bei Valve in die Schule gehen, damit sie wissen wie Spannung erzeugt wird. Außerdem endet das Spiel mittendrin - ohne Vorwarnung. Zum einen war das fast schon Erlösung, weil ich mich aufgrund fehlender Spannung eher zum Weiterspielen gequält habe und irgendwann die Optik nicht mehr fesseln konnte. Auch hätte ich mir mehr vereiste Szenen gewünscht. Wenn man das erste Mal den Frostschock erlebt, ist man begeistert. Doch schon kurz darauf befindet man sich wieder im Tropenparadies. Da wäre so viel mehr rauszuholen gewesen.
Pro
- Grafik und Technik
- freie Spielweise
- Nano-Suit
- KI
- Fahrzeuge
- riesige Spielfläche
Kontra
- Story
- Erzählweise
- öde Story
- zu kurz
- langweilige Story
- Cliffhanger
Crysis
