Vom Blut verschmierte Hände
dies bedeutet der Ausdruck ?WET? wie einem beim Start des Spiels auch direkt erklärt wird. Davon gibt es in diesem Actionfest mehr als wenig, wenn die Heldin Rubi auf unglaubliche stylisierte Art und Weise Hunderte von Gegnern mit Schwert und Pistolen erledigt. Stylischer als Max Payne, atmospährischer als Stranglehold und ein Soundtrack der einfach nur begeistert kombiniert mit einer absoluten genialen Synchronisation vor allem im Englischen.
Princess of Payne
Im ersten Moment, wenn man sich durch das als Prolog getarnte Tutorial ballert, werden unweigerlich Erinnerung an unseren Liebling Max Payne geweckt: Ballern in Zeitlupe! Aber sobald man anfängt, an Wänden entlang zu laufen und auf Knien über den Boden zu rutschen oder kopfüber von Leitern hängend zu ballern wird klar: Rubi hat weit mehr drauf als der alte Max und Tequila aus Strangehold zusammen!
London, Honkong, Action ist überall!
Die meiste Zeit über kämpft ihr euch durch irgendwelche Gänge, Lagerhallen, etc. die grafisch nur ?ok? sind, dafür aber immer wieder mit ausgefallenen Klettereinlagen gespickt sind, die dass Ganze doch stark auflockern. Einige Abschnitte, vor allem draußen, im Regen etc. , wie z. B. der Hafen und die Oper, zeigen aber deutlich das die Engine wesentlich mehr kann als nur 30 Gegner gleichzeitig in grauen Gängen darzustellen. Da die Grafik bzw. die Umgebung hier deutlich schöner wirkt. Immer wieder gelangt ihr in größere Hallen, in denen ihre mehrere Türen verschließen müsst, um den ansonsten unendlichen Gegnerstrom zu stoppen. Nach diesen Abschnitten und zwischen den 12 Kapiteln des Spiels dürft ihr die Stylepunkte in Upgrades investieren. Dabei könnt ihr Rubis Lebenspunkte erhöhen, ihr neue Moves und Schießmöglichkeiten beibringen und ihre Waffen verbessern. Besonders starke Gegner müssen erst durch Beschuss geschwächt und anschließend durch Quick-Time-Events endgültig erledigt werden. Klar ist: WET richtet sich an erwachsene Spieler, die in der Lage sind die Gewalt hier als Stilmittel zu erkennen. Besonders stylisch sind auch die Ausflüge auf die Straßen, in denen Rubi wie in Matrix 2 von Wagen zu Wagen springt, aber das ist noch nichts im Vergleich zum Fallschirmabschnitt, der mich persönlich stark an den Film Shoot?em up! erinnert hat. Die Story hat hier und da eine Wendung, ist mit tollen Charakteren besetzt.
Fazit
WET macht als das richtig, was Stranglehold seinerzeit so falsch gemacht: eine tolle Heldin mit coolen Sprüchen, geniale Atmosphäre, die nicht zufällig an das Grindhousekino, wie auch in Tarantinos? Death Proof, erinnert. Dazu gehört der Griselfilter genauso wie der grandiose Soundtrack. Spätestens wenn das erste mal der Blutrausch einsetzt, kann sich kein Tarantino-Fan mehr der Anziehungskraft dieser Spieleperle entziehen. Schade zwar, dass die Story nach ca. 5-6 h schon erledigt ist, dafür sind es, ähnlich wie in COD 4 aber intensive und spannende 5-6 h. Für erwachsene Action und Tarantino-Fans ein absolutes Mus