Rollenspiel
Publisher: Sega
Release:
28.05.2010
28.05.2010
28.05.2010
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Durchschnittswertung

81%Gesamt
83%
79%
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Lesertest von andrekoenig

"Ihre Entscheidung ist ihre gefährlichste Waffe!"
Obsidian Entertainment, die Macher von Spielen wie Neverwinter Nights 2 und Fallout New Vegas, machen mit Alpha Protocol (AP) einen Ausflug in unsere Zeit und wollen mit einem tiefgründigen Dialogsystem fesseln und dem Spieler volle Entscheidungsfreiheit geben. Ist das auch gelungen?

In AP geht es um Michael Thorton, der anfangs verhört wird und sich an seine Missionen zurückerinnert. Die Missionen führen ihn nach Moskau, Taipeh, Rom und Saudi-Arabien. Die Story wird gut erzählt und immer spannender und durch die Entscheidungen des Spielers immer etwas anders.

Die Locations sind okay und jedes Land hat seinen ganz eigenen Charme. Schade ist dabei nur, dass die Locations keinerlei Highlights haben und teilweise sehr trist wirken. Dazu kommen die verspäteten Texturen, wo man teilweise wirklich 20 Sekunden warten muss bis sich die Umgebung vollständig geladen hat. Die Charaktere hingegen sehen gut animiert aus und haben gute Mimiken.

Das Gameplay ist eine gute Mischung aus RPG und 3rd-Person-Shooter. Man bekommt u. a. durch das Hacken, Knacken und Überbrücken von PCs Erfahrungspunkte, steigt einen Level auf und kann Punkte auf die verschiedenen Fähigkeiten verteilen, je nach Spielertyp. Die Level kann man dann angehen, wie man möchte: schleichen, aus dem Hinterhalt oder einfach mittenrein. Dazu kommt, dass man auch seine Waffen optisch und von den Werten her aufrüsten kann.
Aufgelockert werden die Schießereien oder Schleichereien durch das Überbrücken von PCs und Knacken von Tresoren und Türen. Diese kleinen Minigames sind gut aber immer die selben. Auch die Kämpfe sind nicht wirklich anspruchsvoll, da die KI einfach nur dumm ist und sehr komisch reagiert oder teilweise gar nicht.

Der größte Punkt in AP ist das Dialogsystem. AP ist sehr dialoglastig. In den Gesprächen wählt man seine Verhaltensweise und kann so mit den Gegenübern Verhandeln, sie verspotten, exekutieren oder beleidigen. Durch die Entscheidungen des Spielers baut man bestimmte Beziehungen zu den verschiedenen Charakteren auf, die sehr glaubwürdig und gut vertont sind. Die Beziehungen beeinflussen dann auch den Spielverlauf und wie die Charaktere mit einen umgehen und was die Nachrichten sagen. Die Dialoge wirken auch nicht ganz so steif wie teilweise in Mass Effect, haben aber einen nicht so guten Untertitel.

Ein positiver Punkt ist noch die Musik: die Musik passt immer zur Location und ist immer anders. Mal hat man typische Bourne-Musiken und mal ganz einfache Melodien, die eine ganz eigene Stimmung erzeugen.

Fazit:
Alpha Protocol ist eine Spionage RPG das mit einem konsequenten und sehr guten Dialogsystem, glaubwürdigen Charakteren und guter Lokalisation, sowie guten RPG-Elementen und guter Musik auftrumphen kann. Leider enttäuscht es aber technisch: verspätete Texturen, eine dumme KI und zu eintönige Missionen trüben das Gesamtbild leider sehr und verwehren eine höhere Wertung.
Pro
  • verschiedene Länder mit eigenen Locations ...
  • viel zum Hacken, Knacken und Überbrücken...
  • gutes Dialogsystem
  • gute Lokalisierung
  • gute Grafik
  • verschiedene Fähigkeiten
  • Waffenerweiterungen
  • gute Musik
  • viele Infos über Charaktere/Fraktionen
  • Entscheidungen haben Einfluss auf Nachrichten
  • verschiedene Storyentwicklungen
Kontra
  • ... die jedoch keinerlei Highlights haben
  • ...was jedoch auf Dauer zu eintönig ist
  • verspätete Texturen
  • dumme KI
  • schlechter Untertitel
 

Alpha Protocol

Alpha Protocol - Ein Spionage-RPG
andrekoenig
andrekoenig 14.07.2011 360 
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